24. Juli-11. August 2006 / Alice Springs (N.T.)-Brisbane (QLD)

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Die Autoreparaturbetriebe in Alice Springs sind auf laengere Zeit voll ausgelastet, weshalb wir nur mit Glueck, aber ausgerechnet heute Montag, 24. Juli, den Camper morgens zur hiesigen Iveco bringen muessen. Die vorbestellten neuen Bremsbelaege eruebrigen sich - nur deren Spannfeder ist ausgeleiert -, dafuer strapaziert aufgrund neuster Erkenntnis der Ersatz der abgenutzten hinteren Radlager unsern Geldbeutel.
Wir benoetigen deshalb vom Gewerbegebiet aus ein Taxi zum 20 km entfernten Airport. Um 10.30h bestellt, erscheint es ziemlich rasch rasch in unserem Blickfeld, doch der Idiot von Chauffeur liest vor unseren Augen jemand anderen auf und rauscht an uns vorbei weg. Trotz Reklamation bei der Taxifirma fuehren wir dann bis um 11.30h "bestellt und nicht abgeholt" auf. Wider Erwarten landet dann das Flugzeug noch fast eine Viertelstunde frueher. Waehrend wir hineinhasten, am Checkpoint uns auch als Nichtpassagiere uns auf Herz und Nieren pruefen und speziell Tasche und Schuhe vom Scanner kontrollieren lassen muessen, spaziert unsere Tochter Katja bereits auf der Gegenseite raus! Handy sei Dank finden wir uns schliesslich. Mit ihrem Gepaeck muessen wir uns nicht herumschlagen, da es den Weg nicht nach Australien gefunden hat und eine Baggage Claim schon beim Zwischenhalt in Sydney aufgenommen wurde. In der Fussgaengerzone Todd Mall sitzen wir dann fuer ein erstes Geplauder beim Mittagessen in der warmen Fruehlingssonne und machen anschliessend einen kleinen Bummel und Einkauf, bis wir per Taxi wiederum an die Elder Street zum Camper zurueckkehren. Unromantisch muessen wir vor der Werkstatt uebernachten, da noch die ganze Hinterachse demontiert ist und die noetigen Ersatzteile erst morgen von Melbourne eingeflogen werden.
Fredy bleibt am naechsten Morgen vorlaeufig beim Camper und macht Tempo, damit irgendwenn unser Untersatz auch wieder fahrbar wird. Katja und ich fahren per Taxi zum Besucher-Zentrum des Royal Flying Doctors' Service. Seit 1939 besteht dieser Dienst, der mit Pilatus-Flugzeugen zu Notfaellen im Outback ausrueckt oder aber in regelmaessigem Turnus die Bevoelkerung in weitabgelegenen Gebieten, vor allem auch Aborigines, medizinisch versorgt. Allerdings ist die Info eher bescheiden und ausser einem aktuellen Kurzvideo kann man nur altmodische Aerztekoffer und alte Funkgeraete besichtigen. Mit dem Camper endlich wieder flott, treffen wir Fredy in der Stadt und besuchen gemeinsam nach dem grossen Lebensmitteleinkauf im Coles das Alice Springs Reptile Center. Bei einem sogenannten "handling" werden einige Wuestenbewohner vorgestellt. Man kann sie anschliessend beruehren und in die Haende nehmen. Katja und ich beschraenken uns auf die Lizzards, waehrend Fredy es sich nicht nehmen laesst, sich die Schwarzkopf-Python um den Hals schlingen zu lassen.
Die beim Stuart Camping hinterlassene Message von Qantas heisst uns, die generelle Kundendienst-Telefonnummer des Alice Springs Airport anzurufen, die sich dann als endlos besetzt herausstellt. Endlich erfolgreich, erfahren wir nur, dass Alice Springs Airport im Dunklen tappe und Sydney sich nicht melde. Wir werden beim Travel Service von Qantas im Todd Mall vorstellig, aber eigentlich ist das beim desinteressierten Personal nur Energie-Verschwendung. und ohne Erfolg. Die Stimmung vor allem von Katja ist auf dem Nullpunkt und sie hat keine Lust, die zur Ueberbrueckung noetigen Ersatzkleider einzukaufen. Waehrend wir noch im K-mart rumstoebern, gewinnt Fredy seinen Kampf mit den Warteschleifen der Baggage Claim Stelle in Sydney direkt und erfaehrt, dass die Tasche gefunden wurde und morgen frueh um 9.ooh mit dem QF 1945-Flug ex Darwin hier eintrifft. Da koennen wir das Nachtessen, nunmehr wieder zurueck im Camping, gleich viel besser geniessen und anschliessend geruhsam einige Runden "Himmel und Hoelle" spielen.
In Bezug auf den angebotenen Zustellservice gehen wir kein Risiko ein, sondern holen am Mittwoch Morgen das Gepaeck selbst am Airport ab. Mit einem Auge voll von Alice Springs vom Anzac Hill, einem einst strategisch wichtiger Punkt aufgrund der Uebersicht ueber Stadt und Umgebung, aus verlassen wir ueber den Larapinta Drive den Ort. Den Standley Chasm, 50 km von Alice Springs entfernt, wollen wir uns nicht entgehen lassen. Der Marsch durch den Creek entpuppt sich als wahre Attraktion mit seiner ueppigen Vegetation, immer wieder durchsetzt von abgestorbenem Holz zwischen satt gruenen Baeumen, Bueschen und Palmen und roten Sandstein-Brocken. Schliesslich erreicht man nach ca. 20 Min. den Chasm mit 80 m hohen Felswaenden und nur 9 m breiten Zwischenraum. Da versammeln sich mehr und mehr mit Kameras behangene Touristen, um nicht zu verpassen, wenn zur Mittagszeit die Sonne in den Felsspalt faellt und die roten Waende ins helle Licht taucht. Nach dieser Stelle beginnt das Klettern in eine immer enger werdende Schlucht, was wir schliesslich aufgeben.

