Der Grenzuebertritt nach Ecuador in Huaquillas
ist nicht der einfachste in Bezug auf die Oertlichkeiten.
Innerhalb des Ortes im Gewuehl der Durchgangstrasse
stehen wir zwar unvermittelt am Zollposten, wo man aber
bedauerlicherweise keinen Online-Computer hat. Deshalb
steigt ein Guide zu und lotst uns durchs Gewimmel zur
Gerencia. Ein freundlicher Beamter stellt uns, von Bergen
an Akten umgeben, auf seinem Computer die temporaere
Einreise-Bewilligung fuer den Camper aus. Fuer die
Erlangung der Stempel von der Migracion werden wir einige
Strassen und verschiedene Hundert Meter weiter dirigiert,
wo sich der Guide verabschiedet. Die verlangten 20.- USD
scheinen uns in Anbetracht der hiesigen
Verdienstmoeglichkeiten nun doch etwas ueberrissen - er
muss sich murrend mit 30.- Soles zufrieden geben.
Schon vor der Grenze ist die Gegend gruener und saftiger
geworden. Nun rollen wir durch riesige Bananenfelder,
deren Fruchtstauden in Plastiksaecken gehuellt geschuetzt
werden. Die Banane ist ein 2-5 m hohes Gewaechs, deren
Staude aus gewickelten Blattscheiden besteht. Ihre
Blaetter werden 2-3 m lang, sind erst glatt und werden
erst spaeter durch den Wind zerfranst. Nur einmal in
ihrem Leben bringen sie einen Bluetenstand, von schoenen
violetten Blaettern umhuellt, aus deren Fruchtknoten sich
dann die Bananen entwickeln, und maennliche Blueten im
Blattansatz der Tragblaetter hervor. In fuenf Monaten
Reifezeit wachsen die urspruenglich nach unten zeigenden
Fruechte bald dem Sonnenlicht entgegen und erlangt durch
die Verzuckerung der Staerke ihre Suesse. Fuer den Export
werden sie noch gruen gepflueckt und erhalten erst
waehrend dem Schifftransport die volle Reife und und
damit verbundene Suesse. Die Mutterpflanze stirbt ab, hat
aber vorher durch Ableger aus dem Wurzelstock dafuer
gesorgt, dass der gleiche Zyklus sich wiederholen kann.
Auf unserer Fahrt ueber Santa Rosa und Naranjal
realisieren wir bald, dass es nicht einfach sein wird,
von der Strasse abzukommen zum Uebernachten. Die
Tankstellen in der Grenzregion sehen nicht sehr
vertrauenserweckend aus, verschaffen uns aber die ersten
Gallonen Diesel zum im ganzen Land subventionierten Preis
von USD 1.037. Bei der sauberen P+S Station von Churete
fragen wir schliesslich und erhalten die Erlaubnis, da zu
uebernachten. Im angeschlossenen Restaurant verpflegen
wir uns und werden vom Besitzer angesprochen, der uns zu
unserem Erstaunen bittet, aus Sicherheitsgruenden naeher
an die Gebaeude heran zu fahren. |
Ueber die Puente Mendoza Avilés fahren
wir auf Hoehe des Flughafens am 29. Mai nach Guayaquil
ein. Wir kreuzen durchs Zentrum, in der Hoffnung einen
Standplatz fuer die naechsten 2-3 Tage zu entdecken -
aber ohne Erfolg. Dafuer spueren wir einen
Selbst-Waschsalon auf, von einem aus Deutschland
eingewanderten SriLankan gefuehrt. Wir parken ideal
direkt davor und haben unsere Ladung Schmutzwaesche in
kuerzester Zeit wieder sauber in den Kaesten. Auch eine
kleine Werkstatt fuer Kuehlschrank-Reparaturen, wo sogar
am Samstag-Morgen gearbeitet und somit der erwartete
Ersatz-Kompressor eingeloetet werden wird, finden wir im
selben Quartier.
Unsere Hausaufgaben erledigt, parken wir direkt am
Malécon.Wir sitzen aber eher beunruhigt im nahen
Internet Café und brechen die Uebung nach den
dringendsten Mails ab, da vor dem Palacio del Gobierno
und in den umliegenden Strassen eine Demonstration von
Studenten an Heftigkeit zunimmt. Ein Grossaufgebot von
Polizisten und unformierten Sicherheits-Kraeften
stolziert provozierend herum. Es werden Fahnen
geschwungen, die ersten Knaller gezuendet, und wir sind
nicht sicher, ob die Situation eskaliert. Ich mache einen
letzten Versuch, die Touristen-Information zu finden und
lande dabei in der Municipalidad. Mit so speziellen
Anliegen und Fragen, wie ich sie vortrage, werde ich ein
Fall fuer den Director de Turismo, Relaciones
Internacionales y Competividad persoenlich. Aber
schliesslich verlasse ich das Gebaeude mit besten
Wuenschen und vor allem mit Stadtplan, Prospekten und
genauer Angabe derLage des vermutlich einzigen
Camping-Platzes in und um Guayaquil. So nehmen wir denn
den Weg raus ueber die Av. 9 de Octubre und die Via
Costera unter die Raeder, um noch vor 17.ooh im Bosque
Protector Cerro Blanco einzutreffen. Carmen, die mich
schon am Telefon instruiert hatte, erwartet uns und weist
uns als einzige Gaeste auf der "Area Campar"
ein. Fredy bleibt nicht lange im Freien sitzen, so viele
Voegel und Schmetterlinge am Tag es hat, so viele und
noch mehr Moskitos und fliegende Viecher werden am Abend
aktiv. Es ist nach einem schwuelen, obwohl bedeckten Tag
am Abend um 21.ooh noch 29oC warm, aber im Laufe der
Nacht kuehlt es herrlich ab, so dass ich unter der
Sommerdecke gar zu kuehl habe. |
Den Morgen verbringen wir im Schatten der
Baeume und merken erst auf der Fahrt in die Stadt bei
direktem Sonneneinfall, wie warm es bis zum Mittag
geworden ist. Uns steht der Sinn wieder mal nach Junk
Food - der wiedereroeffneten Mc-Donalds in Los Ceibos
dafuer bestens geeignet. Als wir dananch den Camper
besteigen, hat es satte 41oC im Autoinnern!
In Guayaquil selbst durchfahren wir verschiedene
Quartiere wie Urdesa und kurven in der Umgebung des
Flughafens herum, immer noch mit der vergeblichen
Hoffnung, ein Hotel zu finden, das einen eingezaeunten
Parkplatz sprich Abstellplatz fuer uns hat. Die
inoffizielle Jugendherberge im Sauces-Quartier finden wir
nicht (oder nicht mehr), aber am Flughafen direkt werden
wir fuendig. USD 12.- fuer 24h Parken werfen wir gerne
auf fuer die heutige Uebernachtung, sparen wir uns damit
die Hinfahrt morgen frueh dahin. Nach dem Znacht in einem
Chifu Restaurant geniessen wir auf dem grossen Platz im
Camper einen herrliches Windchen. Einziger Nachteil sind
die dadurch immer wieder losheulenden Sirenen der
Einbruch-Sicherungen einiger parkierter Autos. |

|
Am Samstag-Morgen, 31. Mai, sind wir
frueh auf am Internationalen Flughafen Simon Bolívar, wo
in dieser Herrgottsfruehe noch nicht mal Kaffee
erhaeltich ist. Der Airbus landet bereits verfrueht um
05.49h. Nach ueber einer ½ Stunde erscheinen die ersten
Passagier des Flug KLM 753 mit Unmengen an Gepaeck. Wir
warten und warten - am Schluss als Einzige am
"Arribo internacional". Da anschliessend
keine weiteren Fluege mehr ankommen, verschwinden
langsam aber sicher alle Angestellten aus diesem Teil des
Gebaeudes. Wir befuerchten, dass unser Besuch den Flug
verpasst hat. Um das abzuklaeren, greifen wir uns einen
der letzten Angestellten und schicken ihn mit einem
Zettel, auf dem er die fuer ihn unmerkbaren ihm
angegebenen Namen notiert hat, in den fuer uns gesperrten
Zollbereich. Er erscheint mit der guten Nachricht, dass
sich da wirklich noch zwei letzte Passagiere aufhalten
und beim Zoll Formalitaeten erledigen respektive das
Portemonnaie zuecken muessten. Der
Ersatz-Kuehlschrank-Kompressor war der Aduana beim
Roentgen des Gepaecks aufgefallen und musste, unter
zusaetzlicher Strafsteuer wegen Nichtdeklarierens,
kompliziert verzollt werden. 1 ½ Std. nach Ankunft
koennen wir dann endlich die ob dieses Vorfalls leicht
gestressten Besucher, Tochter Katja und Freund Adi,
willkommen heissen. |
Von nun an werden sie einfach mitmachen
muessen, was wir geplant haben. Deshalb begleiten sie uns
natuerlich auch zum vorgaengig rekognoszierten
Kuehlschrank-Reparateur, dem es bis zum Mittag gelingt,
den frisch importierten Kompressor einzuloeten und
anschliessend das Kuehlsystem mit Freon zu fuellen. Nun
koennen wir aufatmen und uns aufmachen, ihn auch wieder
zu fuellen mit Lebensmitteln vom grossen, modernen Mall
de Sol. Katja staunt nur so, was unter Eliminierung der
voluminoesen Verpackung und anschliessendem praezisen
Einschichten so alles in den kleinen Kuehlkasten
hineinpasst.
Heute wollen wir unsern Besuchern keine grosse
Stadtbesichtigung mehr zumuten sondern zeigen ihnen
danach Guayaquil hauptsaechlich vom Auto aus
angefangen mit einem schoenen Blick ueber die Stadt vom
Cerro del Carmen aus. Bei den Escalinatas finden wir
anschliessend einen Parkplatz, um zu Fuss ueber die
vielen Stufen zum Mirador Santa Ana zu gelangen. Diese
Touristen-Attraktion wurde renoviert, mit viel
Wachpersonal bestueckt, so dass man ohne Bedenken
zwischen den vielen Bars, Restaurants und Souvenirlaeden
zur Capilla Sta. Ana und zum Faoro raufsteigen kann. Das
Licht schwindet und es wird Zeit, den naechtlichen
Standplatz, den wir ueber Mittag erkundet haben, zu
beziehen. Am Estero Salado E Ufer hatten wir nur eine
trostlose Gegend vorgefunden, so dass wir uns geeinigt
haben, im Kennedy Quartier zu uebernachten. An der Av.
Periodista befindet sich ein komplett vergitterter Park,
in dem Fruehaufsteher und Feierabend-Sportler ihre Runden
drehen und dazu Freiuebungen machen. Aus
Sicherheitsgruenden ist er hell erleuchtet und das Beste
daran sind seine Parkplaetze, die direkt vor der 24h
besetzten PAI 33 Kennedy Polizeistation liegen. Nach dem
fuer sie ersten Abendessen im Camper, dem Einraeumen der
Kleider und persoenlichen Sachen in die verschiedenen
Stauraeume machen wir frueh Feierabend. |

