26. Januar-11. Februar 2007 / Tasmania (Australien)

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Tasmanien ist der kleines Bundesstaat Australien, der gerade mal 285 km von Nord nach Sued misst. Auf der Insel mit bergiger Landschaften findet man je nach Region Seen, Wasserfaelle, Weideflaechen, Anbaugebiete von Reben, Fruechten und Gemuesen, aber auch riesige Wildnisse mit Regenwaeldern. Tasmanien ist ein Paradies fuer Wanderer und hat mehr als 2'000 km Wanderwege in 18 Nationalsparks. Allein "The Tasmanian Wilderness Heritage Area" bedeckt eine Flaeche von 1,38 Mio. ha.
Das Klima mit einer Durchschnittstemperatur von 21o C im Sommer und 12o C im Winter ist gemaessigt. Den Westwinden, auch "roaring forties" mit Bezug auf den geographischen Breitengrad genannt, ist die saubere klare Luft zu verdanken. An der Westkueste treten die hoechsten jaehrlichen Niederschlaege auf. Das nur 120 km weiter oestlich liegende Hobart ist aber trotzdem die zweit-trockendste australische Hauptstadt. Insgesamt leben auf der Insel leben keine "Aussies" sondern eine knappe halbe Million "Tassies", fast 2/3 davon in der Hauptstadt.
Am Abend des Australia Day, 26.1., reihen wir uns um 18.30h in die wartenden Fahrzeuge im Port Melbourne ein. Unter der Haube sucht ein Inspektor unspezifiertes Verdaechtiges, im Autoinnern verbotene Fruechte oder Gemuese. Beim Checkpoint erhalten wir die Schluesselkarten fuer unsere Kabine auf Deck 8 ausgehaendigt, und waehrend die normalen PWS ueber eine kurze Bruecke auf die wartende Spirit of Tasmania I fahren, muessen wir mit den Schwergewichten unten in deren Bauch ins G3 rollen. Im schoensten Abendlicht verlaesst das Schiff um 20.ooh den Pier und folgt den vielen Signalbaken vorbei an den vielen Untiefen von Port Phillip in die offene See. Nach Eindunkeln sehen wir in der Entfernung weit entfernt das grosse Feuerwerk von Melbourne zum Feiertag.

Das Geschaukel nimmt dabei immer mehr zu. In den Aufenthaltsraeumen oder in der Bar im Heck, wo wir einen Cappuccino trinken und dabei etwas TV gucken, spuert man das weniger, aber auf dem Weg torkeln wir wie Betrunkene durch die engen Gaenge. Wir haben noch am Standplatz am Meer geduscht, da wir nicht sicher waren, wie feudal die Kabine sein wuerde, so dass wir ohne Federlesens direkt in die Betten sinken koennen - was auch gut so ist, denn Fredy wird schon langsam bleich und muss sich dringend entspannen. In der Nacht faehrt das Schiff 240 km durch ungemuetliche See. Es rollte seitwaerts und "gigampft" gleichzeitig auf und ab. Die grossen Wellen schlugen mit aller Wucht gegen den Bug und man hoerte selbst in unserer Innenkabine die dumpfen Schlaege davon.
Der Lautsprecher orientiert uns um 05.30h, dass wir in Devonport einlaufen. Es bleibt den Passagieren eine halbe Stunde, um ihren Kram zusammenzupacken und sich zu den Fahrzeugen zu begeben. Ich steige erst noch fuer ein Fotos des 25'000-Seelen-Hafenorts aufs pflotschnasse Oberdeck, waehrend Fredy unsere Tasche in den Camper stellt. Das Abladen geht wieder Erwarten flott voran und unser Parkdeck ist eines der ersten, das leergeraeumt wird. Deshalb muessen sie den Fahrer von 4WD Vehicle ZH 83544 schon im Lautsprecher ausrufen, er solle sich sofort zum Fahrzeug begeben, damit er nicht das ganze Entladungsprozedere durcheinander bringe.
Wir haben uns entschlossen, die Insel im Uhrzeigersinn zu bereisen und verlassen wir den Ort unverzueglich in suedlicher Richtung. Im Kuestenstreifen stehen grosse Obstplantagen. Zur Zeit biegen sich die Aeste der Apfelbaeume nur so von Fruechten. Als wir weiter wir ins Landesinnere gelangen, faellt uns nach dem trockenen Festland die gruene Landschaft auf: Weiden und Aecker mit Kartoffeln, auf speziell gesicherten Feldern vor deren Betreten Zaeune und Warnschilder abhalten sollen, gar Mohn. Am Horizont rueckt der Mount Roland immer naeher, also sind wir in Sheffield angelangt. Nur gerade mal 1000 Einwohner hat das Dorf, dass Ende der 1980er-Jahre samt des umliegenden Kentish Bezirks in eine Krise geriet. Man suchte neue Wege, um wieder wirtschaftlich Auftrieb zu erhalten und kam, aehnlich wie in einem canadischen Dorf mit denselben Problemen, auf die Idee, sich von insgesamt zwoelf Kuenstlern unzaehlige Hauswaende mit grossen Wandbildern, murals, verschoenern zu lassen und damit eine Art Outdoor Art Galerye zu schaffen. Mit Hilfe eines kleinen Plaenchen von der hiesigen Tourist Information klappern wir die meisten davon ab und koennen gleichzeitig die interessanten historischen Haeuschen und die vielen Troedler- und Geschenk-Laeden besuchen.