In Hermannsburg hoert die Teerstrasse auf. An der Tankstelle in dieser Aborigines Siedlung muessen wir die noetige Bewilligung einholen - eine reine Formsache fuer AUD 2.20 in 5 Minuten erledigt - um die Meerenie Loop Road auf Aborigines Land befahren zu duerfen. Von da an holpern wir auf mehrheitlich aeusserst schlechter Strasse mit einer grossen Staubfahne hinter uns dahin. Die Vegetation aendert immer wieder ein wenig, aber die grosse Abwechslung ist eine grosse Herde von wilden Kamelen - Nachfahren der Tiere, die einst von den ersten Siedlern als Transportmittel in die trockenen, abgelegenen Terrains eingefuehrt und bei einsetzender Motorisierung freigelassen wurden. Die Sonne steht schon recht tief am Himmel, als wir ueber grausiges rotes Wellblech am Oil and Gas Field vorbeirollen und zum Meerenie Lookout kommen. Wenig spaeter, scheren wir aus und stehen - eigentlich verbotenerweise - auf einer kleinen Seitenstrasse im Gebuesch fuer die Nacht.
Ab Grenze des Watarrka National Park geniessen wir schoenste Teerstrasse. Als Morgengruss erhalten wir vom einzigen uns entgegenkommenden Fahrzeug einen Stein in die Frontscheibe und somit bereits den zweiten Crack. Vom Kings Canyon Resort wollen wir ausser etwas Diesel und Luft fuer die Pneus weiter nichts. 6 km danach waehlen wir die Abzweigung zum Parkplatz und Ausgangspunkt fuer den 6km langen Kings Canyon Rim Walk. Ein steiler Aufstieg fast wie ueber Treppenstufen bringt uns erst auf Hoehe der 100m hohen Cliffs. Dann zieht sich der Rundweg ueber Steinplatten hinweg durch eine bildschoene Szenerie roter Felsen zum zusaetzlichen Lookout fast am Ende des Canyons, ueber massive Holztreppen hinunter fast bis zum Garden of Eden und auf der anderen Canyon-Seite wieder hinauf auf die alte Hoehe. Mit nur einem kleinen Zwischenhalt benoetigen wir insgesamt 2 ½ Std. fuer diesen schoenen Marsch.

Am spaeten Nachmittag zeigt sich, inzwischen bei angenehm warmen 25oC auf Durchgangsroute 4, ein erster markanter Huegel. Aber es handelt sich dabei um den Mount Conner und noch nicht um den Uluru resp. Ayers Rock. Dieser taucht eine knappe Stunde spaeter auf. Von Westen her mehren sich kleine Wolken, und so wird ihm heute wohl keine perfekte rote Huelle im Abendlicht vergoennt sein. Wir unsererseits rollen in den Yulara Resort Campground und checken fuer zwei Naechte ein.

Alle Welt redet nur vom Uluru, dabei liegen 32 km westlich davon auch "The Olgas". In der Sprache der hier heimischen Aborigines, der Anangu, heissen sie Kata Tjuta, was soviel wie "viele Koepfe" heisst, und sind fuer sie von spezieller spiritueller Bedeutung. Speziell jeweils die "Sacred Sites" sollten von Aussenstehenden weder betreten noch fotographiert werden. Wir schauen sie uns zuerst aus 26 km Distanz im Gesamten von der Kata Tjuta Dune Viewing Area an und absolvieren dann den 2,6 km langen Walpa (=windig) Gorge Walk zwischen den zwei hoechsten Doms. Rote kahle Waende umschliessen ihn und entlang des feuchten Tals wachsen zum Teil seltene Pflanzenarten der Gegend.

Nach dem Mittagessen besuchen wir die Hauptattraktion dieser Gegend. Im Cultural Centre machen wir uns erst etwas mit den Lebensanschauungen der Eingeborenen vertraut, bevor wir das Mutitjulu Wasserloch beim Kuniya Walk und die Felszeichnungen ganz in der Naehe besuchen. Noch liegt der Berg im vollen Sonnenschein, aber wie schon gestern nimmt gegen Abend die Bewoelkung zu. Rechtzeitig reihen wir uns ein beim Sunset Viewing Parkplatz, der sich ab 17.ooh rasch fuellt. Wir haben vom Dach des Campers einen optimalen Ausblick auf den beruehmten Uluru, der aber leider heute nicht den Anstand hat, bilderbuchhaft in der untergehenden Sonne leuchtend rot zu werden, da sie nicht hinter dem Horizont sondern fruehzeitig hinter einer Wolkenwand verschwindet. Hinz und Kunz packt enttaeuscht Fotoapparate, Kameras und Stative ein und kurz herrscht Rush hours, als sich die Versammlung aufloest.