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Auf ins Zentrum und kein Problem, an der
sonntaeglich ruhigen Av. 9 de Octubre einen Parkplatz zu
finden, um erst der Plaza del Sentenario und dann der
Strassenzuege um die alten Gebiete von Av. Pichincha mit
Municipalidad und Palacio de la Gobernacion einen Besuch
abzustatten. Dann widmen wir uns dem Malécon, der im
Jahre 2000 geschaffenen Fussgaenger-Promenade entlang des
Rio Guayas, angefangen vom Palacio de Cristall (vor ueber
100 Jahren einst aus Bruessel importiert) ueber die
Rotunda, el Monumento de los Libradores Simón Bolivar
und San Martín bis zum Imax-Komplex, wo wir dringend
einer Staerkung beduerfen. Zum Abschluss heuern wir uns
ein Taxi an zur letzten Stadtion. Auf dem Cementerio
General begleitet uns zu unserer Sicherheit staendig
einer der bewaffneten Schutzkraefte zwischen den
monumentalen Familiengraebern und den
"Schubladen-Stoecke" mit den einfachen
Sargnischen der normal Sterblichen hindurch. |
Mit einem Zwischenhalt bei McKafé ausserhalb Los
Ceibos fahren wir ueber die Via Costera in den Cerro
Blanco. Adi und Katja koennen da auf den
vorgezeichneten Wegen um die grossen Baeume herumstolpern
und sich weiter muede laufen. |

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Zusammen statten wir der kleinen Zuchtstation des
Parkes mit den geschuetzten, da vom Aussterben bedrohten
Guacamayos Verdes einen Besuch ab. Da Papageien sich
fuers Leben paaren, ist wegen jeweils verstorbener
Partner aber kein so dringend noetiger Nachwuchs in
Sicht. Geschuetzt vor Heerscharen von Kaefern, Faltern
und vor allem Muecken sitzen wir nach dem Nachtessen in
unserem grossen Aussen-Moskitonetz und spielen Karten. |

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Die westliche Ausfallstrasse R 70 ist auf
Autobahnbreite ausgebaut und wird erst schmal und
rumplig, als wir auf die Nr. 19 abbiegen. In Puerto El
Morro gibt's Mittagshalt und als Dessert eine Fahrt
zu den Islas de los Manglecitos, bekannt fuer ihre
riesige Kolonie von Pájaros (Fregatt-Voegeln). Auf einem
Marsch zu und durch die Mangroven koennen wir die lauten
Voegel von Nahem betrachten. Sie lassen sich von uns
nicht im Geringsten stoeren und die Maennchen auch nicht
davon abhalten, ihre roten Kehlsaecke aufzublasen, wenn
sie einer Dame imponieren oder einen Kontrahenten
abschrecken wollen. Auch eine Gruppe der hier noch
heimischen und immer seltener werdenden Fluss-Delphine
laesst sich waehrend der Bootsfahrt blicken und tollt
spielerisch um unseren Kahn. |

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Wir uebernachten in Playas (Gral.
Villamil) nachdem Katja noch unbedingt und nicht in
Begleitung vom eher wasserscheuen Adi sondern von Fredy
ein Bad im Pazifik absolviert konnte. Wir dislozieren ins
Hotel Bellavista. Der Schweizer Besitzer gestattet uns,
da wir in seinem Restaurant nachtessen werden, gegen eine
geringe Gebuehr von USD 10.- innerhalb seines Compounds
zu uebernachten. |
Uns bleibt als Rueckweg von Playas nur die uns
bereits bekannte Route und der Einfacherkeit halber
ergaenzen wir auch unsere Vorraete in der uns bereits
vertrauten Mall de Sol. Wir verlassen Guayaquil
auf der Puente Union Nacional ueber den Rio Daule und die
die Guayaquil-Durán-Bruecke. Vor El Triunfo essen
wir zwischen trockenen Reisfeldern unsern Lunch bevor
Ruta 70 uns weiter nach La Tronchal bringt. |

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Stetig kommen wir anschliessend in die Hoehe und
tauchen leider in Nebel und feinen Nieselregen ein. Keine
ruhige Fahrt da ueber viele Kilometer hinweg das Trassee
verbreitert, aber noch nie geteert wurde. Wo noch Strasse
aelteren Datums vorhanden, ist sie von abgerutschtem
Terrain schwer beeintraechtigt und hat bestenfalls tiefe
Loecher, Versetzungen oder ist an den Seiten oefters
komplett abgebrochen. |
Nach diesem muehsamen Stueck kommen wir
in Zhud auf die Panamericana, auf der es jedoch in
aehnlichem Stil weitergeht. In Tambo zweigen wir
zum heutigen Tagesziel ab und erreichen nach weiteren 9km
Ingapirca (Quechua fuer "Steinmauer der
Inka"). Diese Ruinen sind die am besten erhaltenen
Reste der Inka-Kultur in Ecuador - auch nachdem die
Bevoelkerung in der Nachbarschaft sich mit den frueher
fugenlos zusammengesetzten Diorit-Bloecken fuer den
Hausbau eingedeckt hatte. Einige Lamas teilen sich mit
uns die trotzdem gut erhaltene Anlage, von der aus wir
einen schoenen Blick auf den gleichnamigen kleinen Ort
haben. Es bleibt uns nicht viel Zeit, bis der runde
Sonnentempel seinem Namen alle Ehre macht. Hinter ihm
versinkt die Sonne am Horizont und er steht majestaetisch
vor einer tollen Faerbung des Himmels. |

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Ueber Cañar, am kitschig am Hang
klebenden Sanctuario de la Virgen del Rocío von Biblián
und auf der Umfahrung an Azogues vorbei erreichen
wir am Mittwoch Cuenca. Auf nur noch 2'530m Hoehe
haben wir angenehm warme Temperaturen beim Bummeln durch
die Hauptstadt der Provinz Azuay und gleichzeitig
drittgroessten Stadt von Ecuador. Der zentrale Parque
Caldéron ist sehr gepflegt und liegt friedich im
Sonnenschein. Ihn flankieren die kleine weisse Catedral
Vieja an der oestlichen Seite und im Westen die weitaus
imposantere Catedral Nueva aus roetlichem Backstein. Ihre
blauen Kuppeln sind heute das Wahrzeichen der Stadt, da
den Haupttuermen aufgrund einer mangelhaften Statik die
abschliessenden Aufbauten fehlen.
In der Calle Larga besuchen wir das Museo del Sombrero
und lassen uns erklaeren, wie der Panama-Hut hergestellt
wird. Dieser stammt naemlich in Wirklichkeit aus Ecuador
und verdankt seinen irrefuehrenden Namen nur der
Tatsache, dass er via Panama exportiert wurde. Waehrend
er lange Zeit in Europa ein aktueller Modeartikel der
Schickeria war, tragen ihn hierzulande die einfachen
Leute als Sonnenschutz im Alltag und vor allem bei der
Feldarbeit. Die 3-jaehrigen Blaetter der Toquilla-Palme
vom Kuesten-Tiefland werden gekocht, in der Sonne
getrocknet und zur Erreichung der hellen Farbe in
schwefligem Bad gebleicht. Den Frauen obliegt die
muehsame Flechtarbeit des gesplissten Strohs,wobei der
Preis fuer das Endprodukt mit einer engeren Knuepfung bis
auf 300.- USD steigt. |
Zum Mittagessen haben wir in einem
einfachen einheimischen Restaurant Humitas (Mais mit
Fleisch- und Gemuese-Fuellung in Bananenblaettern gegart)
und Empanadas verdrueckt. Wir lassen es uns aber nicht
nehmen, auch noch im Café Austria einzukehren - wo
allerdings wie fast befuerchtet - der Apfelstrudel
ausverkauft ist.
Das uns von der Touristen-Information empfohlene Gelaende
ennet des Rio Tomebamba beim grossen Park-Areal liegt uns
als moeglicher Uebernachtungsplatz zu abgelegen und wird
entgegen ihrer Angabe auch nicht waehrend 24Std. bewacht.
Eine Alternative in Stadtnahe hatten wir bei unsern
Streifzuegen nicht entdeckt, weshalb wir die Stadt noch
bei Einbruch der Dunkelheit verlassen. Wir kommen
schliesslich bei der Mobil-Tankstelle an der
Umfahrungsstrasse in noerdlicher Richtung unter, wo wir
entgegenkommenderweise nach dem Abflauen des
Hauptbetriebes an Tanksaeulen und Mini-Market an einer
weniger laerm-exponierten Stelle hinter dem Gebaeude uns
hinstellen duerfen. |