Die Baeume oder oft auch nur vertrocknete Skelette davon nehmen zu. Nach einer Mittagsrast beim Lookout des Stausees Cethana Lake kommen wir nach gut 50 km Fahrt ins Gelaende des Cradle Mountain/Lake St. Clair National Park. 20.- AUD kostet der Einzeleintritt des Fahrzeugs am Tag, wir haben uns aber bereits auf der Faehre einen waehrend zwei Monaten unbeschraenkt gueltigen Holiday Pass ŕ 50.- AUD gekauft. Nicht nur Informationen beschaffen wir uns beim National Park Information Center, wo ich mir in Anbetracht des immer scheusslich werdenden Wetters auch noch eine Regen-Ueberhose erstehe. Der 1'545 m hohe Cradle Mountain im Hintergrund mit weisser Kuppe von kuerzlichen Schneefaellen zeigt meist eine Wolkenkappe. Es "chutet" unheimlich stark, weshalb der Himmel immer wieder aufreisst und sich auch mal blaue Flecken zeigen, aber mehrheitlich nimmt die Bewoelkung zu. Regen setzt ein, mal sogar leichter Graupel. Wir uebernachten allerdings ausserhalb des Parkgelaendes in einem lichten Wald 1,44 km westlich von der Abzweigung vom Park und hoeren das Rauschen der umliegenden Baeume im Wind. Fredy muss noch einen kurzen Einsatz geben. Die Heizung will nicht starten, was aber zum Glueck nur am zu tiefen Wasserbestand lag. Gott sei Dank - wir haben nur noch gerade 6o C.

Im Park selbst tut sich einze fast bizarr gestaltete Vegetation vor uns auf und verlangt nach Fotographieren. Wir fahren ueber die Parkstrasse, nur fuer PWs und Kleinbusse breit genug, bis an ihr Ende zum Dove Lake. Auf der ersten 3 km langen Etappe wanden wir vorbei am Lake Lilla und folgen wir einem gut bezeichneten, meist felsigen Pfad, den wir mit abfliessendem Wasser teilen. Es geht immer leicht abwaerts zwischen Baeumen hindurch, mal Gums, mal Kiefern. Nach einer kleinen Kuppe kommen wir auf offeneres Gelaende, entweder mit dem typischen alpinen Korallen-Farn bewachsen oder mit grossen Buescheln des Button Grass bestanden. Der Weg wird wegen der Naesse und der vielen kleinen Rinnsalen durch einen hoelzernen Board Walk ersetzt, seine Mitte mit einem Streifen von Huehnergitter bespannt um Ausrutscher zu verhindern.
Auf Hoehe der Waldheim Cabins bis zum Ronny Creek (Ausgangspunkt fuer den grossen Overland Track bis nach Lake St. Clair) wandert man einem ansehnlichen Bach entlang, der mitten durch einen Padani Hain fliesst. Diese seltsamen Gewaechse mit kleinem Stamm und Krone von halbsteifen, bis zu 1,5 m langen dunkelgruenen Blaettern glaenzen im Sonnenlicht, das sich immer mal wieder durch die Regenwolken hindurch stiehlt, und lassen mich hoffen, dass ich mit der kleinen Digitalcamera diese eindrucksvolle Stimmung festhalten kann.
Die mittlere Sektion fuehrt uns ueber einen herrlich angelegten, 2,1 km langen Board Walk entlang des Iris River weiter talwaerts. Nach insgesamt 1 ˝ Std. erreichen wir die Haltestelle Snake Hill. In Minutenschnelle kurvt schon einer der Gratis Shuttle Busse heran und bringt uns viel mueheloser an den Ausgangspunkt unserer Wanderung zurueck.
In der Umgebung des parkinternen Visitor Center sehen wir die seltenen Pencil Pines mit ihren charakteristischen Aestchen in Form von Bleistiften, wie ihr Name suggeriert. Wir absolvieren wir den kurzen Boardwalk an den Pencil Pine Falls vorbei zu den Knyvet Falls. Dabei kommen wir durch gruenen, wie verwunschenen Waldmit vielen alten Staemmen und Aesten komplett mit Moos, Flechten oder sogar mit Farn ueberwachsen.
Wir verlassen den National Park und muessen einige Kilometer auf der gleichen Strasse wie bei der Anreise zuruecklegen, bis wir suedlich zum Round Mountain Lookout abbiegen. Wir machen auf 685 m Hoehe Mittagshalt. Immer mal wieder halten andere Fahrzeuge, um sich den Blick ueber die eher diesigen gruenen Waldhuegel der Umgebung ebenfalls einzuverleiben. Wie so oft funktieniert auch hier unsere Landkarte am Auto mit eingezeichneter Reiseroute als Anknuepfungspunkt fuer Gespraeche und wird viel diskutiert und fotographiert.
Als Teil des Mole Karst National Parks besuchen wir am spaeten Nachmittag den King Solomon Cave. Die Hoehle ist nicht allzugross, aber sehenswert. Hier sieht man nicht nur Stalagmiten sondern vor allem an der Decke Hunderte von wirklich filigranen Stalaktiten, die noch immer wachsen. An den Enden langen schnurhaften Gebilde leuchten Wassertropfen und die Gebilde funkeln wegen ihrer kristallinen Teilchen im Licht der Taschenlampe der jungen Fuehrerin.
Weit sind wir heute Montag nicht gekommen. Den Morgen versaeumten wir im Trowunna Wild Life Park. Zwar sieht man hier von Nahem endlich mal Wombats, Tasmanian Devils und die spotted-tailed Quolls. Aber die ganze Anlage mit halb verfallenen, ungepflegten Gehegen ist eher von der deprimierenden Art, bei der man am liebsten die gelangweilten Tiere freilassen wuerde.
The Honey Farm in Chudleigh zeigt zwar mit einem glaesernen Schaukasten, wie die Bienen den Honig zusammentragen, aber eigentlich handelt es sich um einen Laden, in dem sich alles um den suessen Brotaufstrich dreht. In ueber 50 Naepfchen aller denkbaren Geschmacksvarianten kann man Holzstaebchen zum Degoustieren stecken. Ein Gutschein der Touristen Info lotst einem hierher, bei dessen Vorweisung man ein leckeres Glacé gratis erhaelt. Damit wir die Hand dafuer frei haben verzichten wir lieber auf den Einkauf eines der vielen aus Honig hergestellten oder damit verwandten Lebensmittel oder der zusaetzlich in Form von oder mit Bildern von Bienen versehenen Haushalt-Gegenstaende und Spielwaren!