Am spaeten Morgen sind wir auf der Fahrt auf dem Lasseter Highway via Curtin Springs, Mt. Ebenezer nach Erlunda, von wo wir auf den Stuart Highway gelangen. Der Himmel ist ziemlich bewoelkt und streckenweise muessen wir immer mal wieder den Scheibenwischer betaetigen. Nach dem Mittagshalt wagt sich Katja ans Steuer und bringt uns souveraen zurueck nach Alice Springs. Die Adresse dort ist uns wohlbekannt - wir checken in den Stuart Caravan Park ein und innert kurzer Zeit nach unserer Auskunft laufen bereits zwei Waschmaschinen mit unserer Dreckwaesche. Zum Nachtessen koennen wir nur gerade die Fuesse unter den Tisch strecken, werden wir doch von Katja in kombiniert indisch/schweiz. Restaurant Keller's eingeladen.
Grosseinkauf an Lebensmitteln fuer drei Tage in Woolworth durch uns Frauen, waehrenddessen Fredy die Tanks fuellt. Ich blamiere mich mit dem Weg aus der Stadt und merke erst als der Teerbelag endet, dass wir die falsche Ausfahrt erwischt haben. RAlso rechtsumkehrt und im Sueden von Alice Springs vom Stuart Highway abgebogen auf den Ross Highway. Vorbei an Emily and Jessy Gap, halten wir zum Mittag erst beim Corroboree Rock - ein den Aborigines ebenfalls heiliger Platz, wo die Knaben zum Manne geweiht wurden.
Einen weiteren Halt dann legen wir im Trephina Gorge National Park ein. Wir machen den Rim Walk und kehren via den Creek Walk zum Parkplatz zurueck. Im Gegensatz zu den bisherigen Gorges durchqueren wir einen hellen Sand Creek, gesaeumt von unzaehligen Red Gums. Die Naturstrasse entlang des East McDonnell Bergen fuehrt durch entweder ganze Waelder von diesen hellstaemmigen Eucalyptos-Baeumen und dazwischen viele erodierte Flaechenm, die in der Regenzeit groesstenteils unter Wasser zu stehen scheinen.
Relativ frueh stoppen wir noch bei Sonnenschein, der aber rasch schwaecher wird. Parallel dazu nimmt der Wind nimmt zu und es wird kuehler. Waehrend Katja und ich miteinander spielen, muss mein Goettergatte Oelwechsel machen und flucht wegen dem Zapfen, dem ihm gestohlenen speziellen Trichter, ohne denn der ganze Unterschutz voll mit der schwarzen Schmiere wird. Dann ist der Zapfen ganz ab. Die Primus-Heizung hatte ja bereits vor einigen Tagen wieder ihren Geist aufgegeben und heute abend ist auch mit der Webasto auf keine Art mehr Heisswasser zuzubereiten oder gar den Camper zu heizen. Einmal mehr ein Riesengefluche und Ausrasten - peinlich fuer Katja. Zur Kroenung des Tages duschen wir kalt.
Am Montag, 31. Juli, erreichen wi unser erstes Etappenziel, das Arltunga Historical Reserve. Im Visitor Center informieren wir uns und betrachten die alten Fotos vergangener, harter Zeiten. Arltunga war offiziell die erste Stadt Central Australiens - entstanden aufgrund eines Goldrausches, als in 1887 in einem trockenen Creek-Bett unterhalb von Paddy's Rockhole angeschwemmtes Gold entdeckt wurde. Aufgrund dieser Kunde reisten Glueckssucher vom Eisenbahn-Endpunkt Oodnadatta aus oft zu Fuss ueber 600 km durch heisses Oedland hierher. Bei Government Works stehen noch einige halb restaurierte Resten alter Steinhaeuser aus dieser Periode.