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Auf Ruta 35 sind wir am folgenden Tag
guten Mutes nordwaerts unterwegs, passieren Cañar,
Zhud und Chunchi und erhoffen uns, bis nach
dem Mittag noch bis nach Guamote zu gelangen, wo am
Donnerstag der Wochenmarkt stattfindet. Das Fahren auf
diesen Ueberlandrouten erfordert stets volle
Aufmerksamkeit, Teer hin oder her, staendig ist
gefaehrlichen Schlagloechern, Belags-Abruechen und
Strassen-Absetzungen auszuweichen oder sie zumindest in
reduziertem Tempo zu durchfahren. Ein derartiges,
uebersehenes Uebel reicht dann aus, um uns immobil zu
machen. Der Iveco bockt und unser Rad vorne links steht
nach einem Satz und Knall quer was gleichbedeutend ist
wie Spurstangen-Kopf abgerissen. Katja und Adi sind
ziemlich erschuettert vom Ereignis, erholen sich aber
wieder, als Fredy ein passendes Ersatzteil aus seinen
Vorraeten ziehen und montieren kann. |
Wir sind durch diese Verzoegerung erst im
spaeten Nachmittag in Guamote, wo zwar der Markt
sich aufzuloesen und die Besucher den vielen Bussen fuer
den Heimtransport zuzustreben beginnen, aber die
Betriebsamkeit immer noch einen Besuch wert ist. Als
Uebernachtungsplatz wird einstimmig die etwa 30km
entfernte, von Schilfguerteln eingefasste blaue Laguna
Colta auserkoren. Die Anwohner trauen dem fremden
Fahrzeug am Seeufer unten nicht so ganz und beim
Einnachten erscheint eine Delegation, um sich zu
vergewissern, dass wir keine boesen Absichten hegen. |

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In Riobamba, dem Hauptort der
Region Chimborazo, gibt es kaum etwas Ausserordentliches
zu entdecken. Wir benutzen ihn nur als Zwischenstop fuer
Einkauf, Internetbesuch und vor der Weiterfahrt fuer ein
chinesisches Mittagessen in einem zwar in einem
Reisefuehrer angegebenen, aber sicher nicht
empfehlenswerten Lokal. Unsere Karte stimmt wieder fuer
einmal nicht mit der Realitaet ueberein. Anstatt von San
Juan direkt zu unserem beabsichtigten Etappenziel
kommen wir dem Vulkan und Schutzgebiet Chimborazo
immer naeher. Schon vom Standplatz an der Laguna aus
gestern Abend und heute morgen hatten wir seinen
verschneiten Gipfel gesehen und da man nie weiss,
wie sich das Wetter sich weiter entwickelt, schiessen wir
zur Vorsicht schon mal ein paar Fotos, als sich
seine Wolkenkappe fast aufloest. |

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Guaranda, der ruhige
Provinz-Hauptort der Provinz Bolívar mit etwa 20'000
Einwohner liegt auf 2'670m Hoehe zwischen sieben Huegeln
und wird deshalb spoettisch auch das Rom der Anden
genannt. Wir haben auf dem aeussersten Parkplatz am
Parque 9 de Octubre, welcher gegenueber der Tag und Nacht
besetzten Station der Bomberos (Feuerwehr) liegt,
uebernachtet. Am Samstagmorgen sind wir viel zu frueh auf
und finden nach 7.ooh erst die Haendler beim Einrichten
der vielen Staende mit Second-Hand-Kleider auf der Plaza
15 Mayo vor. Auf der Plaza Roja tut sich praktisch gar
nichts, dafuer finden wir dann, was wir gesucht haben um
ziemlich heruntergekommene Gebaeude im Umkreis des
Busterminals. Neben Gemuesen und Fruechten wechselt hier
vor allem Mais und Reis die Hand oder besser gesagt die
schweren Saecke den Transporter. Sehenswert ist der Markt
der Kleintiere, wo die Anbieter mit zuckenden Saecken
nebeneinander stehen und bei Interesse einem die darin
hergebrachten Huehner, Enten oder Cuys (Meerschweinchen)
offerieren. Ganze Schachteln voller Kuecken warten auf
Abnehmer. Junge Hunde und Katzen in Gitterverschlaegen
erwecken unser Mitleid. |
Vor Mittag verlassen wir den Ort und
erscheinen nach etwa einer Stunde Fahrt am Eingang des
Schutzgebietes, dem Reserva de Producción Faunística,
um den hoechsten, allerdings erloschenen Vulkans
Ecuadors, wo wir unseren Obulus entrichten. Ein schmales
Naturstraesschen bringt uns zwischen Herden der wilden
Verwandten des Lamas hindurch, den Vicuñas, rasch in die
Hoehe. Waehrend Fredy in Begleitung von Katja und Adi
sich aufmachen, die restlichen 400m zum oberen Refugio
sich hinaufzukaempfen, um damit dem 6'310m hohen Chimborazo
die Ehre zu erweisen, ziehe ich es vor, bei der
Endstation fuer Fahrzeuge auf 4'850m im Camper
zurueckzubleiben. Wegen des grossen Schweizer Wappens am
Auto, das wie so oft fuers Rote Kreuz gehalten wird,
fehlt es mir nicht an Anfragen, ob ich hoehenkranken
Besuchern nicht erste Hilfe leisten koennte.
Ungeplant weil einfach sich kein uns genehmer Standplatz
sich auftut fahren wir an diesem Tag ueber Ambato
und Pelileo (bekannt fuer seine Jean-Produktion)
noch bis nach Baños. Schon am ersten Anlaufpunkt
werden wir fuendig und duerfen uns gar ohne
Entschaedigung in den fast leeren Hof der Hostería Monte
Selva stellen. Kaum eingerichtet, ziehen wir los, um noch
etwas vom Nachtleben am Ort zu sehen und in einem kleinen
angeblich franzoesischen Restaurant, Café Mariane, zu
essen. |

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Sonntag - 8. Juni: Der Tag ist truebe,
weshalb wir den Morgen in der Stadt verbringen. Die
Patronin von Baños, die Señora del Agua Santa, wird
sehr verehrt und zu Fuessen ihrer Statue in der
dominikanischen Basilica reihenweise Kerzen angezuendet.
Die Touristen werden allerdings eher vom angenehmen Klima
auf 1'800m Meereshoehe und natuerlich von den warmen
Thermalquellen am Fusse des aktiven Vulkans Tungurahua
angezogen. Beim herrschenden regnerischen und kuehlen
Wetter geraten wir aber gar nicht erst in Versuchung, uns
in die Badehose zu stuerzen und eines der
vier Municipal Piscinas aufzusuchen.
Eine kleine Aufhellung des Himmels nutzen wir aus und
lassen uns von einem Taxi zum Mirador Bellavista
hochfahren. Von da aus sehen wir wohl das unter uns
ausgebreitete Staedtchen, aber in Richtung Vulkan nur
dichte Wolken. Ueber einen steilen, nass und deswegen
schluepfrigen Fussweg hinunter gelangen wir zurueck zum
Ausgangspunkt. Zum Abschluss des Tages machen wir eine
kleine Stadtrundfahrt im touristischen Trenito Rhino, die
an der Plaza Basilica endet. Hier versammeln sich die
Anbieter mit ihren von religioesen Bildchen und
Figuerchen ueberladenen Verkaufsstaenden und die
Verkaeufer der oertlichen Suessigkeiten. Dies sind Sirup,
rohes Zuckerrohr und speziell "Alfeñique",
gelb-orange Cremezeltli-Riegel, die an einigen
Ladeneingaengen immer wieder in Riemen ueber einen Haken
gezogen werden, bis sie ihre richtige, eher gummige
Konsistenz aufweisen. Vorbei an Tour-Anbietern,
Andenken-Laeden und kleinen Restaurants, in denen von
Fast Food ueber Pizzas, lokale Tagesgerichte vor allem
auch als Spezialitaet grillierte Cuys (Meerschweinchen)
fast alles sich auf der Speisekarte finden laesst,
streben wir zu etwas deftigeren Gerichten ins
Swiss-Bistro. |
Ein schmales Straesschen windet sich
westlich von Baños bergan und bringt uns zwischen
Maisaeckern und abschuessigen Feldern mit Baeumen voller
suesser, auch Baum-Tomaten genannten Freuchte rauf nach Pondoa.
Wegen der vielen Regenfaelle wird der Weg oberhalb der
bewirtschafteten Felder immer schlechter und mangels
steinigem Untergrund so glitschig, dass wir uns trotz 4x4
geschlagen geben muessen. Wir montieren die Regenjacken
und erreichen zu Fuss gute 20 Minuten spaeter das
einstige Visitor Center, das aber total verlottert weil
nicht mehr benutzt ist. |
Vor wenigen Jahren nahm die Aktivitaet
des Hausvulkans zu. Der 5'023 hohe Tungurahua
begann immer oefter, Geroell und Lava aus seinem fast
konischen Krater auszustossen. Am 17. Oktober 1999 musste
deswegen sogar Baños komplett evakuiert werden. Zurueck
blieben damals nur einige Geistliche sowie zur Sicherung
eine Hundertschaft an Soldaten, die sich jedoch
respektlos im Wallfahrtsort vergnuegte und - Gelegenheit
macht Diebe - sich auch an Hab' und Gut der abwesenden
Einwohner vergriff. Nach einem grossen Protest der
evakuierten Bañeños am 3. Januar 2000 durfte der Ort
wieder bezogen werden. Der anschliessende grosse
Ascheputz ist laengst vorbei, aber seit diesem ersten
sowie einem erneuten Ausbruch am 14. Juli 2006 hat sich
in Baños wegen der latenten Gefahr ein sogenannter
Eruptions-Tourismus entwickelt. Man versucht, wir mit
eingeschlossen, von den verschiedenen Aussichtspunkten
aus bei klarem Wetter einen Blick auf den ausstroemenden
Rauch zu werfen, oder noch lieber, nachts den ab und zu
roetlichen, aus dem Schlot leuchtenden Feuerschein zu
erblicken.
Wir allerdings marschieren bei verhangener Sicht. Fredy
und ich geben nach einer weiteren ¾ Stunde auf und
kehren zum abgestellten Camper zurueck. Katja und Adi
dagegen ziehen los und kapitulieren nicht, bis sie
mittlerweile in stroemenden Regen das einstige Refugio am
Fuss des eigentlichen Vulkankegels erreicht haben. Ganz
durchnaesst und verdreckt tauchen sie erst am spaeten
Nachmittag wieder bei uns auf und geniessen den Komfort
der sofortigen heissen Dusche, die wir ihnen im Camper
offerieren koennen. Waehrend wir zusammenpacken, noch
etwas mit den Bauern plaudern die sich gleich uns
ebenfalls auf den Heimweg machen, hat das Wetter
unerwartet aufgeklaert. Kurz vor der Daemmerung
praesentiert sich als Dankeszeichen fuer unseren Besuch
und die Anstrengungen unserer Junioren die nur noch
leicht vom entweichenden Dampf verhangene Vulkanspitze
des Tungurahua klar im letzten Abendlicht. |