Ueber Deloraine und Westbury halten wir auf der B54 auf Launceston zu. Als Sehenswuerdigkeit gilt das First Basin der Cataract Gorge des South Esk River mit einem zusaetzlichen schoenen Schwimmbad. Uns ist aber bei den nur gut 23o C nicht um Schwimmen. Ebenso verschmaehen wir den einfachen Sessellift darueber. Vielmehr machen wir eine kurze Umrundung und sehen uns die Freizeitanlage von der kleinen Haengebruecke hinunter an.
Das hiesige National Automobile Museum of Tasmania ist klein und proper. Etwa je 40 Oldtimer Autos und Motorraeder stehen makellos gepflegt im Showraum, der dank geschickt montierter Spiegelwand doppelt so gross wirkt. Wir machen anschliessend einen Spaziergang durch den wunderschoen gepflegten City Park und sehen uns einige der vielen alten Gebaeude in der mit gut 65'000 Einwohnern zweitgroessten Stadt Tasmaniens an. Weniger gut gefaellt uns der ueber der ganzen Innenstadt haengende suessliche Geruch, welche die seit 1881 an der William Street produzierende Boags Beer Brewery verbreitet.
Auf dem westlichen Ufer fahren wir dem Tamar River entlang nordwaerts durch Weinanbau-Gebiet. Dank unsern Holzkloetzen koennen wir nach seiner Ueberquerung auf der Batman Bridge uns doch ganz unten am Fluss auf dem freien Campplatz auf der Ostseite auf dem abfallenden Gelaende einrichten, stehen dafuer aber "ungesund" fast unter der Bruecke und erst noch in Reichweite vom Elektrosmog der Ueberland-Leitungen.

Seit Tagen bringt unser Satelliten-Telefon keine Verbindung in die Schweiz zustande (wegen eines organisatorischen Re-Routing, wie wir aufgrund unserer spaeteren Reklamation erfahren). Wir starten deshalb am Dienstagmorgen frueh um o7.ooh und fahren bis nach George Town rein, denn wir wollen von einem Standtelefon aus nach Hause telefonieren. Die oeffentlichen Telefon an diesem verschossenen Ort sind nicht dazu programmiert, ins Ausland zu telefonieren. Zum Glueck gibt es noch ein Handy, das sonderbarerweise funktioniert, mit dem wir Katja mit SMS ueber unsere Aergernissen informieren koennen.
Auf Route B82 fahren wir weiter durch eher langweilige Landschaft. Wenige Felder, viele Weiden, weniger Kuehe, viele Schafe. Bridport, klein nur aber als Kuestenferienort beschrieben, durchfahren wir. Eher kleine Haeuschen und Ferienbungalows machen das Gros der Behausungen aus. Der Campingplatz ist gut gefuellt, aber mit stationaeren Wohnwagen. Hier laeuft ausser Fischen und Marschieren am allerdings recht schoenen Strand entlang gar nichts. Heute bei starkem Wind und grauem Wetter denkt man nicht mal ans Baden.
20 km vor Gladstone hoert der Teerbelag auf und erscheint nur gerade wieder bei der Ortsdurchfahrt. Wir halten auf die Kueste zu zur Great Musselroe Bay im Mount William National Park. An Ort windet es dann so stark, dass es uns fast die Abdeckung der (geschlossenen) Sonnenstore auf dem Dach wegreisst. Ein obligater Blick auf wegen Ebbe eher trockenen, leergelaufenen Bay und ein Paar Schritte an der Kueste ueber wohl schneeweissen Strand, dann verziehen wir uns in ruhigere, etwas suedlichere Gefilde, wo wir uns ein Ende auch des leichten Regens erhoffen. Nach Beschreibung des Reisefuehrers sollten hier die Wildtiere nur so herumtollen. Und noch waehrend wir darueber spotten, dass in der englischen Ausgabe sicherheitshalber die Version "might" verwendet wird, erblicken wir ein paar erste grosse Forrester Kanguruhs, die bei Grasbuescheln auf den grossen Wiesenflaechen sich planken. Echidnas suchen mehrere Male die Flucht vor uns und dunkle Wallabies hocken auf der Strassenseite. Dieselben sind dann auch heimisch im gewaehlten Stumpys Bay Camp No. 2, wo wir fuer heute unser Zelt aufschlagen.

