1. Juli-3. August 2011 / Hveragerði-Reykjavik-Vík-Landmannalaugar-Laki Krater- Skaftafell-Hövn-Eðilsstadir-Kárahnjúka..-Askia-Mývatn-Laugafell-Askia-Seyðisfjörður (IS)

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  Gegen Mittag rollen wir am Freitag, 1. Juli 2011, in der Hauptstadt Island's ein. Reykjavik empfängt uns mit stürmischen Winden, Regen und nur noch 10oC. Nach Studium der Reiseführer entscheiden uns zur Eröffnung des Reigens für eine trockene Sehenswürdigkeit, die Vulkan-Show. Der Betreiber Villi Knudsen, ein entweder gesundheitlich angeschlagener oder aber mässig betrunkener älterer Herr, erörtert das ausser einem Ausschnitt vom letztjährigen Eyjafjallajökull-Ausbruch eher antiquierte Filmmaterial, das zum Teil noch von seinem Vater her rührt und daher wenig fasziniert.
Unser Auto parken wir zentral auf einem Zahlparkplatz an der Laekjargata, wo wir nach einem Stadtbummel auch gerade übernachten werden. Inzwischen haben wir bereits die bekannte Einkaufsmeile Skólavörðustikur sowie die Laugavegur mit ihren unzähligen Geschäften und Restaurants kennengelernt, haben die Hallgrimskirkja umrundet und im Lóki-Kafi isländische Spezialitäten uns geleistet: eine Fleischsuppe vergleichbar mit unserem "Spatz", danach kalten Fisch-Spezialitäten wie geräucherte Forelle, eine Art kombinierter Fisch-Kartoffel-Salat, geräuchertes Lammfleisch (Hangikjöt) auf hausgebackenem braunen Brot und als Zugabe Trockenfisch-Späne (Harðfiskur) und kleine Hákarl-(Haifisch)-Würfel, zum Nachtisch Pancakes mit Himbeer-Sauce und frischem Rahm-Skyr.
 
  82% der isländischen Bevölkerung gehören der lutherianischen Nationalkirche an. Die Elemente der Aussenfassade ihrer modernen Hallgrimskirkja sollen geometrisch angeordnete Basaltsäulen darstellen. Das Innere des 1947 begonnenen, aber erst 1986 geweihten Gotteshauses wurde analog der isländischen Landschaft bewusst schlicht, ja karg gehalten. Am Samstag um 12.ooh nehmen wir darin Platz zu einem halbstündigen Konzert. Die 15m hohe und 25t schwere Orgel wird von einem englischen Star-Organisten, Stephen Farr, bearbeitet. Unter seinen Händen entfalten die 5'275 Pfeifen der von Johannes Klais aus Bonn gebaute Orgel (mit 72 Registern (stops) und 4 Manuals/Pedals) ihr volles Volumen, und die vollkommene Akkustik der Kirche lässt einem fast erschauern. Vom 73m hohen Kirchturm überblicken wir anschliessend die gut überschaubare nördlichste Hauptstadt der Welt. In Reykjavik (selbst 120'000 Ew) samt Agglomeration leben mit gut 200'000 Einwohnern 63% der gesamten Bevölkerung.
Der Flohmarkt Kolaportið dagegen ist eine nüchterne Angelegenheit in einer Halle, wo sich vor allem niedrigere Einkommens-Klassen mit Occasions-Kleidern, Zweithand-Spielzeug und –Büchern und billigstem Tand einzudecken scheint. Mehr repräsentiert die von weitem auf dem Hügel Oskjuhlið sichbare Perlan (Perle)mit ihrer reflektierenden Glaskuppel. Vordergründig ein Vielzweck-Restaurant, Konferenz- und Freizeit-Komplex ist die Anlage eigentlich ein riesiger Heisswasser-Speicher. Aus verschiedensten Geothermal-Gebieten - selbst von 10 Bohrlöchern mitten in der Stadt in der Nähe der Laugarvegur, aus welchen 310 Literpro Sekunde gefördert werden - wird das heisse Nass hierher zur Versorgung von Stadt und umliegenden Vororten gepumpt. Von der sechseckigen Aussichtsplattform, wie auch – wer tiefer in die Tasche greifen will - vom luxuriösen Drehrestaurant geniesst man ein 360o Panorama und erlaubt uns einen Rückblick auf die Stadteile, in denen wir uns in den beiden letzten Tagen herumgetrieben haben.
 
  Es hat abgekühlt und regnet praktisch den ganzen Sonntag. Das Youth Hostel verfügt über Waschmaschine und Tumbler, der Campingplatz daneben, da ich mit dem LapTop zuviel Strom zupfe, über Elektrizität. Wir müssen gerade mal froh sein, überhaupt noch eine verfügbare Steckdose zu finden, stehen da doch gut und gerne 40 Camper in Reih und Glied. Ich arbeite den ganzen Tag an Fotogalerie und Reisebericht Island II, während Fredy zwischendurch mal eine Runde mit dem Velo dreht und sich sonst vor allem der Vorbereitung der kommenden Route widmet.  
  Nochmals ins Internet und uns überzeugen lassen, dass sich im Hochland immer noch nichts zu unsern Gunsten getan resp. die durchgehenden Pisten geöffnet haben. Wie ein Touren-Chauffeur uns erklärt, hat es noch immer stellenweise zu viel Schnee und Schlamm auf den F-Strassen. Wie üblich folgt Wasser- und Diesel auffüllen und – einmal mehr im erst von 12.ooh an geöffneten Bónus-Supermarkt - fürs leibliche Wohl einkaufen. In einer kleinen Werkstatt kann Fredy die gerissene Schraube an der Auspuff-Aufhängung schweissen lassen. Kunststück, kommen wir bis zum Mittagshalt nur gerade nach Hafnarfjörður. Dann verlassen wir die städtischen Gebiete um Reykjavik herum auf Route 41 durch das riesige Þráinsskaldarhraun. Hier liegen nicht nur ein paar ausgespuckte Lavabrocken herum. Ganze Ströme haben sich einst über diese Küstenregion ergossen und sie zugedeckt. Die oberste Schicht kühlte ab, während darunter noch immer heisse Lava weiterfloss und gegen die erkaltete Masse stiess, sie von unten anhob, so dass sich riesige Kuppeln und Blasen bildeten, welche von vielfachen Rissen durchzogen sind.
Auf unserem Weg liegen weitere Sehenswürdigkeiten. Eine kleine Brücke über die sandgefüllte Kluft zwischen der der nordamerikanischen und eurasischen Platte, in deren Mitte man demzufolge mit gespreizten Beinen auf zwei verschiedenen Kontinenten, aber beidseitig wie in unserem Fall in strömenden Regen stehen kann. Bei diesen Wetterverhältnissen dampfen im heissen Geothermalgebiet von Gunnuhver die Quellen so stark, dass wir gar nichts von der Farbenfreudigkeit der thermischen Felder mitbekommen. Und an unserem Tagesziel steigen ebenso viele Dämpfe auf, und gar nicht so blau sondern eher grünlich ist die weltberühmte "Blue Lagoon".
 
  Heute Dienstag-Morgen ist es bis 9.ooh ruhig auf dem Parkplatz, und im Bad zähle ich nur eine Handvoll Leute. Die Sonne schafft es eine Zeitlang hinter den Wolken hervor, weshalb die Lagune beim erneuten Foto-Besuch nun milchig und eher hellblau ist wie in der Werbung versprochen. Wir verlassen das Gelände und stoppen kurz in Grindavík. Eigentlich wollten wir ins Salzfisk-Setur, besichtigen aber nur die Ausstellung über Vulkan-Entstehung und –Ausbrüche und realisieren zu spät erst auf der Weiterfahrt, dass wir da etwas ausgelassen haben. Auf Route 427 hört weiter östlich der Teerbelag auf. Nach der markierten Abzweigung passieren wir erst den türkisblauen kleinen Grænavatn. Den Besuch der Seltún Geothermischen Felder können wir zur Mittagszeit im Sonnenschein absolvieren und kommen daher auch in Genuss der unzähligen Farbvarianten bei den Austrittstellen von Dampf und um die blubbernden grauen Lehmlöcher herum. Der Lehm-Kocher Fúlipollur ennet der Strasse 42 ist von stattlicher Grösse und ständig in Aktion. Selbst am nahen Kleifnarvatn sieht man direkt am Ufer einige dampfende Stellen, aus denen ebenfalls grauer Lehm rauspritzt. Dieser klarblaue See liegt in schwarzem Lavagestein in fast mondähnlicher Landschaft. Fredy schafft es, beim Zurücksetzen vom Mittagsplatz den Camper doch eine weicheStellezu finden und den Camper darin festzusetzen. Missmutig muss er sich der Schaufel bedienen, um den Wagen wieder freizukriegen.
Wir kehren zu Route 427 zurück und fahren am südlichen Ufer der Reykjanes-Halbinsel entlang via Þorlákshöfn und Selfoss zur Ringstrasse. Von da an geht es noch flotter in östlicher Richtung über Hella zu unserem Uebernachtungsort Hvolsvöllur.
 
