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Eine moderne Haengebruecke, die man aus
was fuer unerklaerlichen Gruenden auch immer nicht
photographiert haben will, bringt uns am 30. August aus
Paraguay zu unserer letzten Einreise nach Argentinien.
Wir achten in Anbetracht der baldigen Ausreise per Schiff
darauf, Stempel in beide Paesse und das Fahrzeug-Dokument
korrekt ausgestellt zu erhalten. In Posadas selbst
halten wir uns nicht auf. Die Strassenpolizei-Kontrolle
der Provinz sind beruehmt beruechtigt und manch einer hat
eine ueberhoehte Busse bezahlt, weil er entweder kein
Schild mit der fuer das entsprechende Fahrzeug
zutreffenden Hoechstgeschwindigkeit am Heck, keine
reflektierenden Streifen an der Carrosserie, ohne
Pannendreieck, Feuerloescher oder gar Versicherung
unterwegs war. Genau dies kontrolliert eine unfreundliche
Beamtin wenig ausserhalb der Stadt an Ruta 12 und laesst
uns, da alles vorhanden, ungeschoren weiterfahren. |
In der Umgebung der grossen
hydroelektrischen Anlage von Ituzaingó wimmelt es
nur so von Stromleitungen. Auf der linken Strassenseite
sehen wir die Auslaeufer des argentinischen Pantanals,
der Reserva Natural del Iberá. Wir machen einen
Abstecher an die 20km ins Feuchtland hinein. Die
Naturstrasse ist von Rinderfarmen gesaeumt und Weiden
wechseln sich mit wenigen Feuchtflaechen und noch weniger
Wasservoegeln und schon gar keinen Schlangen oder
Kaimanen ab. Wir schlagen frueh unser Lager auf und
geniessen den spaetnachmittaeglichen Sonnenschein, bevor
in der abendlichen Uebergangszeit Moskitos aktiv werden,
aber von der mit dem Untergehen der Sonne empfindlich zu
sinkenden Temperaturen vertrieben werden. |
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Sonntaeglich spaet starten wir und
umfahren die Esteros de Iberá westlich. In Loreto,
Santa Rosa und Angua sind die Leute am
Bummeln entlang der Strassen oder vor allem Gauchos noch
auf der Anreise per Pferd. Die Strasse fuehrt weiterhin
durch Feuchtgebiet, und wir sehen mehr Wasser als gestern
bei unserem Abstecher. Zwischen Yatay-Palmen, die mehrer
Hundert Jahre alt und bis 20m hoch werden koennen, grast
Braunvieh. Ackerbau ist eher selten.
Nach dem Mittagessen kreuzen wir den Mercedes LKW-Camper
von Silvia und Lothar. Die Zeit, die wir mit ihnen
verplaudern, fehlt uns spaeter bei der Einfahrt von Mercedes
und wir muessen den Besuch des Shrine's auf den naechsten
Tag verschieben. Wir fahren schnurstracks ins Zentrum und
da als Erstes zu einer der Tankstellen, da die eben
getroffenen Reisenden uns entgegen frueherer Berichte
wieder von Diesel-Bezugsschwierigkeiten berichtet haben.
Es ist zu unserer Erleichterung kein Problem, alle
Dieseltanks zu fuellen und Wasser zu bunkern. 20'000
Einwohner hat dieser Ort, aber nur die wenigstens sind
unterwegs. Auch hier st es heute Sonntag aeusserst ruhig
in und auf den Strassen. Wir finden uns ein Lokal fuer
Bife de Lomo zum Znacht, bleiben dann aber
ungemuetlicherweise die einzigen Gaeste.
Was erst nur fuer's Einklinken ins wireless Netz der
Shell-Tankstelle am Strassenrand der Avenida Espańa
gedacht war, endet schliesslich als auserwaehlter
Standplatz fuer die Nacht. Ich kann bequem mein Laptop
updaten sowie Mails empfangen und beantworten. Mit der
Homepage hinke ich immer noch hoffnungslos hinterher und
halte immer noch nichts bereit zum Aufladen. |
In Mercedes kommt auch am
Montagmorgen keine Hektik auf. Wir spazieren durch das
bescheidene Zentrum und um die zentrale Plaza, nach dem
Unabhaengigkeitstag Argentinien's 9 de Julio genannt. Der
Bau der aussen schmucklosen Iglesia de las Mercedes aus
den roetlichen Steinen des lokalen Steinbruchs von Itá
Pucú wurde 1881 schon begonnen, aber erst 1923 beendet.