Vom Eddystone Point und dessen Leuchtturm, der seit 1885 imposant seit auf diesem Kap steht und 26 Seemeilen weit sichtbar sein soll, fahren wir anstatt auf der regulaeren Strasse ueber den 4WD-Track weiter. Diese Strecke kostet mehr Zeit, dafuer bringt sie uns zu den Bayleys Rocks, riesigen Boulders in einer kleinen Sandbucht in am heute sonnigen Tag irren Farben.
Vor Ansons Bay liegt ein weiterer fast weisser Strand, der Ort selbst befindet sich an der Lagune dahinter. Unser naechstes Ziel ist St. Helens Point. Wir machen da Mittagshalt und erklimmen nachher frisch gestaerkt die Peron Dunes. Im Ort St. Helens selbst gibt's nicht viel zu sehen, aber fuer einen Kaffee-Halt ist er allemal geeignet. Wir befinden uns wieder auf Teerstrasse und kommen flotter voran. Entlang der Meereskueste sind vor allem Schafe Trumpf. Um Sacmander sehen wir die Auswirkungen der grossen Bushfeuer vom vergangenen Dezember. Alle Waelder sind duerr, falss noch vorhanden das Laub rotbraun, Staemme verkohlt und der Untergrund kahl. Isoliertere Gebaeude sind verschont geblieben, von weniger gluecklich gelegenen sieht man nur noch verkohlte Ueberreste.
Wir uebernachten direkt an der kleinen Lagune der Little Beach Conseration Area noerdlich von Chains of Lagoons. Solange die Sonne noch scheint, ist es herrlich warm zum draussen Zeitung lesen. Mit ihrem Verschwinden hinter den Baeumen wird es dann mit nur noch 12oC empfindlich kalt.

Februar beginnt fuer uns mit naechtlichem Regen. Bis wir nach Bicheno gelangen, herrscht wieder eitel Sonnenschein. Wir parken gegenueber der der Felseninsel, Governor Island Marine Nature Reserve, woher ein Gekreische von unzaehligen Moewen und anderer Seevoegel heruebergetragen wird. Der kurze Foreshore Footway bringt uns zum Blowhole oestlich des Peggys Point. Es ist gar nicht so einfach, die zwischen den riesigen runden Granitfelsen heraufspritzende Gischt mit dem Fotoapparat festzuhalten. Da relativ spaet gestartet, koennen wir hier am Ort gerade noch den Mittagshalt einschalten, umso mehr als wir mit der Wireless Card Kontakt haben, und ich gerade den Reisebericht VII aufladen und die neusten Mails abfragen kann.
Unser naechstes Ziel ist der auf einer Halbinsel gelegene, seit 1916 existierende Freycinet National Park. In der Touristen-Info ausserhalb Coles Bay erwischen wir eine Minimalistin. Sie meldet gerade, dass der parkeigene Campground voll ist. Ueber Ausweichmoeglichkeiten muss man ihr die Worte wie Wuermer aus der Nase ziehen und sie sind, wie sich bald herausstellt, auch nicht vollstaendig. Aber aendern unser Programm und starten sofort auf den Walks zwischen den Granithuegeln zum Lookout auf die Wineglass Bay. Um 15.45h tragen wir uns ins Kontrollbuch ein und machen uns gemaess der Beschreibung auf eine strenge Wanderung von bis zu 2 ˝ Std. hin und retour gefasst. Es geht zwar wie beschrieben eher steil aufwaerts ueber 600 Holz- und natuerliche Steinstufen, aber nach 35 Minuten haben wir die Plattform bereits erreicht. Zum Cape Tourville koennen wir fahren und nur gerade den 20-minuetigen Rundgang, zum Teil ueber Boardwalk, rund um den Leuchtturm des Capes herum zu Fuss zuruecklegen. Im warmen Licht am spaeten Nachmittag haben wir eine tolle Aussicht auf die Kueste im allgemeinen und vor allem auf die halbrunde Wineglass Bucht mit: Bewaldete gruene Haenge, tuerkisfarbenes Meer und schneeweissen Strand mit strahlend blauem Himmel darueber.

Der 20 km entfernte, kostenlose Campingplatz, einfachst nur mit Toiletten, von Friendly Beaches ist wider Erwarten kaum besetzt. Wir suchen uns eine Parkbucht aus, von der aus wir eine Aussicht auf den langen Sandstrand haben. Dieser Platz wird vor allem von Kite-Surfern aufgesucht, von denen wir zwei beobachten koennen, die gekonnt ueber und durch die Wellen rasen und Salti drehen, ohne vom Brett zu fallen. Trotz starken Wellen und kraeftigem Wind entschliessen wir uns fuer ein Bad. Schwimmen liegt bei der herrschenden Stroemung allerdings nicht drin.