  20km noch auf Nr. 1, dann biegen wir auf Nr. 249 ab. Zwischenhalt zum Bestaunen der Seljalandsfoss, die frei über eine Felswand fallen, und als Gag die Möglichkeit bieten, auf einem glitschigen Pfad hinter dem herunterfallenden Wasser durchzugehen. Ab Stóridalur geben dann die normalen PW auf. Hochrädrige 4x4 Tourenbusse, Toyota Landcruiser und Konsorten und eben Baumann's setzen den Weg auf nunmehr Piste F-249 fort. Die ersten Furten folgen, aber der Jökulsa und seine Seitenzuflüsse führen bescheiden Wasser, sei es in Höhe wie in Strömung. Der See Lónið zu Füssen des Gígjökull,Talgletscher des Eyajafjallajökull, ist seit dem Ausbruch letzten Jahres verschwunden. Früher entsprang der Jökulsa direkt aus ihm. Vor der Abzweigung nach Langidalur durch die gefächerten Läufe des Krossá fahren wir überhaupt in fliessendem Wasser, das als Weg des geringsten Widerstandes die ausgefahrene Piste erkoren hat. Wir haben meist Fahrzeuge vor uns, die uns bei der Durchfahrt der vielen Furten anzeigen, wie hoch das Wasser steht und manchmal bei Zweifeln den Weg überhaupt weisen oder bestätigen. Ohne kritische Situationen, vor welchen in den Reiseführern gewarnt wird, erreichen wir schliesslich zur Mittagszeit Básar. Wir hatten uns aufgrund der Popularität dieses Ziels viel mehr Betrieb vorgestellt, finden aber einen kaum besetzten, einfachen Campingplatz mit einfachen Uebernachtungs-Hütten des Wandervereines.
Von hier aus machen wir einen knapp einstündigen Rundgang und schauen uns von der Kuppe des kleinen Hausberges beim Camp im berühmten Þörsmörk um. Mýrdalsjökull am östlichen Tal-Ende wie auch der Eyjafjallajökull sehen eher unspektakulär aus, da ihre Schnee- und Eisflächen grau mit Asche vom kürzlichen Ausbruch des Grimvötn verschmutzt sind. Anschliessend marschieren wir durch das breite, weitgehend trockene steinige Bett des Krossá und statten Langidalur auf dem gegenüberliegenden Ufer einen Besuch ab. Bei zwei tieferen Wasserläufen hat man aus alten Kranelementen einfache, auf einer Seite mittels angebaute Achse mit Rädern versehene und daher mobile Brücken konstruiert, damit man trockenen Fusses über diese Hindernisse kommt. Es ist dann nichts mit Kaffee als Zwischenverpflegung. Von weitem hatte diese Lodge viel grossartiger und vielbesuchter ausgesehen. Von Nahem merken wir, dass es sich um eine einfache Berghütte zum Uebernachten handelt, in der sich jeder selbst versorgen muss.
 
  Wir verabschieden uns von Þörsmörk. Zu meiner Erleichterung kann es Fredy sich verkneifen, noch einen Abstecher nach Húsadalur (durch tiefere Furten) zu machen. Heute sieht der Seljalandsfoss bei der Einmündung in die Ringstrasse freundlicher aus als vorgestern. Mit geeigneteren Schuhen an den Füssen als das letzte Mal steige auch ich noch hinter den Wasserfall und beäuge ihn einmal von einer ganz anderen Warte aus.
Wir machen erst auf dem Parkplatz der Gestastofan in Þorvaldseyri Mittagshalt. In diesem kleinen Visitor Center wird ein 20-minütiger Film namens "Eyjafjallajökull erupts" gezeigt. Aus der Sicht der Farmersfamilie eines grösseren blühenden Milchwirtschafts-Betriebes wird der Ausbruch im Frühjahr 2010 dargestellt, der seine grünen Felder und Wiesen komplett mit Aschenstaub zudeckt und die Hofgebäude in Schwarz versinken lässt. Zwischen den Gletschern Mýrdalsjökull und Eyjafjallajökull, am Fimmvörduháls-Pass ganz in der Nähe der Katla, kam es erst zu kleinen Eruptionen und Lavaausstoss. Die Sicherheitskräfte hatten neben den angeordneten Evakuationen vor allem mit den extra angereisten Neugierigen zu kämpfen, die sich bis an den Rand der aufgebrochenen neuen Bruchstelle heranwagten, wo glühende Lava hinausgeschleudert wurde und herausrann. Noch drastischer war dann der anschliessende Ausbruch vom Hauptkrater des Eyjafjallajökulls aus, gezeichnet von immensem Ascheausstoss, der ja bekannter weise den ganzen nordatlantischen und nordeuropäischen Flugverkehr über Wochen lahm legte. Der Tag wurde zu Nacht und die Szenen aus dieser Zeit sind gespenstisch. Ueber 500 Personen von Gehöften in den gefährdeten Zonen mussten evakuiert werden. Wenn wir uns die Gefahren in diesem Zusammenhang vorstellen, denken wir hauptsächlich an Lavaströme. Ebenso gefährlich sind aber die enormen Flutwellen durch von der aufsteigenden Hitze geschmolzenen Eis, die sich die Abhänge hinunter wälzen und auf ihrem Weg alles mitreissen.
Während wir uns langsam vom Uebeltäter entfernen, liegt er verschämt unter einer Nebeldecke, die am späteren Nachmittag bis auf die Niederungen hinunter sinkt. Da kommt uns das Skógasafn, das Heimatmuseum von Skógar gerade recht. 1945 wurde mit dem Zusammentragen von Gegenständen begonnen. In einer modernen Halle mit Souvenirladen und Cafeteria sind die Verkehrs- und Technik-Abteilungen untergebracht. Vor allem Funk und Telefon scheinen es den Sammlern angetan zu haben – in der umfangreichen Kollektion kann Fredy sogar schon sein eigenes Natel bestaunen! Im zweiteiligen Hauptgebäude befindet sich ein wahres Sammelsurium aus Haus und Hof, Handwerk, Landwirtschaft, Fischfang und Seefahrt. Im Freilicht-Museum fehlt weder das Grassodengehöft noch Wohnhäuser von 1878 aus ursprünglich Holt und die Skál von Sida aus 1920. Aus Litli-Havammur in Mýrdalur wurde ein 1901 gebautes und bis 1960 gebrauchtes Schulgebäude hierhergeschafft sowie eine Kirche mit Ausstattung aus dem 16.-18. Jht. aus verschiedensten Ecken und Enden der Region.
Dem Camping-Betreiber gefällt unser wilder Standplatz ausserhalb seines Geländes direkt am Skógar mit Blick auf die Wasserfälle gar nicht. Erstmals dislozieren deshalb dem Frieden zuliebe und stehen etwas ausserhalb des Ortes abseits der Strasse getarnt von grossen Kieshaufen.
 
  Der 62m hohe und 25m breite Skógafoss gilt als einer der schönsten Wasserfälle hierzulande. Wir besichtigen sie heute Freitag-Morgen als Erstes noch bei Nebel. Bei der zweiten Sehenswürdigkeit, dem Sólheimajökull, verzeichnen wir bereits Nieselregen. Trotzdem klettern wir eine Zeitlang über die untersten schwarzen Haufen, bevor wir uns dann ein Stück weit über das vom Ausbruch im Mai mit Aschestaub verschmutzten Gletschereis wagen. Wie wir zum Camper zurückkehren, rücken zwei der Gletscher-Wandergruppen an. Unter Anleitung der Guides montieren sie Eisenkrallen über den Schuhen sowie eine Halterung zum Anseilen und fassen Helm und Eispickel bevor sie wenig motiviert den Aufstieg beginnen. Wir beobachten sie vom geheizten Camper von Sandwiches und Kaffee aus und haben Mitleid mit ihnen. Das schlechte Wetter steigert sich. Den markanten Felsenbogen bei Dyrhólaey können wir in einer trostlosen Kombination von strömenden Regen und Nebel mehr erahnen als sehen. Im 300-köpfigen Vík machen alle gute Miene zu miserablen Wetterverhältnissen und gleich uns flüchtet sich eine gute Anzahl Touristen ins Halldórskaffi ins Trockene und zum Pizza-Essen. Zum Schlafen verziehen wir uns an den schwarzen Sandstrand hinunter nach Reynisdrangar.  
  Am Morgen meinst es Petrus besser mit uns. Die drei Besalt-Nadeln (Skessudrangar, Landdrangar und Langhamrar) lassen sich sogar von unserem Standort aus erkennen. Noch besser kommen sie bei Garðar am Ende der Stichstrasse 215 zur Geltung. Zusätzlich liegt direkt am Meer in Reynisfjara die beeindruckende Brandungshöhle Hálsanefshellir mit schönstem Säulenbasalt. Vom Kap von Dyrhólaey aus erblicken wir das bekannte vorgelagerte Felsentor. Gerade noch lässt sich eine Aufnahme machen und den Blick über den westlichen schwarzen Sandstrand schweifen lassen, bevor einmal mehr Nieselregen einsetzt und Nebel immer tiefer sinkt. Da fällt es uns leicht, von hier Abschied zu nehmen und via Vík unsere Reise östlich fortzusetzen.
Aber schon knappe 5km ausserhalb des Ortes werden wir aufgehalten. Die Polizei hat die Ringstrasse gesperrt, und uns schwant beim Aussteigen und dem Wahrnehmen des zwar nicht schwefligen, aber seltsamen Geruchs in der Gegend Schlimmes. Heute Morgen früh hat sich wieder ein kleiner Ausbruch des Hábunga ereignet. Das angesammelte Schmelzwasser des unterirdischen Kratersees ist hangabwärts Richtung Meer gerauscht, und dieser Gletscherlauf (Jökulhlaup) hat die Brücke weggerissen. Da hilft kein Wenn und Aber oder hätten wir doch (z.B. gestern Abend das verregnete Vík hinter uns gelassen oder wenigsten heute Morgen ohne die Abstecher an die Küste direkt die Reise fortgesetzt). Man verweist uns zum offiziellen Orientierungscenter, das im Schulhaus von Vík eingerichtet worden ist. Da lässt man uns wissen, dass mit 2-3 Wochen Zeit für einen Brückenersatz gerechnet werden muss. Also machen wir uns schleunigst vom Acker zurück nach Hella und laden noch einen armen Teufel von einem spanischen Byker samt fahrbarem Untersatz in den Camper ein.
So kommen wir über Routen 246+268 und schliesslich von der Durchgangsstrasse 26 über die F-225 jetzt schon nach Landmannalaugar. Wir fahren vorbei an der Hekla und den herrlichen Seen Loðmundarvatn und Dormávatn, eine landschaftlich sehr attraktive Strecke. Beim Frostastaðavatn überfallen uns beim Fotohalt Hunderte von halblahmen Fliegen, die unbedingt mit uns ins Auto wollen. Die Hügel sind mit grünem Moos und oft noch schmutzigen Schneeresten bedeckt, die kahlen vulkanischen Hänge präsentieren sich in einer Vielfalt von abstrakten Formen und Farben. Eine problemlose Furt je vor und nach Laudmmanahellir muss passiert werden und durch eine letzte zweiteilige, welche die Allrad-Fahrzeuge von den normalen Camper siebt, gelangen wir schliesslich ins Camp von Laudmannalaugar. Wie der häufige Gegenverkehr und die uns überholenden Vierräder auf dem Weg hierher ahnen liessen, sind wir bei Weitem nicht alleine hier. Dies ist ein beliebtes Ausflugsziel, an dem ein ganzes Zeltdorf auf der Ebene bei der heissen Quelle liegt woneben wir uns ebenfalls für die Nacht einrichten.
 