Relativ viele einstoeckige alte Kolonialhaeuser sind zwar
vorhanden, fuer deren Unterhalt aber eindeutig kein Geld
ausgegeben wird oder werden kann. Das dazugehoerende
Kopfsteinpflaster allerdings ist verschwunden, die
Strassen inzwischen mit Betonschichten saniert. Darueber
spazieren auch vereinzelt urchige Gestalten, Gauchos in
ihrer typischen Kleidung: eine Hose, im Bund mit vielen
abgesteppten Falten und die Beine unten zusammengefasst
und in Stiefel gesteckt, eine Breite Binde oder
Lederguertel mit Silberschnallen in der Taille, auf dem
Kopf das flachgedrueckte grosse Beret aus Filz oder noch
oefters gehaekelt. |
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8km oestlich der Stadt besuchen wir an Ruta
123 den Shrine von Gaucho Antonio Gil. Ueber
das ganze Land hinweg trifft man ja entlang der
Landstrassen die mit roten Faehnchen markierten kleinen
Schreine voller Opfergaben an. Die Robin-Hood-hafte von
Legenden umwobene Figur nahm ein traurige Ende, wurde
gehaengt und hier ausserhalb Mercedes begraben.
Die Waende der der umliegenden Gebaeude der Gedenkstaette
sind zugeklastert mit Plaketten, Autonummern und
Schildern. Die darauf vermerkten Dankes-Erguessen
bezeugen wundertaetige Ereignisse, die dieser Figur
zugeschrieben werden. Bis unters Dach haengen im
Sanctuario selbst Kleider, Fahrraeder, Gitarren, Sport-
oder Berufsausruestung als Spenden und Dankesgaben. Was
immer man sucht, man findet es. Der Russ der roten Kerzen
hat die verschiedenen Altare geschwaerzt und die roten
Wimpel und Fahnen stehen in lebhaften Kontrast dazu.
Diese Gedenkstaette zieht zur Freude der vielen
Souvenir-Verkaeufer jaehrlich Zehn- wenn nicht
Hunderttausende an und wird am Todestag, dem 8. Januar,
geradezu von Besuchern ueberschwemmt.
Wir halten anschliessend suedwaerts weiter auf Ruta 119.
Ein Ausweichen auf kleinere Landstrasse beschert uns nach
Sauce ueber die Provinzgrenze Corrientes/Entre
Rios gar noch ungewollt ein Stueck Naturstrasse, bevor
wir bei San José de Feliciano und nach dem
Mittagessen wieder auf oft bucklige Teerstrasse gelangen.
Wir schaffen's grad noch bis La Paz und finden
ausserhalb dieses Ortes mit Muehe neben einer kleinen
Feldstrasse zwischen Aeckern und Weiden eine Ecke, in die
wir den Camper quetschen koennen. |
Nach gut einer Stunde Fahrt muenden wir
in Ruta 127 ein und erreichen auf ihr am Dienstag Paraná.
Fredy springt eine Reklametafel von Iveco ins Auge und,
da er noch ein eine Spurstange, die in der Schweiz nicht
einzeln erhaeltlich ist, besorgen moechte, peilen wir sie
an. Es handelt sich aber nur um eine Verkaufsstelle und
wir gehen hier leer aus, lassen dafuer etwas Geld liegen
im Vea-Supermarkt. Viele der Geschaefte an der Almafuerte
haben ihre Tore endgueltig geschlossen, denn heutzutage
laesst sie eine Umfahrung buchstaeblich links liegen.
Diese fuehrt direkt zum 2400m langen Tunnel unter dem Rio
Paraná hindurch, der die Provinzhauptstadt von Entre
Rios mit ihrer Schwesterstadt ennet des Flusses
verbindet. Diese teure, 1969 eingeweihte Loesung wurde
gewaehlt, da die Nationalregierung seinerzeit verboten
hatte, an dieser Stelle anstatt bisherigen Faehrdienstes
eine Bruecke zu bauen.