Wir unsererseits besuchen die MacDonnell Range Reef Mines. In den Jahren 1892 bis etwa 1908 wurde mit Unterbruechen hier nach Gold gegraben. Allerdings ueberstiegen die hohen Lebenshaltungskosten und die Auslagen fuer Ausruestung und Material, weil alles ueber Hunderte von Kilometern weit her antransportiert werden musste, oft den Ertrag aus dem Verkauf von Gold. Bis 1908 wurde hier aus 353 Tonnen muehsam von Hand geschlagenem Erz ganze 248 oz. = 7,7 kg Gold gewonnen, was einer Ausbeute von nur gerade 0.7 oz. pro Tonne Gestein entspricht. Um einen Eindruck von den kuemmerlichen Arbeitsbedingungen zu erhalten, kann man via Leitern in alte Tunnels einsteigen oder die am Hang gelegenen "Shafts" erkunden.
Wir verlassen die ungastliche Gegend und waehlen bei Crossroad die Abzweigung via Claraville und Ambalindum, welche uns zum 4x4WD Cattlewater Pass bringen soll. Ein Knall unter dem Auto und unsere Weiterfahrt wird mehr als fraglich. Der Bolzen, welcher die untere Aufhaengung, die Lenkung und den Stossdaempfer am richtigen Ort haelt, ist abgerissen und der Camper vorne fuehrungslos. Alt bewaehrt bastelt Fredy mit Spansets und Draht eine Notloesung, die uns zurueck in die Zivilisation bringen soll. Via Satellite Phone ordert er schon im voraus in Alice Springs den Ersatzbolzen, der im Laufe des morgigen Vormittags eintreffen sollte.
Notgedrungen krebsen wir rueckwaerts und sind erst noch gluecklich dabei - wenigstens koennen wir ueberhaupt noch fahren! Am spaeten Nachmittag erreichen wir Alice Springs und stehen nun wieder im Stuart Caravan Park, als ob wir nie weggewesen waeren.
Wir haben heute morgen ein straffes Programm und bewegen uns wie gehabt auf alten Pfaden: Wasser und Diesel auffuellen, Lebensmittel ergaenzen - die Verkaeuferin von Brumby's Bakery begruesst mich als wiederholte Abnehmerin von Rye Brot wie eine alte Bekannte und gibt mir wie zum Trost als Treuebonus zwei Swiss Rolls extra -, das unterwegs gerissenes Spanset und den abgebrochenen Seitenschneider ersetzen und dann auf zu Iveco. Der gewuenschte Bolzen ist in ganz Australien in ihren Lagern nicht vorraetig (dieses Teil muesse man ja auch "nie" ersetzen), aber im nahen Hardware kann Fredy ein passendes Ersatzstueck posten. Das schwierigste ist, den abgebrochenen Bolzenrest aus dem Loch zu bringen. Da arbeitsmaessig voll ausgebucht, darfä/muss Fredy selbst Handanlegen. Waermen bringt nichts, also hilft nur muehsam ausbohren.
Da sowieso wieder hier, lassen wir bei Trusty Windscreen Repair den zweiten Hick in der Frontscheibe versiegeln, damit nicht ploetzlich der Riss ueber die ganze Front wandert, bevor wir, hoffentlich zum letzten Male, Alice Springs verlassen.

Wir halten uns auf dem Stuart Highway noerdlich und ueberqueren den Wendekreis des Capricorns (Steinbock) bis zur 70 km entfernten Abzweigung auf den ostwaerts fuehrenden Plenty Highway. Nochmals weitere 70 km kommen wir in Genuss einer geteerten Strip Road, dann beginnt, wie ein grosses Strassenschild verkuendet, Gravel Road und somit das Outback. Beim Beziehen unseres Nachtquartiers abseits der Strasse kurz vor Harts Range schrecken wir wir zwei einsame Kaenguruhs auf. Fredy nimmt sich nochmals die Webasto und das Heizungssystem vor. Anscheinend funktioniert die Umwaelzpumpe nicht mehr und mit derem Austausch bringt er es fertig, dass wir heute wieder in den Luxus vom warmen Duschen kommen.
Leider zeigten sich weder beim Einnachten noch am Morgen frueh zu Katja's Enttaeuschung weitere Kaenguruhs. Das einzige tierische Lebewesen war ein einsamer Stier, den Fredy nachts beim Pinkeln neben dem Auto antraf.
Wir fruehstuecken draussen und geniessen bei gut 18oC den Sonnenschein. Dann ziehen wir weiter ueber die Gravel Road. Katja wagt sich ans Steuer und lernt, sich auf Naturstrasse die beste Fahrspur zu suchen und mit gut 75km per Std. den relativ ruhigsten Weg zu finden. Bei einem Zwischenhalt bei einem sicher 4 m hohen Termitenhuegel ueberfaellt uns schon eine recht Anzahl Fliegen, so dass wir Katja unsere Australische Spezialausruestung vorstellen. Wir wissen somit genau, dass wir zum Mittagessen gar nicht erst die Campingstuehle und den Tisch auspacken muessen, sondern vielmehr sicher zu stellen haben, dass alle Moskitonetze vor Fenster und Tueren auch wirklich richtig sitzen.
Groesstenteils haben wir recht gute, manchmal bis zu dreispurige Gravel Road, die durch ein absolutes Nichts fuehrt. Einzig Kuehe treffen wir ab und zu an. In einiger Entfernung zur Hauptverbindung bemerkt man Vieh-Corals, Windraeder zum Hochpumpen von Wasser und Fahrspuren, die zu abgelegenen Cattle Stations fuehren. Ab der Abzweigung vom Plenty Highway vor Tobermorey auf die kuerzere Zwischenverbindung Richtung Mount Isa wird der Track merkbar schmaeler und schlechter. Erst fuehrt er parallel zur Staatsgrenze und nach 40 km queren wir von Northern Territory nach Queensland. Urandangi ist nur eine kleine Anzahl schiiterer Haeuser, Ruinen von fixen Caravans und Wohnmobilen umgeben vom typischen Abfall der Aborigines Siedlungen, wo wir uns nicht weiter aufhalten. Nun stehen wir kurz danach auf weitem Feld zum Uebernachten. Es ist spuerbar waermer als noch gestern abend, immer noch 23o C. Mit dem Untergehen der Sonne sind null komma ploetzlich die Fliegen verschwunden, dafuer kriechen durch alle Ritzen und zu grobes Gitter kleine Falter, schwarze kleine fliegende Kaefer, so dass wir tunlichst statt im Neon- im Mueckenkerzen-Licht den Abend verbringen.