  Sonntag und ein lebhafter Betrieb hier im Camp. Ganze Busladungen voll kommen an diesen bekannten Ausflugsort. Entsprechend gross ist der Andrang beim Badesteg. Wir entfliehen der amüsanten Betriebssamkeit für zwei Stunden und absolvieren einen landschaftlich sehr schönen Marsch durch die nähere Fjallabak-Region. Von der feuchten Talsohle streben wir bei steter herrlichster Aussicht hügelan durch das Laugahraun über den Laugavegurinn bis rauf zu den bunt verfärbten Stellen, wo heisser Dampf aus dem Boden steigt (Brennisteinlag) und schliesslich über den Graenagil entlang zurück zum Camp. Gegen Abend beruhigt sich mit Abfahrt der vielen Busse die Lage, und es wird wieder viel gemütlicher hier.  
  Am nächsten Morgen vor dem Frühstück haben wir den Landmannalaugar Pool ganz für uns allein. Allerdings macht das Baden nicht halb so viel Spass wie erwartet. Die heisse Quelle vermischt sich beim Eintritt in den Pool mit kaltem Flusswasser. Damit man sich nicht die Schultern mit der recht warmen oberen Schicht verbrennt, aber gleichzeitig einen kalten Hintern hat, muss man ständig mit den Händen paddeln und als Mischer wirken. Wir verlassen nach dem Zmorgen das noch verschlafen wirkende Camp und schlagen F-208 in südöstlicher Richtung ein. Da die südliche Ringstrasse geschlossen ist, gewärtigen wir verhältnismässig viel Gegenverkehr auf der gewundenen, aber gut unterhaltenen Piste. Durch hauptsächlich grüne Gegend (und wenn es nur Moos ist) und ein gutes Dutzend wenig tiefe Furten kutschieren wir. Aber es ist nicht zu übersehen, dass in nassen Zeiten diese Piste durch viele Feuchtgebiete und Gletschertäler, wo die Flüsse die jetzt hergerichteten kleinen Strassendämme sicher jedes Jahr wegwaschen, gar nicht so harmlos ist wie sie uns heute vorkommt. Wir machen in der Mittagspause einen einstündigen Spaziergang bis zum zweistufigen Ofærufoss in der Eldgjá. Diese Feuerschlucht ist eine 40km lange, stellenweise bis zu 200m tiefe und 600m breite Vulkanspalte. Die Fjallabak-Hochland-Piste endet schliesslich. Die Schotterpiste führt in das von Weitem überschaubare, zerklüftete Skafta-Tal hinab und mündet in die geteerte Ringstrasse ein.
Kirkjubærklaustur touchieren WIR nur und begeben uns erneut ins Abseits. Als mal Schotter-, mal Sandweg führt F-206 nordwärts, beinhaltet ebenfalls wieder einige Furten, aber offeriert auch den Anblick eines weiteren Wasserfalls, des hübschen Fagrifoss. Sie scheint sich endlos dahin zu ziehen, wird durch die steinigen Flächen fast eintönig, bis endlich wir das Naturschutzgebiet Lakagigar erreichen. Wir umrunden ein imposantes Lavafeld, bevor uns letztlich der Anstieg zum Vulkankrater gegönnt wird. Wir campieren da mit einem irren Panorama über das moosüberzogene Hraun zu unsern Füssen.
 
  Wir haben ruhig geschlafen, denn die letzten grossen Eruptionen des Vulkans Laki stammen zum Glück aus dem Jahre 1783. Damals riss eine riesige 25km lange Feuerspalte auf. Während acht Monaten wurde in diesem "Skaftáreldar " (Feuer des Flusses Skaftá) aus 135 Kratern über 30 Mrd. Tonnen geschmolzenes Gestein geschleudert, welches 565km2 mit einer bis zu 19m dicken Schicht überdeckte. Hundert Mio. Tonnen Asche und Schwefelsäure bewirkten das Eingehen von 75% des isländischen Viehs und sorgten weltweit wegen der dadurch verursachten Klimaveränderung für Missernten. An Menschenopfern waren über 9'000 zu beklagen, was einem Fünftel der derzeitigen Bevölkerung Islands entsprach.
Wir laufen uns warm mit dem Durchsteigen eines kleinen, halb eingefallenen Kraters. Danach erklimmen wir den erloschenen 812m hohen Laki-Krater und blicken auf die nach ihm benannte, noch aktive Lakagigar-Vulkanreihe hinunter. Uns ist, als würden wir uns auf dem Mond befinden mit dieser surrealistischen Umgebung zu unsern Füssen. Wir stehen auf einem Gipfel und zu unserer linken wie rechten, also in südwestlicher wie in nordöstlicher Richtung sitzt ein Krater neben dem andern soweit unser Auge reicht. Einige sind zerborsten oder eingefallen. Aber alle sind sie vom typischen je nach Untergrundfeuchtigkeit grün bis trocken grauen Moos überzogen. Dazwischen liegen auch kahle Flächen nur mit schwarzem Vulkansand bedeckt, wo höchstens ein paar einsame magere Pflänzchen ein karges Dasein zu fristen versuchen. Ausser uns zieht dieses Naturwunder verständlicherweise auch andere, in jedoch unerwarteten Heerscharen von Touristen an. Wir haben Glück, die 7 km entfernte Tjarnargigar-Vulkanspalte und den Kratersee darin mit etwas Zeitvorsprung vor der einsetzenden Völkerwanderung besuchen zu können. Um die empfindlichen Vegetation vor dem Niedertrampeln und damit verbundenen Absterben zu bewahren, wurden hier hölzerne Stege samt Aussichtsplattform erstellt. Sonst hinterlässt jeder Tritt einen deutlichen Abdruck, gewählte Fusswege ziehen sich wie nackt, da ohne Bewuchs, durch die Gegend und widerrechtliche Fahrspuren sind ebenfalls monate- wenn nicht jahrelang sichtbar.
Die Rundfahrt durch den Naturpark beenden wir auf angenehmer Lavasand-Strasse. Selbst beim herrschenden grauen, nieselnden Wetter können wir uns der beeindruckenden Grösse dieses Hraun (Lavafeld) nicht entziehen. 50km Naturpiste stehen zwischen uns und der Ringstrasse 1, die überwunden werden wollen bevor wir uns damit befassen können, wo wir einkehren und tafeln wollen. Wir landen beim Gäste-Bauernhof Geirland, der sich anscheinend dank neuen Pavillons zu einem ansehnlichen Zwischenziel selbst für Exkursionsbusse gemausert zu haben scheint. Im praktisch mit Hausgäsen vollen Restaurant, in der Mehrheit Frenchies und Schweizer, vertilgen wir mit gutem Appetit Hamburger und Frites. Kirkjubærjaklaustur's eine Sehenswürdigkeit, Kirkjugólfið - das sind von Meer und Gletscherabrieb plan geschliffene Endstücke von Basaltsäulen, die wie ein aus sechseckigen Platten zusammengesetzter Kirchenboden aussieht – haben wir zum Nachttisch uns einverleibt. Bei der zweiten, dem Systrastapi, einem markanten freistehenden Zwillingsfelsen, stehen wir für die Nacht.
 