Als wir anschliessend das Salz unter der Dusche abspuelen, tut sich ein Wallaby ungeniert guetlich am Suesswasser, das unter dem Camper aus dem offenen Abwassertank rausrinnt.
Wenig spaeter tauchen Camp-Nachbarn mit einem Anliegen bei uns auf. Ihr Gasvorrat ist ueberraschend alle, und da wir nicht mit einer Flasche aushelfen koennen, bereiten sie ihre Pan Cakes bei uns im Camper drin zu, bevor wir uns an die Zubereitung des zufaelligerweise selben Menues machen. Englisch koennen wir uns sparen - Iris und Dirk stammen aus Deutschland und reisen 1 Jahr in einem Nissan Terrano durch Australien.

Das Bark Mill Museum von Swansea besteht aus mehr Souvenir-Shop und Restaurant als Ausstellung, so dass wir es uns leichten Herzens schenken koennen. Wir halten kurz bei der durch Straeflinge aus Steinen errichteten historischen Spiky Bridge und setzen unsern Weg auf der A3 direkt der Kueste entlang fort. Unsere Augen schweifen ueber riesige Schafweiden und immer wieder herrliche leere Straende und Buchten, an denen man sich nicht sattsehen koennen.
Eine Abkuerzung ueber Rheban, wo wir den Mittagshalt einlegen, via den zum Teil verkohlten Wald des Wieganty Forest spart uns einige Kilometer und wir erreichen Port Arthur im Laufe des Freitag-Nachmittags, 2.2.
Urspruenglich als Lager zur Gewinnung von Holz fuer staatliche Projekte gegruendet, wurde das Camp 1833 in eine Straeflingskolonnie fuer Rueckfaellige umgewandelt, dessen enger, nur 100 m breiter Zugang, Eaglehawk Neck, leicht mit scharfen Hunden gesichert werden konnte. 1840 lebten ueber 2'000 Haeftlinge, Soldaten und Angestellte hier. In einem eigentlichen Experiment sollten hier die Straffaelligen mit Arbeit, Disziplin und Bestrafung sowie religioeser und moralischer Umerziehung gebessert werden, waehrend die diensttuenden Soldaten und ihre Familien am selben Ort versuchten, ein ganz normales Leben mit Parties, Regattas und anderen Annehmlichkeiten zu fuehren. Die Siedlung wurde ein wichtiger Lieferant von Schiffen, Backsteinen, Glocken, Naegeln, Schuhen und Kleidern geworden. 1853 endeten die Deportationen nach Van Diemen's Land und 1877 schliesslich wurde die Strafanstalt geschlossen. Viele der Gebaeude wurden abgerissen, andere fielen Buschfeuern zum Opfer.
Heute kann man sich entweder einer gefuehrten Tour anschliessen oder sich selbst mit Hilfe einer ausfuehrlichen Broschuere und zusaetzlich Audio-Tour ueber Kopfhoerer orientieren und durch die gepflegte Anlage spazieren. Eine 20-minuetige Bootsfahrt um die Isle of the Dead mit ihrem Friedhof ist im Eintritt mitinbegriffen. Ueber 30 Gebauede, zum Teil moebliert, Ruinen und schoene Gaerten umfasst der Park und bleibt bis zum Eindunkeln offen. Nach dem Rundgang sind wir echt geschafft. Wir fahren nur noch wenige Kilometer, bis wir im nahen Taranna State Forest einen Platz fuer die Nacht finden.

Fuer einmal uns zu frueh zufriedengegeben - auf dem letzten Stueck parallel der Kueste vor Eaglehawk Neck haetten wir jede Menge Standplaetze direkt am Meer gefunden! Da kein Windchen weht bei bewoelktem Himmel und die See vollkommen ruhig ist, tut sich gar nichts bei Devil's Kitchen und beim Tasmanian Blowhole. Wir machen pflichtgemaess eine Aufnahme vom Tasmanian Arch, werfen einen Blick vom Fossil Bay Lookout bevor wir die nur 100m breite Landenge ueberqueren. Bei Tessalated Pavement sieht man vom Aussichtspunkt aus eine tiefer liegende Steinplatte am Ufer mit mosaik-artigem Muster, entweder in Form von erhoehten Buckeln oder aber bereits vom Meer ausgewaschenenen quadratischen Becken.
Iin Dunalley haelt uns die gerade wegen eines passierenden Segelboots gedrehte Bruecke kurz auf, ansonsten legen wir die restlichen 90 km via Sorell ohne Halt zurueck.
Ueber die Tasmanian Bridge gelangen wir in Australiens zweitaelteste Stadt. Die suedlichst gelegene Bundes-Hauptstadt Hobart zaehlt 130'000 Einwohner. Sie liegt zwischen dem Derwent-River und dem 1'270 m hohen, aber gut 24km entfernten Hausberg, Mount Wellington, von dem aus man eine herrliche Aussicht geniesst. Immer samstags findet am gleichnamigen Square der Salamanca Market statt, der uns anzieht. Das Angebot reicht von Lebensmitteln, vor allem Fruechte und Marmeladen, ueber Kleider, Souvenirs aus Holz bis zum ueblichen Kitsch und Troedel. Alle kulinarischen Richtungen sind an den Imbiss-Staenden vertreten - sogar gegrillte Bratwuerste, denen wir nicht widerstehen koennen. Gemuetlich und praktisch zum Beobachten der vielfaeltigen Kundschaft sind die kleinen Strassenbeizli.