Wir durchfahren am Donnerstag-Morgen das Tableland, eine komplett ebene Landschaft mit fast nur duerrem Gras, im Gegenlicht ganz hell blondiert erscheinend, und praktisch keine Baeume. Die Piste ist um einiges schmaeler, aber noch meist koennen zwei Fahrzeuge sich kreuzen, und ueberwiegend lehmig, zur Zeit aber trocken. Die tiefen Reifenspuren lassen erahnen, dass in der Regenzeit eine 4x4-Ausruestung angebracht ist. Obwohl ein Schild vor Kaenguruhs gewarnt hatte, sehen wir nur einmal eins in Distanz davonhoppeln. Dafuer stieren uns dunkel-braunrote Rindviecher zu beiden Seiten des Weges nach. Nach 90 km gelangen wir auf geteerte Strip Road, die Diamantina Development Road, die Hauptverbindung nach Mount Isa, auf der uns wenige Minuter spaeter ein vorbeiziehender Road Train uns zum dritten Hick in der Frontscheibe verhilft.
Die 22'000 Stadt gilt als eine der flaechenmaessig groessten Staedte der Welt und bedeckt in etwa die Flaeche der gesamten Schweiz. Das 188km nordwestlich gelegene Camooweal liegt ebenfalls innerhalb seiner Grenze, weshalb die ueber 180 km lange staedtische Hauptstrasse einen Eintrag ins Guiness Book of Records wert war.
Die heutigen MIM (Mount Isa Mines) sind der wichtigste Arbeitgeber und beschaeftigen 3'100 Angestellte, die alle in der Stadt wohnen. Sie bauen jedes Jahr 6.2 Mio. t hochprozentiges Kupfererz mit 27% Gehalt ab und gewinnen aus 1,5 Mio. t mit 51 % Zinkgehalt Blei, Zink und Silber. Der tiefste Punkt der Mine liegt auf 1800 m. In den Gaengen und Schaechten unter Tag herrschen Temperaturen von bis zu 60o C. Ein Arbeiter verliert an 3-4 kg Koerpergewicht waehrend seiner Schicht, so dass reichliches Trinken unerlaesslich ist, um einer Dehydrierung vorzubeugen. Gebohrt wird mit computer-gesteuerten Bohrgeraeten mit Laser-Ausmessung, von denen eines AUD 1,4 Mio. kostet. Der ganze Minenkomplex umfasst neben der Abbau-Stelle auch Anlagen zur Erz-Zerkleinerung und zwei riesige Schmelzoefen.
Wir sprechen um 11.30h auf Outback of Isa, dem modernen Visitor Centre vor. Wir haben Glueck und koennen uns zu einer 3-stuendigen Unter-Tage Fuehrung der Hart Times Mines einschreiben. Es bleibt uns nur noch wenig Zeit fuer den Mittagsimbiss, muessen wir doch unsere Uhren um die letzte halbe Stunde Zeitdifferenz vorstellen, womit wir nunmehr 8 Stunden Unterschied zur Schweizerischen Sommerzeit haben. Wir werden mit orangem Overall, Helm und Stiefeln ausgeruestet und erhalten zur Ergaenzung einen stabilen Gurt, an dem der schwere Akku fuer die Helmlampe befestigt wird. Fotoapparate sind auf dem Gelaende verboten, also knipst unser Guide alle Partien beim Einstieg in den Foerderkorb, mit dem wir zwei Level hinunter fahren. In einem kleinen Minenzug - Katja wird bevorzugt und darf mit dem Guide zusammen als Chauffeur sich betaetigen, fahren wir zum Zentrum der 1,2 km Tunnel. Da werden uns die Methoden des Abbaus und die dazu verwendeten Maschinen erklaert. An mehreren Stellen kann man selbst Hand an legen, um einen vertieften Eindruck der schweren Arbeiten und unangenehmen Arbeitsbedingungen zu erhalten. Im Pausen- oder fachmaennisch Crip-Room genannt, erhalten wir die letzten Erklaerungen und einen staerkenden Tee oder Kaffee mit Bisquits, bevor wir wieder Tageslicht erblicken.
Wir werfen vom nahen Aussichtspunkt einen letzten Blick ueber Stadt, Mine und Umgebung, bevor wir auf dem A2-Highway ein kurzes Stueck noch ostwaerts reisen. Wir hoeren in einiger Entfernung nachts die Road Trains vorbeidonnern, sind aber erst mit Triominos-Spiel voll vereinnahmt und nachher tief am Schlafen, als dass sie uns gestoert haetten.