  Schon wieder ein Fagrifoss oder auch Foss á Siða genannt, diesmal an der R 1. Ansonsten steht der 13.7. einmal mehr ganz unter dem Motto Vulkan und Gletscher. Wir durchfahren das Brunahraun, ein weiteres, da mit eher dürrem Moos überzogen fast grau erscheinendes Lavafeld. Nach dem Passieren der Brücke über die Djúpa gelangen wir in eine unbewohnte Zone. Die "Sander", trostlose flache Einöden entlang der Südostküste von Island sind ebenfalls das Resultat einer vulkanischen Verwüstung. Der Abschnitt der Ringstrasse durch die Skeiðarársandur wurde sogar erst 1974 zum 100-jährigen Staatsjubiläum fertiggestellt. Bis dahin musste, wer immer aus dieser Region nach Reykjavik wollte, über die nördliche Ringstrasse via Akureyri dahin fahren. Lange Kiesdämme sollten eventuelle Fluten von der wichtigen Verkehrsverbindung schützen. Aber Ende 1996 zerstörte ein daramatischer "jökulhaup"(Gletscherlauf) alle Illusionen. Auslöser war ein Erdbeben der Stärke 5. Magma aus einem neuen Vulkan um die Grimsvötn hatte ihren Weg durch die Erdkruste ins Eis gefunden. Erst öffnete sich am 29. September eine 4km lange Spalte. Am Tage danach brach das Wasser durch die Oberfläche und eine 10km hohe Dampfwolke wurde in den Himmel geschleudert. Aufgrund dieser Eruptionen füllte sich der unterirdische Gletschersee der Grimsvötn mit Gletscherwasser. Einen guten Monat später hob sich das Eis und, wie gefürchtet, entleerte sich der unterirdische Kratersee am 5. November. Das Flutwasser erreichte eine maximale Geschwindigkeit von unvorhergesehenen 50'000 m3 pro Sekunde und führte Eisbrocken in Grösse von 3-stöckigen Gebäuden mit sich. Die 375m-Gigjukvisl-Brücke wurde ebenso hinweggefegt wie die 900m lange Skeiðara-Brücke, von der nur noch ein einsamer Stahlträger als Erinnerung an diese Naturgewalt an Ort und Stelle blieb.
Wir fahren auf neuem Damm und über neue Brücken fast ehrfürchtig durch diese total ebene Stein- und Sandwüste, die sich 40km weit zwischen Eisfeld und Küste und von Núpsstaður bis Oraefi ausbreitet. Im Visitorcenter des Nationalparks von Skaftafell verursacht uns nur schon allein das Anschauen des Dokumentarfilmes über diese Katastrophe eine Hühnerhaut. Was als einstündiger Spaziergang zum zur Zeit wassermässig eher mickrigen Swartifoss beginnt, endet schliesslich in einem erweiterten Marsch zum Sjornanipa-Aussichtspunkt, von wo wir auf die schmutzige Gletscherzunge des Skaftafellsjökull herunterschauen können. Leider ist das Wetter trüb, aber der Nebel hat sich uns zuliebe verzogen und wir kommen erst noch trocken zum Camper zurück. Wir übernachten "wild" zu Füssen des Svinafellsjökull gerade ausserhalb der Parkgrenze.
 
  Dem Svinafellsjökull gilt am Donnerstag unser erster Besuch. Auf der Ringstrasse fahren wir danach südlich des Oræfajökull und seines mit 2'110m höchsten Peaks Hvannaðalshnjúkur vorbei, ohne auch nur einen Blick auf sie werfen zu können, so verregnet und vernebelt ist die Gegend. Gut liegt die Háalda direkt vor unsern Füssen, sonst hätten wir die Erdkrater, verursacht durch heruntergespülte, im Geröll eingebettete und danach geschmolzene Eisbrocken, gar übersehen. Bei der grossen Kviármýrarkambur Moräne kapitulieren wir und rücken mit dem Schirm auf sie aus. Im Fjallsarlon dümpeln ein paar Eisbrocken im Trüben, im Breiðarlón nur ein einziger. Unsere ganze Hoffnung setzen wir auf den berühmten Jökulsárlon. Das ist der östlichste Punkt, der mit den Exkursionsfahrten von Reykjavik aus angepeilt wird. Jede halbe Stunde rückt ein Amphibienfahrzeug aus und kutschiert die Passagiere dieser Busse, strömender Regen oder Nebel hin oder her, auf dem Gletschersee zwischen den kleinen Eisbergen herum. Was schätzen wir uns glücklich, dass wir es uns wenigstens aussuchen können, wann wir bei wieviel Niederschlag zum Spaziergang ausrücken und ins warme Auto zu Kaffee zurückkehren wollen, erst noch ohne lang um einen Becher heissen Getränks oder einen WC-Besuch anzustehen. Wir sind uns beide einig und lassen bei diesen Wetterbedingungen den Besuch des Skálafellsjökull, wo man auf Snowmobiles auf dem Gletscher herumwetzen könnte, sausen. Am frühen Abend, gleichzeitig mit unserem Erreichen von Hövn, stellt Petrus zu unserer Freude endlich heute einmal den Wasserhahn ab. In diesem properen Städtchen mit etwa 1'700 Einwohner gibt es angeblich den besten Hummer Islands, weshalb wir uns kurzentschlossen auswärts im Humarhöfnin verpflegen und in jeder Beziehung voll auf unsere Kosten kommen.  
  Wir haben gestern Abend noch eine Werkstatt ausfindig gemacht, die un-isländisch um 8.15h bereits ihre Tore öffnet. Der Mechaniker ersetzt den angelieferten Auspuff-Flansch am Motor und schweisst für alle Eventualitäten den alten als Notersatz.
Wettermässig müssen wir gar nicht überlegen, nochmals Richtung des mächtigen Vatnajökull, dem grössten Gletscher Europa's mit seinem bis zu 1'000m dicken und 8'500km2 grossen Eispanzer zurückzufahren. Wegen Regens und Nebels sowie der tief herunter hängenden Bewölkung kommt die Schönheit der Gegend und die tolle, abwechslungsreiche Küste überhaupt nicht zur Geltung. Mit Müh' und Not können wir gerade noch die der Küste vorgelagerten Fjörur ausmachen. Ab Djúpivogur befinden wir uns wieder in den Ost-Fjorden. Bei einem unbekannten Wasserfall in der Fossárvik machen wir Mittagshalt, umrunden nachher ein weiteres Kap, profitieren von einer Abkürzung über einen Damm, um bald darauf das kleine Breiðdalsvík zu durchfahren. In Stöðvarfjördur besuchen wir die Kollektion einer mittlerweile über 80-jährigen Frau Petru, die ihr Leben lang Steine aus hauptsächlich ihrer Region zusammengetragen hat. Fantastische Farben, verblüffende Muster und teilweise kostbare Mineralien hat sie gesammelt und stellt sie in ihrem Wohnhaus und Garten zur Schau. Fáskrúðsfjördur ist ein weiterer der so typischen, mit der Fischerei und deren Verwertung verbundenen Orte. Reyðarfjördur hat als einziger zusätzliche, aber hässliche Industrie. Fast 2km lang macht sich am Ufer des gleichnamigen Fjords das grosse Alcoa Aluminium-Schmelzwerk breit und ist ein wichtigster Arbeitgeber. Wir verlassen die Fjords und erreichen über die Fagildalur auf R 92 am Abend Egilsstaðir. Der Kreis unserer Reise in Island hat sich somit geschlossen. Wir übernachten wie schon vor fast zwei Monaten in Fellabær in der Nässe, nur diesmal im Regen statt im Schnee.
Am folgenden Tag dislozieren wir nach Egilsstaðir auf den Campingplatz. Da haben wir alles "handy" – Waschmaschine und Tumbler, nicht weit  zum Bónus Supermarket, zum Auftanken und zum Besorgen von Gasflaschen, die Fredy in den Tank umfüllt -. Es gibt ja auch einige Geschäfte, aber Ersatz für meine Wanderschuhe, denen altershalber die Sohle abgefallen ist, gibt es nicht. Also geben wir das eingesparte Geld zwischendurch im Café Valny für Capuccino und Kuchen und abends im N1-Restaurant für Pizza aus.
 
  Da wir im Mai schon beide Seiten des Sees befahren haben, können wir diesmal guten Gewissens bequem auf der Teerstrasse 931 starten und gegen See-Ende über die Brücke zum Fljótsdalur hinüber wechseln. Mit Erstaunen stellen wir fest, dass die Lärchen im aufgeforsteten Gebiet bereits sich auf Herbst einstellen und bereits eine deutlich wahrnehmbare gelbe Färbung haben. Strasse 910 wurde zur Erstellung des bekannten Káhnjúkar Staudammes und des umliegenden Wasserfassungs-Gebiets ausgebaut und geteert. Obwohl wir bis über 800m Meereshöhe uns erarbeiten, bleiben wir in Nebel und Nieselregen gefangen. Ausser uns Dumme sind nur Schafe unterwegs, die entweder uns nachglotzen oder des öfters in dringenden Geschäften noch rasch im letzten Moment vor uns von einer Strasseseite auf die andere sprinten müssen. Unweit des Slæðfoss liegt ein Badepool. Dem zertrampelten Terrain rundherum mit eindeutigen Abdrücken nach zu schliessen dient der Laugafellslaug heutzutage vor allem als Schafstränke. Keinerlei Dampfschwaden steigen auf und er wartet nur mit lauwarmem Wasser auf, dessen Temperatur eindeutig unter unserem Badeniveau liegt.
Die Hochebene Eyjabakkar ist eine etwas trostlose Angelegenheit, ebenso der aus dem Grau auftauchende halbleere Hálslón. Seit 2006 wird vom 197m hohen und 700m langen, sehr umstrittenen Kárahnjúkastífla aufgestaut. Nur noch sein Ueberlauf, vor allem wenn er seinen Höchststand jeweils im August erreicht, fliesst in die dramatisch aussehende, fast 200m tiefe Hafrahvammagljúfur. Wir erweisen dem Bauwerk seine Ehre und lassen uns von seinen Massen beeindrucken bevor wir nordwärts zu unserem Tagesziel weiterfahren. Der Laugarhellir ist keine Enttäuschung. In Form eines kleinen Wasserfalles fällt das warme Wasser in einen etwa 3metrigen runde Pool, der wohlige Badewannen-Temperatur hat. Zusammen mit zwei Holländerinnen in einem 4WD-Nissan stehen wir über Nacht im feuchten Gelände, über das nach eine kleinen Aufhellung wieder dichter Nebel aufgezogen ist.
 