Ein Bummel lohnt sich auch ueber die verschiedenen Piers oder durch die eher kleine Innenstadt samt Shopping Mall in der Elisabeth Street. Vom alten Stadtviertel Battery Point kennt man vor allem Arthur Circus und Umgebung mit seinen vielen kleinen kolonialen Haeuschen.
Hier treffen wir zum dritten Male in Australien Ineke und Pierre, alte Reisebekannte ex Goa/Indien, Malaysia, und Vietnam, wieder. Zusammen campieren wir wild auf den am Wochenende leeren Parkplatz des Queens Domain. Sie begleiten uns auch ins Trinity Quest Motel, wo wir einen gemuetlichen Abend mit Schwatzen und dem gemeinsamen Kochen des Nachtessens mit Peter, einem urspruenglich Deutschen, der auf der "Antarktis Australis", dem Schiff, dass die australischen Forscher-Stationenen mit dem noetigen Erdoel versorgt, arbeitet und uns im Hafen unten angesprochen und eingeladen hat.

Erst im Laufe des Nachmittags von Montag, 5. Februar, verlassen wir Hobart Richtung Richmond, in dem noch an die 50 historische Gebauede aus dem 19. Jht. stehen sollen. Wir spazieren zuerst ueber die 1823 von Haeftligen gebaute Steinbruecke zur St. Johns Schule und Kirche, kehren in die Hauptstrasse zurueck, am bereits geschlossenen Goal vorbei und finden mit Glueck nur noch eine halbe Stunde vor dem Schliessen der warmen Kueche bereits schon um 20.ooh Platz im Richmond Arms Hotel. Zusammen mit Ineke und Pierre sitzen wir in diesem traditionellen und sehr gemuetlichen Lokal zu einem vorlaeufig letzten gemeinsamen Mahlzeit zusammen. Das Essen (honey glazed roasted Duck Legs mit feinen Chips und Salat) ist prima. Dazu koepfen wir eine Flasche Wein und stossen aufs Reisen und die schoenen gemeinsamen Tage an. Unsere Wege trennen sich nun hier. Sie werden zwar ebenfalls nach Sydney zum Verschiffen fahren, haben aber nicht nach Suedamerika sondern in die USA nach Los Angelos gebucht.

Unsere Route fuehrt uns dann ueber Brighton nach Bridgewater am Derwent River. In New Norfolk wird eine gewaltige Menge Holz entweder gesaegt oder aber zu Papier verarbeitet. Durch eine schoene huegelige Gegend mit Reben und Feldern gelangen wir nach Hamilton. Wenig spaeter machen wir einen Abstecher resp. Umweg via die ersten Lagoons wie Lake Cluny und Repulse, von denen die eingezeichnete Verbindung zurueck auf die Hauptstrasse dann leider fehlt. Bei Tarraleah befinden wir uns im Gebiet der vielen Kanaele, mit denen die Wassermassen der unzaehligen Stauseen zusammengezogen werden, um sie schliesslich durch verschieden etappierte Druckstollen Elektrizitaet produzieren zu lassen, die zum Teil sogar ueber ein Unterwasser-Kabel nach dem Festland Australien exportiert wird. Im feinen Café eines neu eingerichteten feudalen Lodge, in dem der Werbung zufolge es an nichts fehlen soll (ausser zumindest derzeitig an Gaesten) kehren wir ein, bevor wir die letzten Kilometer auf der A10 bis Derwent Bridge hinter uns bringen.
Tagesziel ist der Camping beim Lake St. Clair, dem unteren Ende des Cradle Mountain/Lake St. Clair National Park, wo der vieltaegige Overland Walking Track endet. Eigentlich sei man so ziemlich ausgebucht, toent es an der Reception. Sollten wir aber noch einen Platz finden, buche man uns gerne ein - kein Problem fuer uns. Den abendlichen Spaziergang vor dem Nachtessen am Seeufer entlang brechen wir rasch wieder ab, je mehr schattige Stellen, desto mehr Muecken umschwirren uns.
Wir beschraenken uns am naechsten Morgen auf den gut 1 ˝-stuendigen Figure-of-8 Rundgang. Keine Menschenseele begegnet uns auf dem Weg zur Playtypus-Bucht, aber leider auch keines dieser seltenen Wassertiere. Wir muessen uns mit einem weghuschenden Pademelon und zwei kleinen Wallabies zufrieden geben. Wir kehren ueber den Larmairremener tabelti oder kuerzer gesagt den Aboriginal Cultural Walk zum Visitor Center zurueck. Auf den letzten Hundert Metern geht es dann schon etwas lebhafter zu, denn Rotel-Tour ist eingetroffen und hat seine deutsche Ladung auf diesen Walk entlassen.