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Ruhepause fuer mich und Zeit fuer
Administratives. Die Aktiven ruecken am Dienstag um 9.ooh
aus und werden unter ueber einstuendiger Hin- und
Rueckfahrt zu einem 2-stuendigen River Rafting Abentuerer
auf dem Rio Pastaza in der Umgebung von Cumanda gebracht.
Abends bummeln wir ein letztes Mal durch die belebte
Fussgaengerzone Ambato, bevor wir zu einem letzten
Nachtessen in Baños die auserwaehlte Pizzeria
ansteuern. |
Wir folgen Ruta 50, die durch das
landschaftlich attraktive Tal, das der Rio Pastaza in die
Ostkordilleren geschnitten hat, fuehrt und als einer der
schoensten Fahrten in Ecuador gilt. Das Angebot fuer
Urlauber umfasst der Umgebung angepasst vielfaeltige
Moeglichkeiten Wandern, Reiten, Biken, River Rafting,
eine Art Bungy Jumping wie auch Canyoning oder Fahrten
ueber den Fluss durch die Schlucht in einfachsten offenen
Seilbahnen. Wir beschraenken uns im oberen Teil der
Schlucht darauf, die Aussichtspunkte fuer die vielen
schoenen Wasserfaelle mit klingenden Namen wie Cascada
Manto de la Novia abzuklappern. Bei Rio Verde dann
steigen wir in die Feuchte hinunter zur beeindruckenden Cascada
San Miguel y Pailón de del Diablo (Teufelskessel).
Da ist, so nah am Wasserfall, dass man nass wird,
wirklich der Teufel los und unheimliche Wassermassen
stuerzen an uns auf den kleinen gemauerten
Aussichtsterrassen vorbei in die Tiefe. Wem das nicht
genuegt, der kann durch einen Felsengang gebueckt weiter
raufklettern und steht dann schliesslich wirklich
pflotschnass hinter der Kaskade.
Am Rio Verde legen wir unseren Mittagshalt ein, wo
Katja und Fredy als Unerschrockene die Pause zu einem
kalten Flussbad benutzen. |

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Die Vegetation bis nach Mera, wo
das Pastaza-Flusstal sich oeffnet und breit wird, ist
tropisch voller grosswuechsiger Farne, Bromelien,
Orchideen und teilweise bluehenden Baeumen. Shell
verdankt seinen Namen der Tatsache, dass 1947 erstmals im
Oriente hier Oel entdeckt wurde und die gleichnamige
Oelgesellschaft hier ihr Camp eingerichtet hatte.
Nach insgesamt 60 km Fahrt erreichen wir Puyo und
suchen uns von dort den Weg nach Fatima. Die
einstige Aufzuchtstation von Tapiren wird nur noch von
einem Einheimischen bewohnt, der die wenigen Besuchern
durch die inzwischen mehrheitlich zerfallenen Gehege
fuehrt. Noch sehen wir in Pools junge
Wasserschildkroeten, erhalten eine dreijaehrige Anaconada
um den Hals gelegt, entdecken erschiedenste bunte Voegel
und Klein-Papageien in den Baeumen. Horden von halbzahmen
Squirrel Monkeys machen auch vor unserem Camper nicht
Halt, als wir uns da mit Erlaubnis des Besitzers fuer
diese Nacht einparken. Aber An Tapiren ist anscheinend
nur noch gerade ein freiheitsliebendes Exemplare namens
Bamby vorhanden, dass sich auch nicht mit offerierten
Delikatessen heranlocken laesst, so dass davon
schliesslich die Wildschweine, die sich im benachbarten
Gehege im Matsch suhlen, profitieren. |
An Ruta 45 ueber Santa Clara und Puerto
Napo wird an ihrer Verbreiterung gearbeitet, so dass
wir oft ruppige und dreckige Stuecke gewaertigen. Tena,
Napo-Provinzhauptort, ist der Ausgangspunkt fuer
Regenwald- sowie Rafting- und Kajak-Touren auf dem Rio
Napo. Wir haben uns vorgenommen, in der Naehe von
Archidona 2-3 Tage Pause einzulegen auf dem speziell
gepriesenen Dschungel-Lodge Hakuna Matata und von dort
aus eben diesen Aktivitaeten ebenfalls nachzugehen. Wir
finden auch die kleine Anfahrt dahin, scheitern aber in
nur 1,3km Entfernung vom Lodge an einer Bruecke ueber den
Rio Tena, die um ein Quentchen nur zu eng ist fuer unsern
Camper. Die Enttaeuschung ist riesig, hatten wir uns doch
aufgrund der Prospekte alle vier schon am Relaxen im und
um den Swimming Pool gesehen.
Guter Rat ist teuer, denn unsere Internet-Recherchen in Tena
ergeben, dass die meisten Lodge nicht direkt mit dem
Auto angefahren sondern nur ueber Bootstrips erreichbar
sind.Aus diesem Grund entscheiden wir uns fuer das
"El Jardin Aléman" in Pununo bei
Misahualli. Es stellt sich heraus, dass wir die einzigen
Gaeste an diesem Abend in der grossen Anlage sind -
vielleicht besser so, denn der (Whirl-) Pool ist nur von
bescheidener Groesse und hielte keinem Grossandrang
statt. |
Fruehstueck um 8.ooh am Freitag, 13.
Juni, und um 9.ooh Aufbruch im Schlepptau unseres
einheimischen Guides Atalhualpes. Nachdem es in der Nacht
noch wie aus Kuebeln gegossen hat, faellt es uns nicht
schwer, neben der Montage der obligaten Stiefel und
Schwimmwesten auch noch einen Extradollar fuer die Miete
von grossen Regen-Ponchos auszugeben. Das schmale,
eigentlich fuer 15 Personen ausgelegte Holzboot schiesst
durch die Strudel erst des Rio Misahualli, dann des Rio
Napo, der nach einer 5-Tages-Strecke bei Iquito in den
Amazonas muendet, herunter. Bei den teilweise heftigen
Spritzern leistet der Poncho gute Dienste, so dass wir
nach ¾ Std. Fahrt trocken dem Boot entsteigen und nach
Ueberwindung des lehmigen und schluepfrigen Steilufers in
den nassen Regenwald eintauchen. Unter dem hohen
Blaetterdach erst des Sekundaer- und spaeter des
Primaer-Urwaldes merkt man dann kaum mehr etwas vom
Regen. Dank der Wolkendecke haelt sich ohne direkte
Sonnenbestrahlung auch die Schwuele in Grenzen. Unser
Guide, selber Schamane und daher bestens mit Natur und
Pflanzen vertraut, fuehrt uns durch das ueppige Gruen. Er
erklaert uns, wie Heilmittel aus Rinden und Blaettern
gegen welche Beschwerden gewonnen werden, kennt giftige
Arten oder aber z.B. Lianen mit hohem Wassergehalt und
essbare Knospen und Fruechte, dank deren man im Dschungel
ueberleben koennte. Ausser Insekten und Voegeln kann er
uns aber keine grosse Tierwelt und zu Katja Erleichterung
auch keine Schlangen und kaum Spinnen zeigen.
Nach einem zweistuendigen Marsch verzehren wir bei einem
eigens dafuer erstellten Pavillon mit gutem Appetit das
vom Bootsfuehrer herangetragene Mittagessen (gebratener
Reis mit Chili con Carne und Frijoles, Fruchtsaft und
Mandarinen als Nachttisch) und realisieren erst jetzt,
dass es waehrend unseres Walks aufgehellt hat. Die
Bootsfahrt zurueck im Sonnenschein ist dann auch um
Einiges angenehmer. Wir stoppen kurz bei einer kleinen
Goldgraeber-Staette, wo ein Familie Kies und Sand aus dem
Flussbett buddelt, durch-spuelt und -siebt. Man zeigt uns
die Ausbeute eines Tages aus 30 Behaeltern Material, fuer
die man fast die Lupe braucht. Wir wuerden sagen,
"das Betteln versaeumt", aber fuer die Leute da
ist selbst das ein wichtiger Zuverdienst.
Zurueck in Misahualli nimmt uns der Fuehrer mit zu seiner
Behausung. Er erzaehlt uns in spanisch ueber die
Schamanen, in ihrer Dorfgemeinschaft hoch angesehene
Heiler mit betraechtlichem Einfluss. Aber da nur ich
seiner blumigen Sprache einigermassen folgen kann,
bringen wir seinen Redefluss nach einer Anstandszeit zu
Ende und lassen uns zum Lodge zurueckbringen. |