  Kaum zu glauben. Wie ich vor dem Frühstück im Hot Pool döse tut sich über mir endlich mal wieder ein Stück blauer Himmel auf. Den ganzen Tag lang haben wir wechselhaftes Wetter, aber immer wieder sonnige Perioden, wodurch wir die landschaftlich tolle Strecke erst richtig geniessen können. Vom oberen Schluchtenrand aus werfen wir bewundernde Blicke auf den tief unter uns in der Hafrahvammagljúfur liegenden Jökulsá á Brú. Einen noch schöneren Ausblick und erst noch über die ganze Region bietet der 665m hohe kleine Aussichtsberg Hallarfjall. In öder Gegend durch riesige gekieste Flächen, aber auf überraschend guten Pisten, verbringen wir den ganzen restlichen Morgen.
Bei einer grösseren Furt helfen wir drei deutschen Radlern, ihre Packtaschen und einen Anhänger trocken durchs Wasser zu bringen. Ueber die wasserreiche Kreppa führt zum Glück eine einfache Holzbrücke. Von da an wird das Terrain rauer. Wir durchfahren auf sandigen Pisten Lavawüste, Links und rechts von uns liegen Lava-Felder voller bizarrer Blöcke und aufgeworfener Platten, mal schwarz wie die Nacht sowie in allen braun-rot Schattierungen. Wir kommen an den Upptyppingar-Zwillingsbergen vorbei und schlagen wenig später F-903 ein. Durch raue Gegend sind wir auf der östlichen Seite der Krepputunga unterwegs, die nach ca. 25km und zweimaligem Passieren der Lindaá sich mit Piste F-902 vereint. Auf deren südlichsten Stück nähern wir uns auf zur Abwechslung dunkelroter Kiesstrasse durch schwarzes Lavagestein und urtümlicher Lavakegel unserem Ziel. Schon von Weitem sehen wir die noch relativ weissen Gletscher-Felder. Der Kverkfjöll ist ein vom Eis des Kverkjökull bedeckter Bergausläufer, eigentlich eine nördliche Gletscherzunge des Vatnajökull. Am Ostrand des benachbarten Dyngjujökulls bilden sich dramatische Eishöhlen, da unterhalb des kalten Gletschers ein warmer Fluss fliesst. Wir hüten uns davor, schöne Eisformationen hin oder her, die Höhle am Ende der holprigen Stichstrasse zu betreten. Und nachdem ob der seitlichen Bergwand noch bei unserem Annähern ein riesiger Eisbrocken abgebrochen und mit Getöse ins Flussbett geknallt ist, überlegen wir uns gut, welchen Fussweg wir auf unserer Besichtigung einschlagen.
Während wir dem Kverkfjökull den Rücken kehren, zieht eine Nebelkappe auf. Auf den 5km zurück zum Campingplatz in Sigurðarskáli regnet es leicht. Dessen ungeachtet haben wir um 23.ooh einen irren Sonnenuntergang und keine Wolke mehr am Himmel!
 
  Auf dem ersten Teilstück erleben wir auf der Rückfahrt dasselbe Terrain ganz anders: Gestern am späten Nachmittag fuhren wir gegen die Sonne, heute sind wir im Morgenlicht in Gegenrichtung unterwegs. Die Sonne scheint und wärmt auch auf über 800m Meereshöhe beträchtlich. Nach einem kaum spürbaren Kverknjúskaskarð Pass bleiben wir weiterhin auf F-902 und erreichen nach 45km wieder F-910. Ueber den wasserreichen Jökulsá á Fjöllum bringt uns eine Brücke. Das Bild der Lavawüste hat sich komplett gewandelt. Anstatt durch dunkles Gelände bewegen wir uns durch sandfarbenes Terrain. Die Vikursandur ist komplett mit Bimsstein-Lava bedeckta, die durch Wind und Wasser in Kieselgrösse zersetzt wurde. Dieses Gestein ist so leicht, dass es sogar schwimmt. Da rund um uns herum wieder Wolken aufziehen, fahren wir direkt die F-894 hoch zum Parkplatz, der Ausgangspunkt für den Marsch zur Askia Caldera (Einsturz-Kessel) ist. Meine Wanderschuhe haben das Zeitliche gesegnet und die Sohlen verloren. Wohl oder übel marschiere ich halt in den in diesen Breitengraden verschmähten Turnschuhen los, auch wenn ein Grossteil des Weges durch Schneefelder führt.
Die bis zu 1'500m hohe Askia (=Schachtel) ist ein riesiger, durch mehrere Vulkanausbrüche entstandener Krater. 1875 brach eine Magma-Kammer ein, wodurch unter dem ursprünglichen Kraterrand ein 11 km2 grosses Kraterloch entstand. Dieses füllte sich mit Wasser und somit war eine der heute grössten Touristen-Attraktion und gleichzeitig mit 220m der tiefste See Islands, der Oeskjuvatn, entstanden. Wir picknicken an seinem Ufer und bewundern, wie sich in ihm beim noch immer tollen Wetter sensationell der dahinter liegende Kraterrand mit den sich daran aufbauenden Wolken spiegelt. Selbst jetzt Mitte Juli schwimmt immer noch eine Eisschicht auf einem Teil der Oberfläche. In der Nordost-Ecke dieses Sees explodierte zudem ein Schlot, der heutige Víti Krater. Das darin gesammelte geothermische Wasser bietet ein exceptionelles, milchig türkisfarbenes Bild. Wer sich am schwefligen Geruch im und um den Víti Krater nicht stört und das steile Ufer nicht scheut, kann bei etwa 25o C darin (auf eigenes Risiko natürlich) ein Bad nahmen.
Durch halbwegs geschrumpfte Schneemäuerchen nehmen wir den Weg runter nach Dreki unter die Räder. Wir statten der Drachenschlucht Drekagil direkt beim Visitor Center einen kurzen Besuch ab und schlagen dann unser Lager gleich auf dem Campingplatz daneben auf.
 
  Das gestrige Abendrot hat mehr versprochen als gehalten. Noch während wir durch die helle Vikursandur fahren, ziehen am Himmel immer mehr Wolken auf und der Herðubreið zieht sich wie so oft eine Kappe über. F-88 führt uns am Westufer des Jökulsá á Fjöllum entlang. Der Fluss arbeitet auch heute immer noch an seinen Wegen und plumst hier in einem nicht allzu hohen hufeisen-förmigen Wasserfall in einen ausgewaschene felsigen Canyon. Auf der Fahrerseite können wir am östlichen Rand des riesigen Odáðahraun einmal mehr die interessanten Formen erstarrter Lavaströme bestaunen. Wir durchqueren den Naturpark Herðubreiðarlindir und die sandige Spur wird zu breiter Schotterpiste mit einigen Anflügen von Wellblech. Abwechslungen bringen die beiden etwa 40cm tiefen Furten erst durch die Lindaá und später durch die Grafarlandaá. Um die Mittagszeit haben wir die nördliche Ringstrasse erreicht.
Mit dem Einbiegen in Route 864 werden nicht nur die uns entgegenkommenden Fahrzeuge sondern auch einzelne Sonnenstrahlen durch Wolkenlücken immer häufiger. Allerdings sind sie noch nicht so zahlreich, als dass wir den berühmten doppelten Regenbogen am grössten Wasserfall Europa's, dem Dettifoss, sehen könnten. Auf einer Breite von beinahe 100m stürzen pro Sekunde 200m3 brauner, schäumender Brühe 44m in die Tiefe. Eine halbe Stunde Fussmarsch flussaufwärts bringt uns zum bescheideneren, nur 13m hohen Selfoss, der dafür von allen Seiten in eine schmale v-förmige Schlucht fällt. Zum Uebernacht stehen wir exklusiv auf dem Parkplatz des dritten Wasserfalls im Bunde, dem Hafragilsfoss. Von einer Anhöhe aus übersehen wir nicht nur seinen 27m Fall sondern die ganze eindrückliche Schlucht bis rauf zum Dettifoss. Dort herrscht noch wie bei unserem Besuch reges Treiben. Ein Helikopter fliegt ständig Material zum oberen Rand der Kaskade, wo bereits diverse Installationen errichtet worden sind, um an diesem spektakulären Ort Szenen zum "Alien"-Film ("Prometheus" von Ridley Scotts) zu drehen.
 