Am naechsten Tag teilen wir uns das Fahren ehr und redlich auf. Erst sitzt Katja hinter dem Steuer und dreht nach Cloncurry, in dem 1889 mit 53,1o C die hoechste Temperatur Australien's gemessen wurde, suedostwaerts. Nach dem Tanken in Kynuna Road House und der Mittagspause bin ich bis nach Winton an der Reihe. In den verschlafenen Ort werden vom Channel Country per Road Trains Rinder und Schafe an den Eisenbahnendpunkt zur Verladung gebracht. Heute allerdings und mangels frischen Kuhfladen ueberhaupt derzeit, stehen die Corals leer. In den Reisefuehrern wird hervorgehoben, dass hier 1920 die australische Fluggesellschaft Qantas gegruendet wurde (da muss einer verzweifelt nach einer Moeglichkeit gesucht haben, diese einsame Gegend zu verlassen) und dass Banjo Patterson den Lokalkolorit fuer seine Verse von "Waltzing Matilda" verwendete. Fredy beendet die Tagesfahrt, das letzte Stueck parallel zur Bahnlinie. Gleichzeitig mit dem kleinen Zug mit Diesellok, der kurz vor uns aus Winton gestartetet ist, erreichen wir die Abzweigung zur Chorregon Homestead, unserem neuen Uebernachtungsort.
Auch am Samstag fahren und fahren wir und kommen doch nirgends hin, hoechstens vom Landsborough auf den Capricorn Highway. Aber ausser dem Namen aendert das wenig an der Umgebung. Links und rechts der Strasse Viehweiden so weit das Auge reicht. An Kaenguruhs sehen wir nur die ueberfahrenen toten, die keinen Fluchtweg wegen der kilometerlangen Viehzaeune mehr fanden. Der Highway fuehrt immer mitten durch die verschlafenen Orte hindurch, die sich nur durch ein gesuchtes High Light wie die Stockman Hall of Fame in Longreach oder dem Australian Workers Heritage Center in Barcaldine. Nach Alpha nimmt der Baumbestand zu und durch die Drummond Ranges gewaertigen wir wieder einmal so etwas wie Huegel und Wald. Emerald ist umgeben von Fundstellen von Edelsteinen wie Rubinen, Sapphieres und Zirkons, auf denen Glueckpilze angeblich heute noch ein kleines Vermoegen sich ersuchen koennen. Es ist ein Landwirtschaftscenter mit Feldern, die zum Teil jetzt neu bestellt werden oder schon in erholsamem Gruen der neuen Saat sich praesentieren. Den Ort erreichen wir im warmen Abendlicht der Sonne, so dass der alte Bahnhof aus 1900 und die Restaurants, Laeden und Bars entlang der Hauptstrasse wie Kulissen aus einem alten Western erscheinen.

Blackwater ist ein Kohlenmine-Center. Die Eisenbahnlinie parallel zum Highway ist ab hier elektrifiziert und teilweise auf zwei Geleise erweitert, damit die endlos langen Zuege, die die Kohle zur Kueste bringen, kreuzen koennen. Katja sitzt am Morgen am Steuer - wir koennten uns gut an einen Chauffeur fuer solch lange Etappen gewoehnen! Rockhampton dann ist eine richtiggehend gruene Stadt und die zahlreichen Blumen verdeutlichen, dass wir in den Fruehling kommen. Vor allem die Bougainvillea bluehen kraeftig. Die bei uns als Straeucher bekannten Pflanzen haben hier Baumgroesse erreicht. Wir werden von Katja zu einem McDonald Mittagsmenu eingeladen und sitzen im Freien angenehm an der Sonne. Einkaufen muessen wir dann an einem kleineren Supermarket an der Durchgangsroute, da die Shopping Center hier alle am Sonntag geschlossen sind. Links und rechts von uns resp. der A1 ist lockeres Landwirtschaftsgebiet, erst noch Viehzucht, dann aber fahren wir zwischen dichten Rohrzucker-Feldern hindurch. Die Vegetation ist geradezu tropisch mit Bananenstauden, Zitrusplantagen und schiesslich auch noch vereinzelt Reben.
Wir moechten eigentlich frueh halten und am Strand uebernachten, scheuen jedoch die Zufahrten ans Meer hinunter, die immer Sackgassen sind. Wir entschliessen uns, die kurze Schlinge nach Tannum Sands und den Zwillingsort Boyne Island zu wagen und hoffen, dass die Bezeichnung Sandstrand nicht nur verspricht. Sand und Strand ist dann zwar in beschraenktem Mass und in bescheidener Qualitaet vorhanden, dafuer treffen wir zu Katja's Gaudi halbzahme Kaenguruhs mitten in den neu erstellten Haeusern, die an Velofahrer und Jogger an der Strandpromenade gewoehnt sind und uns zum Fotographieren nahe rankommen lassen. Obwohl sonniges Wetter, nehmen die Temperaturen im zunehmend starken Wind rasch ab und das Meerwasser ist aufgrund der Jahreszeit immer noch recht kuehl, so dass wir vorziehen, an diesem Tag noch ein Stueck Weg hinter uns zu bringen.
Es herrscht reger Verkehr auf dem National-Highway der Ostkueste entlang. Wir hoeren ihn immer noch, als wir kurz nach Miriam Vale bereits hinter Bueschen am Nachtessen sitzen. Es war ein richtiger Kampf, den Instant-Kartoffelstock wegen der falschen Fluessigkeitsangabe von wahrhaftem Stock in einen essbaren Brei zu verwandeln, damit wir ihn um die feinen Steaks drapieren konnten.