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Auf schlottriger Strasse von Ruta 45
fahren wir ueber Archidona und Cosanga
nordwaerts. Baeza, einst alte spanische Mission
und Aussen-Handelsposten gegruendet in 1548, ist heute
ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der Kreuzung der
Routen Quito/Teno/Lago Agrio. Wir muenden da ins Tal des
Rio Papallacta ein, die Verbindung des Oriente mit dem
Hochland. Wir besuchen die Termas de Papallacta. Adi ist
kein Badefan und zieht es vor, im Camper die Ruhe zu
geniessen und zu lesen, waehrend Katja, Fredy und ich die
Badehose unter den Arm klemmen. Je heisser die
Wasser-Temperatur in den verschiedenen Pools, desto
tiefer deren Wasserstand. In den waermsten haelt man es
nur aus, wenn ein Grossteil des Koerpers der kuehlenden
Luft ausgesetzt ist. Als Abwechslung kann man sich bei
den obersten Baedern auch im kalten Wasser des
vorbeifliessenden Rio Loreto-Papallacta abhaerten. Danach
schaetzt man es dann umso mehr, sich wieder sich in den
um die 38-40o C warmen tiefen Becken zu aalen. |

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Wir verbringen dabei mehr Zeit als
beabsichtigt, setzen dann am fruehen Abend unseren Weg
doch noch fort ueber den 4'064m hohen Papallacta-Pass. Da
gut unterhaltene geteerte Strasse, koennen wir es wagen,
noch bis nach Sangolqui zu fahren. Es ist auch da nicht
einfach, im samstaeglich abendlichen Getuemmel bereits im
Dunkeln einen Standplatz zu finden. Erst fassen wir eine
Notfall-Station auf einem eingezaeunten Areal ins Auge,
befuerchten aber, dass diese um Mitternacht doch
geschlossen und wir in der Folge vom Gelaende gewiesen
wuerden. Gegenueber entdecke ich den gesicherten Fuhrpark
einer Elektrofirma, dessen Nachtwaechter uns zur grossen
Ueberraschung gestattet, fuer die Nacht da sicher
abzustellen.
Der Ort verwandelt sich dann am Sonntag in einen
Ameisenhaufen. Zwar finden sich auf dem Wochenmarkt in
diesem 20'000-Einwohner-Ort kaum Indios in
althergebrachter Tracht und schon gar keine Touristen.
Dafuer ist die Auswahl an Fruechten, Gemuesen, Fleisch,
Reis, Mais und anderem Getreide so riesig, so dass wir
uns fragen, wer denn das ueberhaupt alles kaufen soll und
wieviel von der angebotenen Ware am Abend wieder
nachhause zurueckgenommen werden muss. Wir geben fuer
Lebensmittel knapp 20.- USD aus, vermoegen die dafuer
erhaltene Unmenge zu viert aber kaum zurueck ins Auto
tragen. |
Auf der Hauptachse des Hochlandes fahren
wir anschliessend suedwaerts, stoppen in Machachi
kurz fuer einen Mittagshalt am Dorfrand, bevor wir auf
auf mehrheitlich steingepflasterter Strasse den Parque
Nacional Cotopaxi anpeilen. Wir kommen am Eingang
Control Norte erst kurz nach dem offiziellen Schluss um
15.ooh an, aber der freundliche Pfoertner laesst uns noch
durch. Das Wetter ist wechselhaft, aber ab und zu zeigt
sich, als wir bereits auf 3'750m Hoehe auf dem
Campingplatz Tambopaxi stehen, der 5'897m hohe
verschneite Vulkan Cotopaxi neckisch mit nur ein
paar wenigen Wolken um seinen verschneiten Gipfel.
Am naechsten morgen streben wir durchs Hochland dem
verhangenen Vulkan zu und hoffen auf Wetterbesserung. Die
Wiesen scheinen lila ueberhaucht wegen der vielen
niederen Blueten, die ich als Herbstzeitlosen bezeichnen
wuerde. Wir erreichen die Endstation fuer Fahrzeuge, eine
kiesige Parkflaeche auf 4'500 m Hoehe, wo bald ein
leichtes Schneetreiben einsetzt. Voll Elan machen sich
Katja und Adi auch diesmal auf, an den Fuss des
Vulkankegels zum Refugio José F. Rivas hinaufzusteigen.
Wir aelteren Semester, Fredy und ich, lassen es uns
inzwischen gut sein und kochen schon mal heissen Mate de
Coca Tee, mit dem sich die Wanderer nach ihrer Rueckkehr
gerne aufwaermen. |

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Wir verlassen den Park ueber den Ausgang
Control Sur, begeben uns wieder auf die Panamericana und
umfahren Quito auf der oestlichen Seite auf der
Libertador Simon Bolívar. Ein Muss ist natuerlich der
Halt bei N/S 00 00 000 - dem Aequator. Waehrend wir ihn
schon einige Male ueberquert haben, ist es fuer Katja und
Adi eine Premiere, die wir natuerlich fotographisch
festhalten muessen. Wir uebernachten in einer kleinen
Sackgasse neben dem Puerto Lago Country Inn, die direkt
an der Laguna San Pablo endet. Im abendlichen
Sonnenschein erhebt sich uns gegenueber in schoensten
warmen Farben ein weiterer Vulkan, der 4'609m hohe
Imbabura. |
Nordwestlich von Otovalo und 18km von
Cotacachi entfernt beginnt das Naturschutzgebiet Reserva
Ecológica Cotacachi-Cayapas und darin unser heutiges
Tagesziel, die Laguna Cuicocha. Von einem kleinen
Mirador aus haben wir eine spektakulaere Aussicht auf dem
in einem eingebrochenen Vulkankessel liegenden 160m
tiefen See mit seinen zwei kleinen begruenten Kegeln in
der Mitte. Ich schmiere Sandwiches und entlasse die drei
Mitreisenden auf die gut 4-stuendigen Rundwanderung um
die Lagune mit etwa 3km Durchmesser, waehrend ich mich in
dieser Zeit wieder einmal auf mein Tagebuch zu
konzentrieren versuche. Wir stehen so schoen ausgerichtet
im Sonnenschein auf einer Aussichtsterrasse, dass wir am
Abend nach ihrer Rueckkehr beschliessen, gerade hier zu
uebernachten. Beim Fruehstueck sitzen wir am naechsten
Tag draussen in eitel Sonnenschein und haben als Bonus,
da frueh am Tag, freie Sicht auf den 4'939m hohen Vulkan
Cotocachi, der sich gestern noch geniert hatte, sich
nackt und ohne Wolken zu zeigen. An dieser Stelle haben
wir den noerdlichsten Punkt auf unserer Rundreise durch
Ecuador erreicht. |