     
  Am nächsten Tagen folgen wir Route 864 weiter nordwärts. Bei einem einen Abstecher ins "Kraut" hinaus landen wir auf einem Felsrücken über Forvöð, sehen zwar in die Schlucht des Jökulsá á Fjöllum hinunter, vom etwas südlich liegenden Réttarfoss aber nur Wasserdampf. Schliesslich erreichen wir im Norden R 85, queren auf ihr den Fluss über die markante weisse Hängebrücke. In der etwa 1km breiten Ásbygi-Schlucht drehen wir zwischen den fast 100m hohen Felswänden eine Ehrenrunde. Angeblich entstand dieser Canyon durch einen gewaltigen Jökulhlaup (Gletscherlauf) infolge einer gigantischen Eruption der weit entfernten Grimsvötn-Caldera unter dem Vatnajökull. Auf Piste F-862 durch die Ásheiði drehen wir anschliessend wieder nach Süden, nunmehr auf der Westseite desselben Flusses. Am Ende der Stichstrasse nach Vesturdalur erwarten uns bei den Hljóðaklettar die schönsten Basalt-Formationen überhaupt. Die normalerweise vertikal stehenden Säulen liegen hier zum Teil quer. Es zeigen sich unglaubliche Muster - Wirbel, Rosetten, Waben, ja Spiralen. Diese seltsamen Gebilde stellen dadurch die Akustik auf den Kopf, so dass nicht mehr erkennbar ist, aus welcher Richtung z.B. das Rauschen des Flusses kommt, und verleihen dem Gebiet mit dem Tröllið, dem Monolith Kastali und der Höhe Kirkjan den Namen Echofelsen.
Beim nächsten Zwischenhalt Hólmatungur dackeln wir für einen direkten Blick auf den Réttarfoss auf den Hügel Ytra-Þórunnarfjall. Abschluss dieser eigentlichen Rundfahrt bildet schliesslich der Besuch des Dettifoss von der Westkante aus. Aber der Besuchsbetrieb findet nur reduziert statt. Wegen des Filmprojekts ist nur ein einziger Zugang am nördlichsten Punkt möglich. Dutzende von Sicherheitsleuten achten darauf, dass niemand den abgesteckten Korridor verlässt und fotografieren ist grundsätzlich für zwei Tage lang verboten. Als Trostpreis wird kostenlos eine CD mit Aufnahmen des Wasserfalls aus allen Winkeln verteilt. Auch gut, dachte ich mir, so habe ich wenigstens ganz sicher gelungene Aufnahmen - werde aber mit Bildern selbst unter meinem Niveau abgespeist. R 862 wurde erst kürzlich total saniert und in eine doppelspurige, ausflugsbusfähige Teerstrasse verwandelt. Wir wählen dagegen den Track der alten F-862, an der wir in der Wildnis übernachten.
 
  Via ein Stück der Ringstrasse und anschliessend 863 erreichen wir am 22.7. das Krafla-Gebiet, eine aktive Vulkanzone etwa 7km nördlich der Hauptverbindung. Die überall installierten Messgeräte sollten frühzeitig vor einem Ausbruch warnen und es er möglichen, die nötigen Vorkehrungen zu treffen. Die nächste Eruption des Krafla steht aufgrund seiner gefüllten Magma-Kammer ja für Experten fest, nur noch nicht der Termin, wann dieses Ereignis eintreten soll. Heute jedenfalls nicht, und wir vergnügen uns rund um und auf dem Kraterrand des Stóra Viti mit 320m Durchmesser und 33m Tiefe – einem dankbaren Foto-Objekt mit blauem Kratersee und zu Füssen daneben zwei Zwillingsseen, wo bei vielen hellen, verfärbten Stellen Dampf entweicht und in runden Pots grauer Lehm köchelt.
Die benachbarte Vulkanspalte Leirhnjúkur entstand nach Bildung des Stóra Vita bei einem gewaltigen Ausbruch 1724, bei welchem der Umkreis von 10km hoch mit Asche und schwarzer Lava bedeckt wurde. Ein Spaziergang durch das Schlacke-Feld lässt einem das Ausmass und deren Auswirkungen nur ansatzweise erahnen. Vom Grat oberhalb der Vulkanspalte ist die Krafla-Caldera mit Solftaren und deutlich sich unterscheidenden Lavaschichten aus verschiedenen Ausbrüchen, die letzten 1975 und 1984, gut zu sehen. Die Erdkruste ist hier extrem dünn, der Boden teilweise warm und überall dampft es heiss zwischen den interessant geformten Schichten hervor.
1973 wurde trotz Bedenken von skeptischen Gegnern in unmittelbarer Nähe mit der Errichtung des geothermischen Dampf-Kraftwerks Kröflustöð begonnen. Just nach Baubeginn erwachte nach jahrhundertelangen Schlafzeiten die Krafla im Dezember 1975 zu neuer Aktivität mit mehreren Eruptionen. Zwar trat kaum Lava an der Oberfläche aus, aber die Beben vergrösserten Spalten und verursachen Oberflächensenkungen, wodurch das Kraftwerk von seinen grössten Dampf-Lieferanten praktisch abgeschnitten wurde, was trotz öffentlichem Widerstand neue Erdbohrungen erforderte. Heute arbeitet die Anlage mit der geplanten Kapazität von 60 Megawatt, wofür im Schnitt über 15 Bohrlöchern angezapft werden.
 
  Oestlich des Námafjalls dann ein weiteres mondähnliches Gelände. Hverir ist eine ockerfarbene bare Landschaft voller Schwefelschwaden, vor sich hin brodelnden grauen Schlammpots und zischenden, an Dampfkochtöpfe erinnernde fauchenden Fumarolen.
Nach Ueberquerung des kleinen Námaskarð Pass passieren wir einen surrealistisch türkisfarbenen kleinen See, der vollkommen unberührt daliegt, soll er doch wegen des früher betriebenen Werks zum Abbau von Kieselgur (Siliziumoxid-Gewinn aus Schalen fossilger Algen) giftig sein. Dafür liegt direkt vor uns das gelobte Land der Island-Reisenden, der berühmte Mývatn. Das an seinem Nordende situierte Reykjahlið hat nur gerade 200 Einwohner, dient als Ausgangspunkt für arrangierte Touren und amtet als grösster Ort am See überhaupt als Versorgungszentrum für Touristen. Zu sehen gibt es im Ort seblst nichts. Wichtig sind Tankstelle, Supermarkt, Unterkünfte in Hotel oder Guesthouses und vielleicht noch die Visitor Information. Wir haben unser heutiges Soll erfüllt und das Nachtessen im innovativen Vogafjós (Kuhstall-Café, wo die Gäste via Glasfenster das Melken und Füttern des Milchviehs beobachten kann) verdient. Als Standpunkt ziehen wir den Hiið Campingplatz vor, der mit schöner Aussicht über die Region etwas erhöht über dem Ort liegt.
 
  Tolles Wetter mit wenig Wind am Samstag - kurzarmlig bei unglaublichen 20oC ist angesagt. Wir werfen erst einen Blick in die mit klarem Wasser gefüllten Felsspalten von Stóragjá. Danach nehmen wir uns das Wahrzeichen der Region, den 463m hohen Hverfell, vor. Wir steigen durch das lockere Geröll auf vormarkiertem Weg auf den Kraterrand und umwandern das Rund mit einem Durchmesser von 1'040m. Im Krater drin bleibt die Ansicht immer gleich langweilig, aber das Panorama rundum, dass sich mit jedem Sektor ändert, ist phantastisch. Noch vor dem Mittagessen bummeln wir durch das schroffe Lavafeld von Dimmuborgir bis zur markanten Kirkja-Formation. Wie überall bei den besuchten Attraktionen spucken auch da Busse ihre Besucher-Ladungen aus. Als eine der wenigen Ausnahmen hierzulande sitzt am Rande des Parkplatz mit Blick über die knorrigen Formationen ein kleines Bistro samt Souvenirladen, dessen Aussensitzplatz im herrlichen Sonnenschein und dank dem angepassten Angebot von Soft Ice und Kaffee gut besucht ist.
Die Askia soll voller Sandstaub, der Grimvötn wolkenverhangen sein, informiert man uns am Flugfeld von Mývatn. Morgen ist ja auch noch ein Tag, allerdings nicht mit ganz so guter Wetterprognose wie heute. Gönnen wir uns zur Entspannung nach unseren Wanderungen Entspannung und dislozieren zum Mývatn Naturbad, dem Jarðböðin. Wie wir hatten am Tagesende auch Andere dieselbe Idee. Die bescheidenere Version der Blue Lagoon ist gut besucht. Ihr 38-41o C warmes Thermalwasser, reich an Mineralien und Schwefel, stammt aus 2'500m Tiefe und hat aber dieselbe beruhigende Farbe. Leider verschlechtert sich am Sonntag das Wetter von noch diesig am Morgen bis zu Regen am Abend, so dass unser geplante Rundflug buchstäblich ins Wasser fällt. Fredy nimmt die Gelegenheit für eine Velotour um den See wahr, macht anschliessend pflichtbewusst mal wiederer die übliche Schrauben-Kontrolle zur möglichen Pannen-Vorbeugung, während ich mich mit Administration-Aufgaben am Laptop austobe.
 
  Vor der Weiterreise umrunden wir zum Abschied den Mývatn im Uhrzeiger-Sinn. Wir haben eine feuchte, fast schwüle Atmosphäre und die Zuckmücken sind in diesen feuchten Gebieten in Schwärmen am Herum-Zucken. Bis anhin blieben wir ja am auch "Mücken"-See genannten Gewässer von den berüchtigten Viechern weitgehend verschont. Unsere Zeitwahl ist perfekt, denn insbesondere die Kriebelmücken, deren Weibchen es auf Blut abgesehen haben, bringen zu unserem Glück nur jeweils im Juni und August je eine blutrünstige Generation hervor.
Bei Höfði und Kálfaströnd bewundern wir die bizarren Fels-Formationen in grüner Landschaft und ihre unzähligen kleinen Inseln. Auf dem in den See hineinragenden Gelände von Skútustaðir zeigen sich eigenartige Erscheinungen, die sogenannten Pseudokrater. Als flüssige Lava in den See floss, erhitzte sich das eingeschlossene Wasser, entwich explosionsartig durch die bereits erstarrte Kruste und hinterliess diese kleinen Krater und Schlackenkegel.
Ueber Route 87 machen wir eine gemütliche Fahrt weg vom Mývatn Richtung Húsavik, queren dann ins landwirtschaftliche genutzte Tal der Laxá und stossen schliesslich unweit Laugar auf die vielbefahrene Ringstrasse. Vorbei um Goðafoss ziehen wir um Vaðlaheiði herum und erreichen den bereits Anfang Juni kennengelernten Eyjafjörður und weniger später Akureyri. Es herrscht bedeutend mehr Betrieb in der Stadt als bei unserem ersten Besuch, umso mehr als Kreuzfahrtenschiff Aida vor Anker liegt. Trotzdem finden wir einen Platz im Eymundsson zum Kaffeetrinken und nach einem Bummel durch die autofreie Hafnarstraeti gerade noch einen letzten Zweiertisch im Bautinn zu einer eventuell letzten isländischen Mahlzeit.
 