Wir hatten gerechnet, unser Tagesziel bis zum Mittag zu erreichen. Aber wir hatten die Rechnung ohne den Wirt resp. den laotischen Reparateur Mike aus Laos gemacht. Bei der Abzweigung in Torbanlea stinkt unser Camper nach Diesel wie in altbekannten Zeiten. Und die Ursache war ebenfalls nichts Neues. Eine weitere Dieselzufuhr-Leitung (Nr. 4) zeigt einen Riss, liegt aber so ungluecklich zum Ersetzen, dass Fredy nahe ans "Singen" kommt. Es dauert ueber eine Stunde, bis wir die Fahrt wieder aufnehmen koennen und die Chance, eine nachmittaegliche Bootsfahrt buchen zu koennen, ist somit dahin. Im brandneuen, modernen Visitor Center von Hervey Bay erfahren wir, dass die Whale Watching Tours am jeweiligen Unterkunftsort gebucht werden koennen. Abends stehen wir auf dem Scarness Council Caravan Park und geniessen etwas Ruhe. Gegen Abend klart sich der Himmel wieder auf, nachdem auf der Hinfahrt dahin wir sogar einige Regentropfen zu verzeichnen hatten. Dies verdanken wir dem stuermischen Wind, der hoffentlich sich bis morgens legt und das Meer sich damit beruhigt. Die Aussentemperatur zeigt zwar 19o C, dies aber nur am Windschatten. Wenn wir uns aufmachen, auf Katja's Einladung hin ein Restaurant fuers Nachtessen zu suchen, tragen wir warme Pullis und Windjacken und ziehen das geschlossene SimplyWok den anderen offenen Lokalen vor.
Ein Courtesy Bus holt uns am Dienstag-Morgen, 8.8., direkt am Campingplatz ab, um uns zur "Tasman Adventure", einem 20m-Catamaran, fuer die halbtaegige Bootsfahrt zu bringen. Zu unserem Vorteil ist das normalerweise 80 Personen fassende Boot nicht vollstaendig ausgebucht. Kaum haben wir den Urangan Boat Harbour verlassen, werden uns Cookies mit Kaffee oder Tee in Bechern mit raffinierten Verschlussdeckeln, ausgelegt auf rauhen Seegang, serviert. Fredy und Katja haben zur Vorbeugung je eine Tablette gegen Seekrankheit geschluckt. Doch wir geniessen strahlenden Sonnenschein und ruhige See, waehrend wir dem sandigen Westufer von Fraser Island zur Platypus Bay entlang schippern.

Die warmbluetigen Humpback Whales sind Saeugetiere, dem Menschen naeher verwandt als den Fischen. Als fuenftgroesse Walfische wird ein ausgewachsenes Tier, die Weibchen groesser als die Maennchen, bis zu 15 m lang und koennen bis zu 40t wiegen. Ruecken und Seiten sind dunkelgrau, die Bauch und Schwanzflossen-Unterseite weiss. Am Kopf kann man gut die vielen golfball-grossen Ausstuelpungen sehen, nicht jedoch die aus der Mitte jedes dieser Tubercles wachsenden groben Haare, von denen man annimmt, dass sie als Sensor wirken. Obwohl alle Wale Toene von sich geben, glaubt man, das nur die maennlichen Tiere fuer die "Whale Songs" ueber Piepsen bis zu gutturalen Kehllauten, erzielt durch das Hin- und Her-Bewegen von Luft im Koerper, verantwortlich sind.
In der Antarktis befinden sich ihre reichsten Futterplaetze an Krill (crevetten-artige Krustentiere, Plankton und kleine Fische. Jedes Jahr migrieren die Humpback Whales zu den Pazifischen Inseln und subtropischen Kuestengewaesser von West- und Ost-Australien, wo die mit etwa 10 Jahren geschlechtsreifen Wale sich paaren und ihre Jungen, noch ohne schuetzende Fettschicht, im waermeren Wasser gebaeren. Ihre "Babies" sind nach 11-12 Mt. Tragzeit schon 4-5 m lang und wiegen mehr als eine Tonne. Die aeusserst fettreiche Milch der Mutter (35% Fettgehalt im Vergleich von 2% der menschlichen) laesst sie im ersten Lebensjahr an die 8 m lang werden. Im Juni auf dem Hinweg zeigen sich die ersten Gruppen (pods) suedlich vom Great Barrier Reef und spaeter erneut wieder auf ihrer Rueckreise bis laengstens Oktober.
Leider tut uns keiner der vielen Wale den Gefallen, ganz aus dem Wasser zu springen. Neugierig tummeln sie sich zwar um und unter unserem Boot herum und stecken auch mal den Kopf aus dem Wasser. Ansonsten beschraenken sie sich darauf, sich im Wasser herumzurollen, den weissen Bauch zu zeigen oder mit Brust- und Schwanz-Flossen zu schlagen. Jeweils beim Auftauchen blasen sie durch die zwei Blasloecher nicht wie man irrtuemlich annahm einen Wasser- sondern einen Luft-Strom aus, der hoechstens von einem Wasserschleier begleitet ist.
All die Aktionen sind sehr schwer mit der Kamera einzufangen und ich fuelle die ganze Speicherkarte mit nur mittelmaessigem Ergebnis.