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Die Otavaleños sind klein gewachsene
Leute, bekannt fuer ihre Webkunst und unterscheiden sich
in ihrer aeusseren Erscheinung von anderen indianischen
Gruppen der Anden. Die Frauen tragen ihr Haar mit einem
im Nacken zusammengebundenen und ueber dem Kopf
gefalteten, meist schwarzen oder dunkelblauen Tuch
bedeckt. Ein faltiger Ueberrock in der gleichen Farbe
reicht bis zu den Knoecheln und wird in der Taille von
zwei gewebten bunten Guerteln gehalten. Ein ebenso
dunkler Flanellumhang bedeckt die strahlend weisse,
gerueschte Bluse, deren Ausschnitt mit bunten
Blumenmustern bestickt ist. Auffallend ist der dazu
getragene Schmuck - vielfaches Colliers mit Straengen
goldiger oder roetlicher Glasperlen und an den
Handgelenken zu einem Armband angeordnete rote
Korallenketten. Die Maenner stecken in weissen Hosen und
dunkelblauem Poncho und tragen ihr Haar traditionell zu
einem langen Zopf geflochten.
Auch heute Mittwoch ist die Plaza Poncho von Otavalo
voller Marktstaende und die Gelegenheit fuer Katja und
Adi, ihre Souvenirs und Mitbringsel zu erwerben wie
Ketten aus Kernen, Steinen oder Palmholzstuecken, fein
gravierte Kalebasen in allen Groessen neben
farbenfreudige, gestrickte oder eher in traditionellen
Mustern gehaltene gewobene Produkte. Der Andrang an
Touristen haelt sich in Grenzen, daher laesst es sich
auch gut feilschen und die verlangten Preise bestenfalls
bis auf 40% herunterhandeln. |
Um nicht dieselbe Route befahren zu
muessen, waehlen wir die kleine erst gepflaesterte, dann
erdige Strasse rauf zu den 17km entfernten Lagunas de
Mojanda. Das Wetter hat sich verschlechtert und wir
bekommen keine zwei - die Laguna Grande und Laguna Negra
- sondern nur einen grossen reichlich gefuellten See zu
sehen, umgeben von nebelbedeckten Bergen. Es nieselt
staendig und fruehere Regenfaelle haben den abschuessigen
Hang auf unsern Weg hoch ueber dem See abrutschen lassen.
Wir glauben, das Hindernis mittels graben von zwei
Fahrspuren ohne Schwierigkeiten ueberwinden zu koennen,
muessen aber mit Schrecken feststellen, dass der Camper
trotzdem in die falschen Richtung gleitet und immer
naeher an den Abgrund rutscht. Da weiterer Regen sich
ankuendigt und die Oberflaeche im Handumdrehen sich in
eine unglaublich schluepfrige Masse verwandelt, muessen
wir rasch handeln. Ein einheimisches Fahrzeug hatte in
einiger Distanz angehalten, die fuenf Insassen uns
vorerst nur beobachtet. Nun aber erscheinen sie an der
kritischen Stelle. Sie helfen mit, haengen sich
ungeachtet des Matschs ans Abschleppband, um den Camper
erst zu fixieren, dann ueber die ausgelegten Sandbleche
rueckwaerts zu ziehen und aus der heiklen Situation zu
retten. Nach mehreren Anlaeufen koennen wir endlich
aufatmen und nun problemlos runter zum Seeufer
runterfahren, wo wir erst einmal die komplett
verschmutzten Tenues ausspuelen koennen, bevor wir uns
mit zurueckgekehrtem Appetit dem Mittagsimbiss widmen. |

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Ohne Murren nehmen wir nach diesem
Erlebnis den laengeren Rueckweg in Kauf, passieren Tabacundo
und wenig spaeter erneut den Aequator 00 00 000 bei W 078
18 437, diesmal in suedlicher Rrichtung unterwegs.
Natuerlich erreichen wir nun die Hauptstadt erst nach
Einbruch der Dunkelheit und haben auf der Einfahrt,
nachdem wir gluecklich auf der direkten Zufahrt ueber die
Av. Seis de Diciembre uns endlich befinden, wegen
grossraeumigen Umleitungen um das Estadio Olimpico
Atahualpa mit ecuadorianisch/brasiliansichem
Fussballmatch Probleme mit einem eifrigen Polizisten.
Einmal mehr verfuegen wir in Quito ueber keinerlei
zuverlaessige Angaben ueber einen moeglichen Standplatz
und klappern einige Moeglichkeiten in der Neustadt ab,
die wir in Notizen und Reiseberichten anderer Reisender
gefunden hatten. Aber wir bringen - sofern Hofraum
ueberhaupt vorhanden - unsere grosse Kiste nirgends durch
die hoehenbeschraenkten Tore. Wir retten uns aus der
Situation, indem wir in der leeren Crêperie in der Calle
Rodriguez vorsprechen und vom Inhaber die Erlaubnis
erhalten, nach dem Nachtessen in seinem Lokal auf dem
Parkplatz davor zu uebernachten.
Unerwartet rasch soll sich am naechsten Tag unser
Standplatz-Problem loesen. Wir haben seinerzeit in Lima
eine Visitenkarte eingesteckt, und der 78-jaehrige
norddeutsche Betreiber dieses "Zentrum" kann
uns zwar einmal mehr nicht durch sein Gartentor zaubern,
gestattet uns aber, in der Sackgasse vor seinem Hostal zu
parken, bei ihm Wasser aufzufuellen, falls gewuenscht
Strom zu beziehen und erst ueber seinen
wireless-Anschluss ins Internet einzusteigen. |

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Da koennen wir uns nun an der letzten
Station des Ecuador-Aufenthalts von Katja und Adi
unbesorgt dem "Sightseeing" widmen. Wir
staerken uns im "Zentrum" mit dem guenstigen
all-inklusive Mittagsmenue zu USD 3.50 und besuchen
nachher den El Panecillo im Sueden der Altstadt.
Die riesige Statue der La Virgen de Quito mit ihrer
Sternenkrone und Adlerfluegeln prangt hoch ueber der
Stadt auf einem Vulkankegel und ist das Wahrzeichen von Quito.
Wegen des nicht perfekten Wetters Donnerstag muessen wir
uns mit einem leicht verschleierten Ausblick ueber die
mit 1,4 Mio. Einwohnern zweitgroesste Stadt des Landes
zufrieden geben. Gedenk der Warnungen wegen Ueberfaellen
auf dem unsicheren Rueckweg durch die umliegenden
aermlicheren Quartiere lassen wir uns per Taxi ins Centro
zurueckkutschieren. . |
Wir machen einen kurzen Bummel durch die
Altstadt um Iglesia und Convento San Francisco herum,
haben nachher an der Plaza Grande neben der Catedral nur
noch wenig Zeit, die blau uniformierten Wachen am Palacio
del Gobierno zu bewundern, da sie um 17.ooh von ihrem
muehsamen Herumstehen und Eingang bewachen erloest
werden. Abends treiben wir uns nach dem Nachtessen im
Neustadt-Viertel noch ein wenig in den lebhaften Strassen
um die Reina Victoria herum |
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Am Freitag-Morgen noch sonnige
Verhaeltnisse bewegen uns, als Erstes uns mit dem
TelefériQo, der wohl hoechst gelegenen Seilbahn
Suedamerikas, 2,5km weit der Flanke des Vulkans Pichincha
entlang bis zum Cruz Loma auf 4'100m hinauftragen zu
lassen. Die Stadt Quito liegt zwar unter uns
ausgebreitet klar im Sonnenschein, aber bereits ziehen
sich wieder drohende, dunkle Wolken zusammen, so dass wir
auf das beruehmte Panorama der Anden ganz und gar
verzichten muessen.
In der Altstadt liegen noch ein paar touristische Muss
wie die Calle Ronda (restauriert aber relativ unbelebt),
verschiedene Strassenzuege wie die Calle Junín mit den
historischen Haeusern und ihren beruehmten Balkonen und
Erkern, ein paar der wichtigsten Iglesias (mangels
tiefschuerfendem Interesse hauptsaechlich von aussen) wie
die La Compañia de Jesús , Santo Domingo, San Augustin
und natuerlich die Basilica del Voto Nacional. Fredy
begleitet Katja und Adi auf schwankendem Steg in 35m
Hoehe durch das 150m lange und 35m breite Schiff, um die
78m hohen Ecktuerme zu besteigen.
Von da aus kehren wir mit der gruenen Linie des Metro Bus
Q - pro Besteigen und Kopf unabhaengig wie weit man
faehrt USD 0.25 - zum Camper zurueck. Nun folgt die Katja
verhasste Aufgabe, die Reisetaschen fuer die Rueckkehr in
die Schweiz zu packen, bevor wir vier uns zu einem
vorlaeufig letzten gemeinsamen Nachtessen zusammensetzen. |
In aller Herrgottsfruehe schon erhalte
ich am 21. Juni mein erstes Geburtstagsgeschenk - eine
kleine Katzenfigur von Katja und Adi fuer meine Sammlung
zuhause. Bald darauf schaukeln wir im Iveco auf der fast
leeren 10 de Agosto zum Aeropuerto Mariscal Sucre. Da
entgegen der Versicherungen des Reisebueros die Sitze
nicht per Internet reserviert werden konnten, wollen
Katja und Adi moeglichst frueh einchecken und erhalten
denn auch die gewuenschten Fenstersitze. Mit einem
Zwischenstop auf Bonaire/Niederlaend. Antillen werden sie
via Amsterdam zurueck in die Schweiz reisen. Bis zum
Abflug von KLM 754 um 9.15h bleibt uns noch genuegend
Zeit fuer ein Fruehstueck. Dann ist es ploetzlich soweit.
Es heisst Abschied nehmen nach einer bewegten Zeit von
drei Wochen, in denen wir ihnen einige Regionen von
Ecuador zeigen konnten und ihnen gleichzeitig auch einen
Einblick in unsere nicht immer einfache Weise,
Suedamerika zu bereisen, zu vermitteln suchten. |
Zurueck in der Neustadt machen wir uns
zur Ablenkung auf, die Galeria Latina zu besuchen. Schon
im Vornherein rechnen wir damit, dass uns dies teuer zu
stehen kommen koennte. Und dem ist auch so. Wir koennen
nicht widerstehen, einen tollen Webteppich in kraeftigen
Farben sowie einen mit Spiegel, komplett mit kleinen
Figuren in landestypischer Szenerie eingefasst fuer die
kuenftige Verschoenerung unseres Schweizer Heims zu
erstehen. Zur Feier meines heutigen Geburtstages darf ich
mir noch einen Silberreif mit Anhaenger in Form des
Zeremonienmessers Zumi aussuchen. Am Abend nunmehr wieder
nur noch zu zweit im Camper, scheint sich der Wohnraum
des Iveco vervielfacht zu haben und kommt uns unendlich
gross vor! |