  Nichts mit einem Rundflug, da weiterhin bewölkt. Also Tanks und Schränke füllen und Akureyri ade. Wir machen eine kleine Zusatzschlinge, damit wir nicht zum 3. Mal dieselbe Teilstrecke fahren müssen. Wir stoppen kurz bei Laufas, einem Torfgehöft mit sehr schön renoviertem Kirchlein, kommen über eine Nebenstrasse, die sich als nicht so gut wie gelb in unserer Karte herausstellt nach Oeffnen verschiedener Weidetore quasi durch die Hintertür nach Grenivik, wo es absolut nichts zu sehen gibt. Ueber Route 835 durch die Dalsmyni nähern wir uns dem Goðafoss, wo wir kurz Mittag machen, bevor uns Naturstrasse 842 westlich davon zum entscheidenden roten Gatter, wo sie in Piste F-26 übergeht, bringt. In kurzen Abständen sind zwei weitere Fälle des Skálfandafljot zu besichtigen, der Aldeyarfoss mit seinem Becken von Basaltsäulen und der angeblich fotogenste Hrafnabjargafoss. Wir passieren den Isholsvatn und sind nun auf einer steinigen, aber guten Piste über langgezogene Hügelzüge unterwegs zur Sprengisandur. Auf halbem Weg nach Laugafell machen wir Feierabend und parken neben der Piste, die erstaunlicherweise mehr Verkehr als vermutet verzeichnet.  
  Eine kurze Etappe von gerademal 60km steht am nächstem Tag, Mittwoch, auf dem Programm. Wir folgen weiter der fast langweiligen F-26, nehmen zwischendurch einen 3km-Abstecher auf uns, um ins Tal der Kiðagilsá hinunter zu schauen. Parallel zum Kiðagilsdrög ergeben sich auch bei uns ein paar feuchte Stellen und kleine Bäche, wie meist von leuchtend grünem Moos gesäumt. An ein paar wenigen Stellen vereinen sie sich zu etwas mehr als nur einem Rinnsal, und wir rollen durch Miniatur-Furten. Nach dem Einschlagen von F-881 wird die Gegend wieder kiesig trocken, dafür aber ab und zu von einem niedrigen kleinen See aufgelockert. Der Campingplatz von Laugafell gehört erst uns allein. Im Laufe des Nachmittags halten ständig Tages-Besucher mit 4WD-Vehikeln kurz auf ein Eintauchen im warmen Pool. Den Passagieren des fahrplanmässigen Buses reicht der Zwischenhalt allerdings dazu nicht. Bereits am späten Morgen hat der starke Wind Bewölkung aufgebracht. Man muss deshalb schon ganz im Pool eintauchen, um warm genug für ein Langzeit-Bad zu haben, da das Wasser an der wärmsten Stelle höchstens 35oC misst. Zum abendlichen Kaffee haben wir Besuch von den Tirolern Maria und Herbert, die mit einem Landrover unterwegs sind.  
  Schon kurz nach unserem Aufbruch noch auf F-752 fahren wir am 28.7. ins Grau hinein. Den Rest auf F-26 legen wir mal wieder im Nieselregen zurück. Das hat mir gerade noch gefehlt und meine Moral sinkt, als bei den beiden grösseren Furten vor der Þvermódur Hütte beträchtlich lehmbraunes Wasser an uns vorbeirauscht. Die Rangerin warnt vor einem Alleingang und weist darauf hin, dass vor allem die 1. Furt auf der F-910 kritisch, da schon angeschwollen und mit stärkerer Strömung sein könnte. Wenn's nach mir gegangen wäre, wäre jede andere Route mir recht gewesen. Aber mein Gemahl gibt seinen Plan nicht so rasch auf und so soll dieses Hindernis zumindest erst mal aus der Nähe in Augenschein genommen werden (als ob's dann dabei bliebe!). Auf dem Weg dahin kommt uns ein Mercedes Sprinter Allrad entgegen und sein deutscher Fahrer sieht kein grösseres Problem für die bevorstehende Passage. Und wirklich, selbst ich muss eingestehen, dass ich mich unnötig vor einer in Natura nicht sehr breiten Furt gefürchtet habe, und das Wasser nur kurz mal bis auf Wohnraum-Türe uns reicht. Ich kann mich langsam entspannen, umso mehr als auch die folgenden Wasserläufe problemlos zu durchfahren sind, und wir schliesslich den Skálfandafljót bequem über eine einfache Holzbrücke hinter uns bringen können.  
  Alle Dutzend Kilometer ändert sich auf der Gæsavatnaleið nyrði die Landschaft. Im Grossen und Ganzen durchfahren wir eine Wüste, mal mit dunkler Lava, mal mit Geröll oder Sand in allen Farbschattierungen von grau bis ockerfarben. Abwechslungsweise fahren wir über Schotter, feines Material, natürlich weniger gern über happige Steinbrocken oder zwischen scharfen Lavastücken hindurch, die erfahrungsgemäss sich als wahre Pneukiller erweisen können. In solchen Passagen sinkt dann unsere Geschwindigkeit bis auf 5-10km/h. Die weiteren Wasserläufe, ob zu queren oder in Fahrtrichtung zu durchfahren, passieren wir easy. Das Gelände täuscht oft. Oberflächlich glaubt man auf hartem, trockenem Terrain zu fahren. Die tiefen Fahrspuren beweisen aber, dass der Untergrund weich ist und wir uns eigentlich auf feuchtem Schwemmland bewegen. Das Wetter hat sich mehr als gehalten. Zwar bleibt der Dyngjujökull (eine der grössten Gletscherzunge vom Vatnajökull) invisibel. Selbst der näher gelegene, grösste Schildvulkan Islands, der 1'459m hohe Trölladyngja, welcher immerhin um 500-600m über die Hochebene von 700-800m Meereshöhe, auf welcher wir uns bewegen, hinausragt, versteckt sich meistens. Noch während der Fahrt aber klart es auf. Ab 17.ooh stehen wir etwas abseits der Piste und geniessen gar hinter den Scheiben etwas Wärme einiger Sonnenstrahlen.  
  Auch am Freitag arbeitet sich der Iveco mit Fredy am Steuer abwechslungsweise durch Hrauns und Sanders. In der Ferne grüsst zwar die Askja, aber wir mühen uns erst mal in gut einer Stunde nur schon um den 1'040m hohen Þrihyrningur herum und sind fasziniert von der uns umgebenden "Kuhfladen"-Lava. Ab und zu fahren wir im eigenen Abgas-Gestank, da der Wind schneller ist als wir. Unsere Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt auch heute bescheidene 13,5km/h. Dem 937m hohen Fjallsendi nähern wir uns über grosse Buckelplatten und werden darüber hinweg wegen der ständigen Verwindungen des Campers von einer Kakaphonie von Geräuschen begleitet. Wir verbringen die Mittagszeit unter vom Wind zu abstrakten Gebilden geschliffenen Felsen. Das Wetter ist zwar nicht strahlend schön, aber gestattet von einer kleineren Anhöhe aus herrliche Ausblicke auf die Landschaft um uns herum. Je nach weiterem Pistenverlauf erblicken wir dann mal im Süden den Dyngjujökull mit Urðarhál davor, im Südosten ennet der Flussebene des Jökulsá á Fjöllum den Kverkfjöll, im Osten den Vaðalda-Kegel und im Norden das grosse Massiv der Askja. Dazwischen schieben sich immer wieder bizarre Figuren von Lava und kleinere Krater in allen Farben und Formen. Auf unserer letzten Etappe hört das Geratter und Geschaukel auf und wir schweben fast übers Gelände, nämlich an die 20km durch eine graue Sandwüste. Wind hat eingesetzt und treibt Staub, zum Glück nur wenig über dem Boden, vor sich her. Wir sind dankbar für die Holzpfosten und gelben Baken, die uns den Weg vorbei am Dyngjuvatn weisen. Ein letztes Feuchtgebiet geht über in eine helle Bimsstein-Wüste und punkt 17.30h kommen wir im Dreki-Camp an. Es herrscht viel Betrieb. Während wir am Nachtessen sitzen und gleichzeitig neugierig die Umgebung im Auge behalten trifft Fahrzeug um Fahrzeug, von einfachen 4WD-Autos über Landrover bis zu grössten Unimog-Monstern ein und lassen sich ebenfalls für die Nacht oder besser gesagt Uebernachtung nieder.  
  Das erste Wegstück über F-910 durch die Bimssteinwüste, am Upptyppingar vorbei, per Holzbrücke erst über den Jjökulsá á Fjöllumum und später über die Kreppa fahren wir zum zweiten Male. Trotzdem erkennen wir die Gegend aus dieser Fahrtrichtung nur bruchstückhaft wieder. Nach zwei Furten schwenken wir auf F-905 nordwärts ein. Die Mörðrudalurleið mit ihrer Reihe von kahlen Vulkankegeln sieht toll aus, wegen des eher diesigen Wetters fast mystisch. Wir machen einen Zwischenhalt beim Fjallakaffí des auf 469 m ü.M. angeblich höchstgelegenen Bauernhof Islands, dem Mörðrudalur, und kehren zu Kaffee und Kuchen ein. Wenig später saust der Camper für gute 20km auf der Ringstrasse und einem Teil von Route 85 zur Abwechslung mal wieder auf Teer. Vom Aussichtspunkt blicken wir auf das tiefer liegende Vesturárdalur hinunter, das ebenso wie die nunmehr durchfahrene Hochebene saftig grün ist im Gegensatz zu unserem verschneiten Besuch Ende Mai. Zur Abwechslung fahren wir diesmal die letzten Kilometer östlich der Hofsá auf der 919. Vopnafjörður liegt genau so verschlafen da. Dafür hat der Selásundlaug 10km westlich des Ortes jetzt offen und wir können uns im warmen Schwimmbad und den beiden Hot Pools suhlen. Das Becken von etwa 6x12m und die gesamte Infrastruktur steht unter Aufsicht von sage und schreibe zwei Personen. Hier ist Dienstleistung noch Trumpf. Kaum zücken wir unseren Fotoapparat, steht schon der Bademeister bereit, um uns beide gemeinsam abzulichten. Auf 300.- ISK beläuft sich der Eintritt. Darin inbegriffen ist dann erst noch Kaffee à Discretion! Wir übernachten anschliessend gerade hier auf dem Parkplatz.  
  Dem östlichen Ufer des Vopnafjörður entlang auf Route 917 gewärtigen wir am nächsten Morgen eine überraschend interessante Küste. Durch die Gljúfursárdalur rauscht der gleichnamige Fluss mit viel Getöse zum Fjord hinunter und seine Kaskade Nedryfoss darf sich durchaus sehen lassen. Viele malerische Felszacken samt kleinem Felstor stehen am steinigen, mit Treibholz bestückten Strand bei Langitangi. Danach rücken wir der Hellisheiði, an der wir wegen Schnee am Anfang unserer Island-Ferien gescheitert sind, nochmals auf die Pelle und bewältigen auch wirklich den 14km langen Pass mit bis zu 15%-iger Steigung bis auf 655m Höhe – aber wie! Die angeblich tollen Aussichten sind uns ganz einfach nicht vergönnt. Vielmehr berühren wir in der oberen Hälfte entweder regenfeuchte Wolken oder aber kompakten Nebel und suchen dadurch unsern Weg.
Durch die um diese Jahreszeit natürlich grüne Landwirtschaftszone dem breiten Jökul-Flussbett entlang bringt uns Route 92 auf die nördliche Ringstrasse, und diese über eine imposante Brücke im Nu mal wieder nach Egilsstaðir. Eine Kaffeepause im Valny und schon streben wir auf der R 1 weiter südwärts. Elektrizität wird vom grossen Kraftwerk am Fljótsdalur schliesslich über einen kleinen Pass nach Reyðarfjörður zum grossen Aluminium-Schmelzwerk gebracht. Wir brauchen also nur den vielen Strommasten folgen und erreichen via die für den Bau und Unterhalt der Leitungen teilweise sanierte Schotterpiste F-936 unser Ziel. Einmal mehr werden wir wegen des Nebels in den oberen zwei Dritteln Wegstrecke nur mit reduzierten Ausblicken abgespeist. Nun stehen wir in Reyðarfjörður direkt am Wasser, nachdem wir uns im "Targaesen" mit einem feinen Fischessen über die Enttäuschungen des Tages hinweg getröstet haben.
 