Die Fahrt durch den anschliessenden Franklin-Gordon Wild Rivers National Park ist sehr schoen: Im Hintergrund die Gipfel der umliegenden Berge wie Mt. Rufus, im Vordergrund erst Vegetation wie bei uns im Hochmoor, dann Wald soweit das Auge blickt. Nur schade, dass die bezeichneten Outlooks wegen der empor geschossenen Baeume und Straeucher laengst keinen Blick mehr ueber das Flusstal vom Surprise River bieten. Wir machen am Burbury-Lake Mittagsrast und erreichen bald darauf die vom Kupferabbau gepraegte Ortschaft Queenstown. Die urspruengliche offene Mine aus dem Jahr 1891, der Iron Blow, ist seit 1929 nicht mehr in Betrieb. Geblieben sind neben dem tiefen Loch nur die vielen grossen Abbaumaterial-Huegel und verschandelten Haenge. Die Waelder wurden rundum abgeholzt, da man Brennmaterial fuer die Schmelzoefen brauchte. Der Nachwuchs der Vegetation wurde durch die schwefelhaltige Luft und die Abwaesser voller Schadstoffe aus dem Abbaugebiet beeintraechtigt. Heute wird noch in der West Mt. Lyell Mine unter Tage abgebaut, aber grossen Reichtum scheint das der Stadt mit gut 3'400 Einwohnern nicht zu bringen. Hier erfaehrt man meiner Ansicht nach eine Art von lebendig begraben zu sein in Wohnhaeuser bescheidenster Art und vielfach vernachlaessigt. 1-2 mal im Tage dampft noch die aus bessern Zeiten stammende modernisierte (Diesel-) Dampflokomotive ueber restaurierten Geleisen und Bruecken mit allfaelligen Touristen an den Macquarie Harbour hinunter.
Das dort gelegene Strahan ist auch unser Ziel. Es ist schon 17.ooh, als wir nach einem ersten Durchkreuzen der touristisch anmutenden Siedlung den Camper im Zentrum abstellen. Da wird schon eifrig ueberall Feierabend geklopft, Stuehle und Tische von Bistros reingeraeumt und dafuer "closed" Tafeln rausgehaengt. Zeit, uns zum gegenueber der Bucht gelegenen Parkplatz vom im Gegensatz zum Ort noch in der Sonne liegenden Bahnhof zu verziehen. Ins Bett zu klettern war fuer einmal dann gar nicht so leicht. Ich hatte noch nicht das erste Bein auf der Matratze, gab es einen Knall und die ganze Chose samt Goettergatte fiel herunter, weil eine der Aufhaenge-Ketten zersprang und unter der Belastung auch die rechte stuetzende Gasfeder abriss. Das ganze Bett verzog sich, fiel beim Herunterfallen auf den Tisch und bog auch diesen krumm. Nach einem halbstuendigen Improvisieren konnten wir zu guter Letzt doch n die Federn und uns vom Schock erholen.

Die 14 km ausserhalb von Strahan gelegenen Henty Dunes sind zwar nur 30 m hoch, dafuer aber ueber ein kilometerlanges Gelaende verteilt. Besonders faszinierend sind die Uebergaenge zur normalen Vegetation. Aus den steilen Duenenhaengen ragen abgestorbene Baumskelette heraus und man sieht, wie der Sand stetig in den einst gruenen Wald hinein weiterwandert und ihn allmaehlich erstickt.
In der Bluetezeit seiner Silbermine im spaeten 19. Jht. soll die Bevoelkerung von Zeehan ueber die 10'000 und die Anzahl der Hotels auf 26 gestiegen sein. 1908 dann verminderten sich die Funde und parallel begann der Niedergang des Ortes. In den spaeten 60er Jahren brachten Zinnfunde nochmals kurz Aufschwung. Heutzutage hat Zeehand nur noch gute 1'100 Einwohner und ein paar wenige alte Bauten wie das 1000-plaetzige Gaiety Theater, die ehemalige School of Mines and Metallurgy, in dem das Museum untergebracht ist und natuerlich eine Kirche. Trotzdem finden wir wider Erwarten sogar eine Reparatur-Werkstaette, wo wir die Gasfeder mit einem Befestigungsvorsatz vom gestrigen Missgeschick reparieren koennen - Kosten AUD 5.-, da mangels Facharbeiter Fredy selbst schweissen muss.
Die Strasse entlang des Lake Pieman ist geteert. Um Corinna zu erreichen legen wir allerdings die letzten 12 km auf Naturstrasse zurueck. Fuer 20.- AUD kann man sich ueber den Pieman River uebersetzen lassen und die Fahrt anschliessend auf der staubigen Western Explorer Road fortsetzen. Sie fuehrt durch eine schoene huegelige Gegend. Dem gestrigen naechtlichen Regen folgt heute barer Sonnenschein und ermoeglicht einen Ausblick bis zum Cradle Mountain hinueber. In der Arthur Pieman Conservation Area durchfahren wir Waelder mit extrem hohen Gums und dichtem Unterholz. Der Kueste zu bleiben die Baeume schliesslich hinter uns zurueck und die Strasse wird breiter. Wir sind froh, zum Schluss flotter fahren zu koennen und erreichen um 18.ooh Arthur River.
5 km lang bleiben wir noch auf der Hauptverbindung, dann biegen wir westlich ans Meer hinunter vorbei am Leuchtturm vom Bluff Hill Point. Wir finden uns einen Weg an ein paar Ferienhaeuser vorbei durch Gebuesch direkt ans Meer hinunter. Da stehen wir in schoenster Umgebung mutterseelenallein auf den Klippen und essen den Znacht bei tollem Lichtspiel als die Sonne ins Meer versinkt.