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Ein herzliches Danke an Gerd, ein letzter
Einkauf im Supermaxi und wir sind wieder unterwegs. Die
Ausfallstrasse fuehrt am Flughafen vorbei und ist danach
sehr schlecht markiert oder gar irrefuehrend mit laengst
aufgehobenen Umleitungen versehen, so dass wir mehrmals
uns vergewissern muessen, ob wir wirklich zur El Midad
del Mundo unterwegs sind. Dieses 1979 errichtete, 30m
hohe Aequator-Denkmal, das einen grossen Globus traegt,
muss man verhaeltnismaessig teuer berappen: 1.50 fuers
Parken, je 2.- Eintritt (generoeserweise gewaehrt man uns
ungefragt den Tarif fuer Touristen in Mayor Edad ab 65
Jahren!!) plus nochmals je 2.- fuer die Aussicht vom
eigentlichen Monument und dem darin untergebrachten
Etnologischen Museum. Darum herum sind eine Anzahl
Pavillons mit simplen Ausstellungen gruppiert sowie ein
richtiges touristisches Dorf mit Imbiss- und
Souvenir-Staenden und Restaurants. Selbst heute Sonntag
spielt eine kleine Band am spaeten Nachmittag nur fuer
wenige Besucher. |
Die Haenge des bekannten Pululahua-Kraters
sind schwer mit Regenwolken verhangen, so dass wir
getrost daran vorbeifahren koennen. Wir rollen fast
unablaessig tiefer und nach Calacal durch feuchten
nebligen Dschungelwald, eine von Vogelfreunden
vielbesuchte Gegend, was sich in den vielen Restaurants
und kleinen Hostajes manifestiert. Unsere Scheibenwischer
kommen in Einsatz und das Licht schwindet
unverhaeltnismaessig rasch. Aber es gibt keine
Moeglichkeit, von der Strasse abzukommen und fuer die
Nacht zu parkieren. Ergibt sich einmal eine kleine
Einmuendung, steht bestimmt ein Haus da. Auch die
Abzweigung nach Mindo verspricht keinen Erfolg, so dass
wir nach Einnachten immer noch unterwegs sind. In San
Carlos ereilt uns dann unser Schicksal: Wir muessen
einem LKW ausweichen in einer Gemeinde, die sich eine
Strassenverbesserung vorgenommen und dafuer riesige
Haufen von Belagsmaterial auf der Durchgangsstrasse
angelegt hatte. Geblendet von den Scheinwerfern des
entgegenkommenden Fahrzeuges vermoegen wir den ploetzlich
auftauchenden unbeleuchteten Kieshaufen nicht
auszuweichen und durchpfluegen zwei davon. Einmal mehr
steht ein Vorderrad quer - diesmal ist die Spurstange
vorne links abgerissen. Gottseidank hatten wir seinerzeit
in Salta/Argentinien zwei davon auf Vorrat gekauft. Nach
einer gut einstuendigen Reparatur an Ort und Stelle sind
wir wieder mobil. Allerdings ist uns die Reiselust fuer
heute vergangen und wir fahren nur noch bis zur naechst
moeglichen Ausweichstelle und parken bei einer kleinen
Tankstelle. |

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Via San Miguel de los Bancos ueber
unzaehlige Kurven durch auch heute morgen mit nebligen
Schwaden verhuellten Regenwald kommen wir in huegeliges
Gebiet mit gerodeten Flaechen, wo Viehzucht betrieben
wird. Hier gedeihen vielerlei Fruechte und dazwischen in
Hainen Oelpalmen. Bei La Indepencia, einem
vernachlaessigt und nicht sehr sauber wirkenden Ort,
stossen wir auf Ruta 25 und drehen suedwaerts. In der
Bevoelkerung machen wir vermehrt schwarze Gesichter aus,
die von den einst eingeschleppten Negersklaven abstammen.
Der Verkehr ist dicht geworden, gefahren wird auf Biegen
und Brechen, und dass auf einer wider Erwarten nicht
besseren Verbindung sondern auf einer himmeltraurigen
Teerstrasse, die einerseits grosse, tiefe Schlagloecher
aufweist und andernseits unfachmaennisch nachgeteert
wurde, wodurch der neue Belag sich ohne Haftung mit dem
alten Trassee zersetzt hat. Der Iveco rattert ueber den
kruemmeligen Belag, und ich denke mit Schrecken daran,
dass unser Ersatzteil-Vorrat auf nur noch eine Spurstange
geschrumpft ist. Das Quitschen und Knacken unter dem
Armaturenbrett laesst erkennen, dass wieder eine
Bruchstelle im Quertraeger unter dem Armaturenbrett
entstanden ist.
Auf der Umfahrung von Santo Domingo de los Colorados
(gemeint sind die einst hier lebenden Colorados mit ihren
typschen, mit roter Paste verschoenerten und versteiften
Haarschoepfe, die sich aber inzwischen auch dem unsrigen
Haarstyl angepasst haben und von der Bildflaeche
verschwunden sind) finden wir ueberraschend einen Werkhof
mit verschiedensten Reparatur- und Unterhalts-Betrieben.
In zwei Stunden Arbeit stellt der Arbeiter Spur und
Laengslenker ein und sein Chef will ganze USD 20.-
dafuer. Sein Kollege laesst sich das Autowaschen mit
guenstigen 5.- belohnen. |
In El Carmen ist die Hauptstrasse
von einem Festumzug belegt und wir folgen heimischen
Lenkern, die uns parallel davon eine Ausweichsroute
aufzeigen. Auf Sonne warten wir vergeblich auf dem Weg
zur Pazifik-Kueste. Papier nimmt alles an, deshalb zeigen
die Karten auch hier eine Teerstrasse, deren Belag sich
aber auch laengst aufgeloest hat. Das Fahren ist muehsam
und fordert volle Aufmerksamkeit, um den schlimmsten
Loecher in einem steten Wechsel von Gasgeben und
Abbremsen und Ausweichen zu entgehen. Endlich zeigt sich
das Meer, kurz vor Sonnenuntergang um 18.30h roetlich
angehaucht von der versinkenden Sonne. Wir lassen uns an
der Strand-Promenade in Pedernales nieder. Nach
einem kurzen Spaziergang entlang des schmalen,
ungepflegten Sandstrands und der ihn saeumenden
Restaurants und Bars finden wir uns ein kleines Lokal, wo
wir (nachdem das Kuechenmaedchen losgeduest ist, um
fehlende Zutaten dadzu einzukaufen) Camarones und
Calamaris in schackhafter Peperoni-/Knoblauch-Sauce mit
Reis und frittierten Bananen verzehren. - Ein Plattfuss
hinten links kroent dann, gluecklicherweise als wir
bereits fuer die Nacht parkiert haben, den Tag. |

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Deswegen steht Fredy am Dienstag frueh
auf und faehrt mit einem Tuk-tuk in die Stadt, um den
Plattfuss reparieren zu lassen. Nach ein paar
bescheidenen Einkaeufen, hauptsaechlich Brot, verlassen
wir Pedernales im Laufe des Morgens. Wir moechten
gerne einen kleinen Reisebruch am Pazifik von ein oder
zwei Tagen zum Ausspannen einlegen. Wir fahren zwar in
Kuestennaehe, das Meer selbst sieht man aber nur in den
kleinen Ortschaften wie Don Juan, einem kleinen
Fischerdorf, wo ein Schweizer ein Ecolodge fuehren soll.
Aber der Chef ist nicht zuhause im Camping Samvara. Der
Angestellte hat keine Befugnis, uns eintreten zu lassen.
Darueber sind wir im Endeffekt nicht ungluecklich, da die
Anlage sowieso nicht am Meer auf einem buschigen,
trockenen Huegel liegt. |
Ueber Jama fuehrt uns die oft
loechrige, aber geteerte Kuestenstrasse nach Canoa.
In diesem kleinen Ort mit etwa 6'000 Einwohnern treffen
sich in der Hautpsaison wegen der Brandung die Surfer und
wegen der guten Windverhaeltnisse von den Huegeln
parallel der Kueste die Gleitschirmflieger und auch
Partyfreunde sollen dann hier auf ihre Rechnung kommen.
Wir finden heute allerdings ein ruhiges Dorf vor mit
unzahehligen Hostals und Hotels auf der einen und leeren
Freizeiteinrichtungen, vernagelten Bars und verlassenen
Sonnenschirme auf der andern Seite der Strandstrasse vor
- aber keine Moeglichkeit, den Camper am Meer zu parken.
Ortsausgangs winkt uns, als wir langsam vorbeirollen, ein
freundlicher Ecuadorianer zu und laedt uns, als wir
stoppen und uns vorstellen, freundlicherweise ein, auf
seinem Grundstueck neben seinem neuerbauten Ferienhaus
fuer die Nacht abzustellen. |