  Alles läuft in Reyðarfjörður auf Sparflamme, ist doch am 1. Montag im August mit "Tag des Handels" (Bank Holiday) isländischer Feiertag. Heute regnet es nur einmal. Bei solchem Wetter jagt man ja bekanntlich keinen Hund vor die Tür, und so ist auch kaum eine Menschenseele unterwegs. Also können wir auch im Camper sitzen, lesen und warten, bis um 14.ooh die Besichtigungs-Tour im grossen Alcoa Fjardaál Aluminiumwerk beginnt.
Im April 2007 wurde hier in den beiden 1,1km langen Schmelzstrassen die Arbeit aufgenommen. 1,3 Mio. Tonnen Rohmaterial werden dafür jährlich über den mengenmässig zweitgrössten Hafen Islands, Mjóeyrarhöfn, angeliefert. Mit an die 450 Angestellten werden pro Jahr unter Verwendung von über 5'000 GWh aus dem Kárahnjúkar-Kraftwerk 346'000 Tonnen Aluminium hergestellt und anschliessend exportiert. Um diese gigantische Anlage zu besichtigen werden wir in einen blau-orangen Overall gesteckt, erhalten währschafte Sicherheitsschuhe, Helm, Schutz-Handschuhe und –Brille sowie Lärmschutz-Ohrenpfropfen und erhalten zusätzlich noch eine Gestir-(Besucher-) Plakette um den Hals hängt. In 1½ Stunden werden wir zu Fuss über speziell markierte Fusswege und luftige Laufstege sowie per Bus unter den Erläuterungen eines jungen Mannes vom Schmelz- bis zum Guss-Werk geführt.
 
  Im selben lausigen Wetter dislozieren wir nach Eskifjörður und am späten Nachmittag vorbei an den kleinen Skiliften auf dem Oddsskarð durch den kurzen, einspurigen Tunnel nach Neskaupstaður, das ebenfalls kein Verständnis für unserem Wunsch nach Aufhellung hat. Wirklich schade um die schöne Fjord-Landschaft um uns herum und die properen kleinen Hafenorte mit je 1'000-1'500 Einwohnern. Wir übernachten direkt am Strand und loggen uns ein letztes Mal, bevor der Siminn-Verbindungsstick verfällt, ins Internet ein mit der vergeblichen Hoffnung, darin eine positivere Wettervorhersage generieren zu können.
Am nächsten Morgen krebsen wir zurück über Oddsskarð, dessen Tunneleingang vor lauter Nebel man kaum sieht. Ueberraschenderweise schält sich der Eskifjörður zusehends aus dem Nebel heraus, weshalb wir ohne Verzögerung die kleine Naturstrasse R 964 nach Helgustaðanáma einschlagen. Von 1724 bis zur Schliessung der Mine 1924 wurde da Kalkspat abgebaut und an die europäischen Wissenschaftler für optische Geräte geliefert, da diese Art Kalzitkristall völlig durchsichtig ist und das Licht in zwei parallele Strahlen brechen kann. Wir stöbern etwas in der ehemaligen Mine und im Gelände dieses heutigen Naturschutz-Gebietes herum. Die paar Kilometer zurück nach Eskifjörður machen wir dann noch doppelt, da der reinliche Fredy den zum Trocknen ausgelegten Eingangsteppich da vergisst! Im Laufe des Mittagshalts zeigt sich gar die Sonne, was uns bewegt am nunmehr viel freundlicheren Fjord mit Aussicht über das Wasser und auf das fotogen Gästehaus Ferðapjónustan Mjóeyri auf der kleinen Landspitze für heute da stehen zu bleiben.
 
  Unser letzter Fahrtag in Island - zur Vorsicht haben wir trotzdem noch unsern Plattfuss in Reyðarfjörður reparierenlassen - führt uns über Route 92 zurück in ein herrlich sonniges Egilsstaðir. Nach ein paar letzten Einkäufen und der Besorgung von etwas Reise-Proviant für die kommende Ueberfahrt steuern wir via den 620m hohen Bergpass Fjarðdarheiði unser Endziel Seyðisfjörður an.
Gleich uns versammeln sich nach und nach die angehenden Passagiere der "Norönna" mit ihren Fahrzeugen und überschwemmen den Ort geradezu. Ein letztes Mal Kaffee und feinen Kuchen, der hierzulande immer mit Schlagsahne zusätzlich angereichert wird, und diesmal sogar im Freien in eitel Sonnenschein. Wie wir schlagen auch alle Anderen noch die verbliebene Zeit zu Tode, und die entspannte Unterhaltung an unserem international besetzten Tisch dreht sich natürlich um die vielen individuellen Erlebnisse in diesem einzigartigen Land. Es wird Bilanz gezogen über die vergangene Ferienzeit. Schon jetzt verblassen die Erinnerungen an die mehr als allen lieb waren windigen, regnerischen und nebligen Tage und typischerweise treten die in Sonnenschein genossenen einzigartigen Naturschönheiten in Vordergrund.
 
  Morgens um 7.30h schiebt sich die Smyril-Fähre durch Nebel in den Hafen. Nach einer letzten Uebernachtung am selben Ort wie bei unserer Ankunft sind wir zu Frühstück und Packen bereits in den Hafen disloziert. Wir stehen eingecheckt in Reih' und Glied und warten auf die Einschiffung. Pünktlich um 10.ooh nimmt die "Norönna" am Donnerstag, 4. August 2011, mit uns an Bord Fahrt auf und unser 10-wöchige Aufenthalt in Island ist endgültig beendet. Wir hoffen, dass der Kapitän weiss, wohin die Reise geht und wo Hirtshals liegt, denn die 48-stündige Ueberfahrt via die Färöer-Inseln findet durch Nebel und Regen statt.
7'625km genau haben wir auf dieser 103'000km grossen Insel zurück gelegt. Wir haben uns unter der rund 325'000 Kopf zählenden, ihren Besuchern gegenüber freundlich und zuvorkommend eingestellten Einheimischen äusserst sicher gefühlt und mussten nicht ständig darauf aus sein, ja die Autotüren zu verriegeln oder Handtasche und Kamera festzuklammern. Einzig in Bezug auf die hier spürbar vorhandenen Naturgewalten und gegenüber der immer latenten Gefahr vulkanischer Aktivitäten konnten wir uns nicht immer ganz so gelassen geben wie die Isländer, die Jahr und Tag damit leben und fertigwerden.
 
     
 
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Island III / IMG65..-IMG10...

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