Schmale Teerstrasse bringt uns via Marrawah auf den Bass Highway A2. Wir fahren durch einfache laendliche Gegend mit Weiden mit niederem Grasbewuchs, dem sich Schaf und Kuh allerorten annimmt. Im wirklich "tidy village" Smithton kaufen wir im Woolworths ein. 18 km spaeter biegen wir auf die Zubringerstrasse nach Stanley ein. Von der propagierten Scenic Route aus ueberblicken wir die Sawyer Bay, jetzt um die Mittagszeit bei Ebbe mit niedrigen Wasserstand und breiten Sandbaenken. Am Ende der Halbinsel liegt die Highfield Historic Site, ab 1844 einst der original Hauptsitz der Van Diemen's Land Company. Sein Verwalter war nicht nur geschaeftlich sondern auch privat und brachte es auf stolze 15 Kinder! Die wieder renovierte Homestead ist herrlich gelegen und wir sehen von da aus schon unsern Platz zur Mittagspause ain der Godfrey Beach.
Auf den kurzen, langsamen Sessellift auf den 152 m hohen, von weitem sichtbaren vulkanischen Circular Head - kurz The Nut genannt - verzichten wir. Ein steiler Fussweg bringt uns in gut 10 Minuten auf den Rundweg auf das Plaeteau der Felsformation. Der starke Wind ist wie ein warmer Foehn und hat den Vorteil, dass er die laestigen Fliegen in Schach haelt.
Auch die 600 Einwohner von Stanley halten ihr Dorf in tadelloser Ordnung und es ist ein Genuss, durch die Church Street vorbei an Geschaeften in alt ehrwuerdigen Haeusern oder entlang der Alexander Terrace mit seinen kleinen Wohn-Cottages mit blumenreichen Vorgaerten zu spazieren. Wir uebernachten am Ende der Wharf in Gesellschaft einiger anderer Camper und Wohnwagen unbehelligt, obwohl nicht unweit davon ein offizieller Campingplatz liegt. Unsere Nachbarn haben uns einiges voraus - sie sind aehnlich wie wir - seit 7 Jahren unterwegs (ebenfalls mit Unterbruechen immer wieder zuhause in England), davon 2 Jahre lang in Suedamerika. Bei einem Kaffee koennen Liz und Mike uns einige Tips geben und wissen amuesant von ihren Fahrten, auf jedem Kontinent wieder mit einem andern Camper unterwegs, zu berichten. Zweimal muessen wir den Iveco umstellen und besser in den boeigen Wind parken. Trotzdem schuettelt es ihn noch die ganze Nacht ueber.
Wir fahren ohne Eile der Nordkueste entlang ostwaerts. Port Latta ist das Ende einer 53 km langen Eisenerz-Pipeline von Savage River her im Landesinnern. Hier am Meer steht die Pelletier-Anlage und eine Leitung von 1,5 km Laenge ins Meer hinaus, ab welcher die grossen Frachtschiffe beladen werden. Bis nach Wynyard haben wir schon zweimal Abstecher, erst ans Rocky Cape, danach zum Table Cape gemacht. Die Kueste ist felsig und wild, trotz heute bedeckten, ja regnerischem Wetter beeindruckend.
In Burnie, wo wir fuer den Mittagshalt an der Coolee Bay stehen, holen uns Liz und Mike wieder ein. Wir muessen aber ihre Einladung zum einem Glas Wein da am Abend ausschlagen, denn wir wollen weiter ueber Penguin und Ulverstone bis nach Devonport. Dort herrscht sonntaegliche Ruhe, aber wir finden trotzdem eine Car Wash Anlage, wo wir den tasmanischen Schmutz von unserem Camper abwaschen koennen, damit morgen der Quarantine Beamte beim Einschiffen keinen Schock erleidet. Unsere letzte Nacht auf Tasmanien verbringen wir direkt am Meer am Bluff Point
Alles hat geklappt mit unserer telefonischen Reservation - belastet wurde uns der Betrag von AUD 297.- (114.- Passenger Fare und ganze 69.- fuer den Camper) bereits auf unserer Kreditkarte. Wir stehen wieder im Deck fuer hohe Autos - G3. Wir vertreiben uns die Zeit der ruhigen 10-stuendigen Ueberfahrt mit Lesen, Triomino spielen und sehen im Bordkino einen Film ueber Koenigspinguine in der Antarktis.
Melbourne empfaengt uns am Sonntag-Abend, 11. Februar, mit viel Wind, aber sonnigem Wetter bei gut 26o C. Wir fahren unverzueglich zur bereits vor der Abfahrt erprobten Soap Opera Laundrette und lassen in drei Maschinen Waesche den letzten Schmutz von der Insel hinter uns.
     
Weitere Fotos: siehe
Galerie / Australien / Tasmanien - Nr. 4861-5682

 

 

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