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Fahrtag heute. Ohne Bedauern verlassen
wir ein am Morgen truebes Canoa. In San
Vincente verladen wir vom unbefestigten Sandufer aus
auf die Faehre, um die breite Chone-Fluessmuendung zu
ueberqueren und muehelos nach Bahía de Caráquez
zu gelangen. Wegen ungenauen Karten und zwischenzeitlich
veraenderter Strassenfuehrung machen wir einen
unbeabsichtigten Umweg ueber San Clemente bevor
wir ueber Rocafuerte den Hauptort der Provinz
Manabí, Portoviejo, erreichen. Auch da fahren
wir, da keinerlei Hinweistafeln zu erblicken,
unnoetigerweise zu weit ins Stadtzentrum hinein, um die
Fortsetzung nach Jipijapa zu finden. Laengst haben
wir die Kueste verlassen und bewegen uns durch wenig
attraktives, hauptsaechlich als Weiden fuer Zebu-Vieh
genutzes Gebiet.
Bei Nobol stauen sich Laster mit Gasflaschen vor
einer Agip-Abfuellanlage. Wir wittern vergeblich eine
Moeglichkeit, unsern Gastank wieder einmal gefuellt zu
erhalten. Einer der Chauffeure verweist uns nach
Guayaquil an die Repsol-Tankstelle vis-à-vis des
Terminal Terrestre. Er erste Tankwart da tut bucklig und
will unbedingt eine staedtische Bewilligung zum
Auffuellen von GLP, wie sie anscheinend die Taxis hier
besitzen, sehen. Sein Kollege sieht es weniger eng und
verdient sich damit ein gutes Trinkgeld von uns. Zuvor
hatten wir auf dem Weg dahin bei einem Mega-Maxi
eingekauft und das abendliche Kochen durch einen
Pizza-Hut-Besuch ersetzt. Die meuhsame Standplatz-Suche
eruebrigt sich fuer einmal. Wir uebernachten erneut beim
PAI 33-Polizei-Posten vor dem Parque Cl.Y. Indabura im
Kennedy-Quartier. |
Zuegig raus aus Guayaquil und erst
suedwaerts rollen wir. Nach Puerto Inca drehen wir
ostwaerts und verlassen bald das mit Reisfeldern,
Bananen- und Kakao-Stauden bestandene Tiefland und seine
fast 30oC-ige Feuchte. Zackig geht es
bergwaerts, das erste Stueck durch die obligaten sich an
den Haengen aufstauenden Nebelschichten und Wolkenfetzen.
Ab etwa 2'000 m Meereshoehe erheben wir uns ueber die
weissen Schwaden und haben ueber uns erstmals seit Langem
wolkenlos, stahlblauen Himmel. Die unerwartet breite
Strasse, nur teilweise asphaltiert aber dafuer auf den
Naturstuecken gut praepariert, fuehrt vorbei an der El
Graja Recreation Area mit ihren vielen kleinsten
Lagunen und ueber 4'165m. Am Ortseingang von Cuenca
stossen wir auf die von Quito herfuehrende
inlaendische Hauptverbindung Nr. 35 und umfahren
das Zentrum der Stadt auf der Avenidas de las Americas.
Wir geniessen die Fahrt durch die anschliessende
laendliche Gegend, passieren Cumbe und den
gerademal 3'527m hohen Tinajilla Pass einmal mehr
auf einer Verbindung "en construcción". Vor
und nach der Ueberquerung des Léon-Flusses gewaertigen
wir stattliche Wartezeiten, da zur Zeit die vorhandene,
aber schwer beeintraechtigte Asphaltflaeche kilometerlang
mit Beton-Fahrspuren ueberdeckt wird. Wir fuellen unsern
Tank in Oña und schlagen uns etwa auf Hoehe von El
Tablon in die Buesche. Die Sonne geht in flammend
entzuendeten Wolkenstrudel wenig spaeter unter und es
wird empfindlich kuehl. |

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Im Slalom und nur mit einem Aufenthalt
wegen Strassenarbeiten absolvieren wir die restlichen
fast 100km. Der Autor des Reisefuehrers muss aufgrund
seiner Zeitangaben geflogen nicht gefahren sein, denn wir
brauchen alleine fuer dieses Teilstueck schon 2 ½ Std.
In Saraguro ist heute leider nicht Markttag. Wir
erspaehen am Strassenrand nur gerade eine Alte, die
komplett tradtionell gekleidet ist: Weiter, schwarzer
Jupe, weisse Bluse mit schwarzem Tuch darueber, das von
der Tupus aus Silber zusammengehalten wird, und als
Vervollkommnung den naturweissen Hut mit rundem Gupf und
breiter Krempe, deren Unterseite mit schwarzen Flecken
wie einer Freiburger Kuh versehen ist. Der Parkplatz des
Piscina Municipals von Loja, Teil des Parque
Recreacional Jipiro, ist uns als Standplatz gut genug.
Zuvor machen wir etwas Sightseeing in der gemuetlichen
Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks und picken Empanadas
und Humitas als Mittagessen. |
Wir haben eine lockere Fahrt von
gerademal 50 km von Loja bis nach Vilcabamba
zu absolvieren. Unser Ziel ist die Hostería Izhcayluma,
die sich mit freundlichen deutschen Betreibern bestens
fuer zwei Tage Ausspannen eignet. Wir stehen auf dem
Parkplatz vor dem Restaurant und koennen fuer bescheidene
4.- USD pro Kopf die gleiche Infrastruktur wie die
Hotelgaeste benuetzen, koennen Wasser auffuellen und
110V- Strom fuers Laptop anzapfen. Wir benutzen die
Gelegenheit, das Geschirr im Kasten zu lassen und uns im
Restaurant zu verpflegen. Das Lodge liegt mit schoenem
Ausblick ueber dem Ort. Das Wetter ist erfreulich sonnig,
aber ein heftiger kuehler Wind weht. Also besichtigen wir
den Swimming Pool nur anstatt ihn zu benuetzen.
Unsere lockere Stimmung macht voruebergehend Gereiztheit
Platz. Der Alternator laedt nicht mehr - wir werden auf
auf die Aufladung auf die Solarpanels angewiesen sein, um
den Camper ueberhaupt wieder starten zu koennen. Fredy
steigt ins Ueberkleid, findet aber auf Anhieb die Ursache
ncht heraus. Am Montagmorgen frueh startet Fredy seine
Telefonanrufe - Iveco, wo der Werkstattchef nicht
verfuebar ist, dann Ronner, wo ihm ein kompetenter
Mechaniker auf die Spruenge hilft. Und wirklich - Fredy
hat in seinen Pfruenden sogar ein passendes Ersatzteil,
einen neuen Regler. Dass das entsprechende Warnlaempchen
ebenfalls ausgestiegen war, ist dem Zufall zuzuschreiben.
Es wieder zum Funktionieren zu bringen ist dann nur noch
ein kleiner Klacks mit der Neubefestigung des
Kontaktkabels mit Masse. |

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Ob die Strecke weiter
suedlich ab Vilcabamba wirklich eine
Allwetter-Strasse ist, wagen wir zu bezweifeln. Oft ist
die Naturstrasse von guter Qualitaet, aber dazwischen
liegen kritische Stuecke mit nur lehmige Spuren, in
Talecken Durchquerungen von Wassertuempeln, die bei Regen
sich selbst zu einem wahren Hindernis steigern koennen -
von den Schaeden durch das Wegspuelen und
Terrainabrutschen gar nicht zu sprechen. Die Strecke ist
an und fuer sich schoen und fuehrt durch das Tapichalaca
Reserva Natural. Wir fahren den Abhaengen entlang und
haben immer wieder einen schoenen Ausblick auf die vielen
gruenen Bergzuege. Wo der Wald gerodet wurde, stehen nur
noch vereinzelte, oft durch Schmarotzerpflanzen
verkrueppelte Baeume und dazwischen eine kitschig gruen
nachgewachsene Grasart. Fast glaubt man sich in
"Jurassic Park" versetzt. Nach Valladolid
wird die Strasse generell schlechter. Wir erreichen
gerade mal einen Durchschnitt von 29 km/Std. und muessen
zwischen Palanuma und Isimanchi am Strassenrand
campieren.
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Im Generellen ist die Verbindung zur
peruanischen Grenze hin besser als erwartet. Ueber Isimanchi
gelangen wir schliesslich nach Zumba, dem
letzten groesseren Ort in Ecuador, ur unwesentlich
schlechter bis zur Grenzstation. Nachdem wir in stetem
Auf und Ab uns mehrheitlich auf Meereshoehen von
1'000-1'200m bewegt haben, faellt die nur unwesentlich
schlechtere Strasse ueber La Chonta stetig ab. |

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Die Grenzstation liegt dann auf nurmehr
665 m. Ein paar wenige Haeuser links und rechts der
Durchgangsstrasse, darin die Immigracion untergebracht,
wo ohne Zaudern uns der Ausreisestempel in die Paesse
gekopft wird. Der Beamte vom Zoll sonnt sich vor seinem
Buero und nimmt uns das Autopapier gerade dort an Ort und
Stelle ab. Die "neue" Bruecke, welche es
ueberhaupt erst ermoeglicht, dass man diese Route als
Verbindung nach Peru waehlen kann, fuehrt gross-
respektive vier-spurig ueber den Grenzfluss Canchis,
obwohl uns herzlich wenig Verkehr bis dahin begegnet ist.
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Wir verlassen also am 1. Juli 2008
Ecuador, mit 270'670 km2 und 13 Mio.
Einwohnern eines der kleinsten Laender Amerika's.
Waehrend gut eines Monats haben wir 3'760km in seinen
drei verschiedenartigen Regionen, dem Hochland der Anden,
dem Regenwald in Amazona's Tiefland und entlang der
Pazifik-Kueste, zurueckgelegt. Wir sind einer Vielzahl
von Leuten unterschiedlichster Ethnien begegnet und
wurden ohne Ausnahme freundlich aufgenommen und von in
Reisefuehrern und Erlebnisberichten anderer Travellers
erwaehnten negativen Erfahrungen blieben wir verschont. |
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Weitere Fotos: siehe
Galerie / Ecuador - Nr. 4086-4955 |
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