Da wir eine weitere Nacht im selben Camping verbringen, werden wir von der in der Nacht vom 8. auf den 9. August in Australien anfallenden Volkszaehlung (Census 2006) ebenfalls erfasst und haben entsprechend einen Fragebogen mit ein paar Dutzend Fragen auszufuellen. Wir haben schliesslich realisiert, dass Katja zwar am 11. abreist, dies aber nicht wie angenommen der Donnerstag sondern erst der Freitag ist. So koennen wir etwas entspannter via Maryborough und Gympie suedlich weiterzufahren. Nur gerade auf Hoehe von Redcliffe verlassen wir die A1, um da an die Kueste zu stossen. Hier laesst sich anscheinend gut wohnen und leben. Der Ort ist voller neuer Quartiere, deren Grundstuecke teils zusammen mit kuenstlichen Lagunen und privaten Anlegestegen erschlossen wurden. Vor den Villen sieht man hier tolle Boote von der Groesse wie arme Leute Haeuser haben. Direkt am Meer ist man auch hier dazu uebergegangen, Appartements-Gebaeude zu erstellen, von denen aus man uebers Wasser und in der Ferne die Hafenanlagen und den Kern mit Hochhaeusern von Brisbane sehen kann.

Bei der Anfahrt zu Australien's mit 1,5 Mio. Einwohnern drittgroesster Stadt ueber die lange Bruecke ueber den Inlet an der Bramble Beach erleben wir einen tollen Sonnenuntergang, waehrend im Osten bereits der Vollmond am rosafarbenen Himmel steht. Wir umfahren die Stadt oestlich auf der M1 und sehen ab der beeindruckend geschwungenen und beleuchteten Gateway Bruecke ueber den Brisbane River die naechtliche Skyline von Brisbane. Der Einfachheit halber fahren wir im Dunkeln weiter bis zum suedlichen Kessel Motorway Nr. 2, der uns direkt nach Rocklea bringt. Wir sind dankbar fuer unser Navigations-System und dann in zweiter Linie fuer die beleuchtete Reklametafel der IVECO an der Ipswich Road, die man schon beim Annaehern vom Highway her sieht. Wir uebernachten zweckgebunden im Industriegebiet, damit wir morgen frueh als erstes bei der Garage einen Reparaturtermin fuer nach Katja's Abreise vereinbaren koennen. Die Vertretung, Black Trucks Co., ist gross und gibt uns Hoffnung, dass endlich etwas gegen unsere Misere mit unserem Vehikel hier unternommen werden koennte.
An Katja's vorletzten Tag besuchen wir das Lone Pine Koala Sanctuary mit der angeblich groessten Koala-Kolonie der Welt. Hier kann sie einmal die fuer Australien typischen Tiere von Nahem sehen: Koalas, Wombats, Dingos, Emus, Echsen und in einem grossen Freigehege Kaenguruhs nicht nur von fotographieren sondern auch noch streicheln. So zeitig wir da eintreffen, haben wir erst das Gelaende fast fuer uns allein.
Gegen Mittag streben wir der City zu, will Katja doch noch einige Souvenirs posten. Unsern grossen Camper abzustellen ist selbst hier bei den grosszuegigen Strassenverhaeltnissen nicht einfach, faellt doch fuer uns jedes Parkhaus dahin. Schliesslich haben wir Glueck in der Edwards Street - alle Ost-West-Strassenzuege im Zentrum sind nach englischen Koenigen benannt. Im Fussgaengerbereich, Queen Mall, rollt der Rubel - er ist der Treffpunkt aller Flanierenden und gesaeumt von Geschaeften und Restaurants.

Freitag, 11. August: Ein letztes gemeinsames Fruehstueck, dann heisst es Tasche packen fuer Katja. Wir sind relativ frueh am Domestic Airport und sie kann ihr Gepaeck via Sydney direkt bis nach Zuerich durchchecken, muss aber den Boarding Pass fuer die letzte Etappe von Deustchland nach Kloten in Frankfurt abholen. Bei Kaffee und Kuchen verbringen wir die letzte verbliebene Zeit im kleinen Restaurant draussen am Ende des Fingerdocks. Kurz vor 13.ooh ist es soweit - Abschiednehmen einmal mehr bis gegen Weihnachten in der Schweiz. Einige Traenen von Katja, die sich aber auf der anderen Seite auch wieder auf die Schweiz und die heimatliche Umgebung freut. Wir verfolgen das Wegrollen und den Abflug der Qantas-Maschine nach Sydney und muessen uns nachher erst einmal Gedanken machen, wie unsere weitere Route aussehen soll.
     
Weitere Fotos: siehe
Galerie / Australien / Northern Territory - Nr. 1412-1712
Galerie / Australien / Queensland - Nr. 1890-2311

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