Santa Fé zaehlt an die 350'000 Einwohnern und
gilt mit ihrer Gruendung von 1580 als eine der aeltesten
Staedte Argentinien's. Ihr Standort befand sich
allerdings urspruenglich in etwa 75km Entfernung direkt
am Fluss in Cayasta, musste aber gewechselt werden, da
sie dort immer wieder von Indianer-Ueberfaellen
einerseits und von jahreszeitlich wiederkehrenden
Ueberflutungen andererseits bedroht war. Um die Plaza 25
de Mayo herum spazieren wir einigen der kolonialen Bauten
nach wie der jesuitischen Iglesia de la Compańia, der
wuchtigen Casa de Gobierno, dem fast unscheinbaren
Palacio Legislativo, der verschlossenen Casa de los Aldao
und zum Schluss des Convents San Francisco mit seinem
Innenhof voller bluehender Pflanzen. Der Bahnverkehr fuer
Personen wurde laengst eingestellt, die riesige
halbzerfallene Immobilie des einstigen Bahnhofs steht zum
Verkauf. Daneben besitzt Santa Fé natuerlich auch ein
modernes Stadtzentrum mit einer Fussgaenger-Zone in der
Av. San Martín, wo wir zu einigen Kleiderkaeufen fuer
unsere baldige Rueckkehr in die europaeische Zivilisation
verlockt werden. Und "abgekaempft" von des
Tages Unternehmungen, ersparen wir uns die eigene Kueche
und verleiben uns wieder mal "Junk Food" bei
McDonald ein. Den Uebernachtungsplatz haben wir schon
vorher ausgekundschaftet. Wir stehen auf einem der
oeffentlichen gebuehrenpflichtigen Parkplaetze an der
Plaza San Martín. |
Im Viertel Alto Verdo am Ostufer
des Rio Santa Fé stehen nicht mehr die einfachen Huetten
der Fischer unter den Trauerweiden, die nach jeder
Ueberflutung wieder aufgebaut werden mussten. Heute sind
es groesstenteils Backstein-Gebaeude, wenn auch von
einfachster bis armseliger Bauweise. Wir sind froh, dass
wir anstatt mit dem Boot ueber den Fluss mit dem Camper
hierher gefahren sind, da ein Rumspazieren, noch dazu mit
einem Fotoapparat bewaffnet, hier ganz und gar nicht
angebracht scheint, wo viele der Einwohner sich ihr Leben
mit Sortieren der in naher Umgebung deponierten Abfaelle
verdienen. |
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Noerdlich dieses Quartiers unweit der
alten Haengebruecke stehen wir anschliessend an diesem
erneut sonnigsten Nachmittag am Flussufer und lassen es
uns wohlsein. Fredy erkundet die zu dieser Jahreszeit nur
von Joggern besuchte Playa, waehrend ich zu schreiben
versuche. Aber schon nach relativ kurzer Zeit erhalte ich
Besuch von Jorge, den Reisen fasziniert und jeweils mit
einem Motorrad unterwegs ist. Er taetigt einen Anruf und
alarmiert innert kuerzester Zeit eine quirlige Mirna. Ihr
Grossvater war urspruenglich Schweizer und sie ist
fanatische Verehrerin unseres Land, das sie vor zwei
Jahren mit einer Reisegruppe von Auslandschweizern aus
San Jéronimo del Norte besucht hat. |
Flugs sind wir eingeladen zum Asado in
ihrem Zuhause in Santo Tomé und notieren uns die
Adresse, die wir nach dem schoenen Sonnenuntergang am
Fluss und der Fahrt durch das abendliche Santa Fé
dank GPS muehelos auffinden. Inzwischen wurde nicht nur
der Grill aufgeheizt, Salat und Nachttisch vorbereitet -
Mirna hat sich umgezogen und praesentiert sich stolz in
rotem Leibchen mit Schweizerkreuz auf der Brust und
ebenso geziertem roten Hut. Ihr Mann sowie ihre beiden
Toechter sind vertraut mit ihrer Angefressenheit und
tragen es mit Gelassenheit. Wir werden fuerstlich
bewirtet und waehrend des Abends mit dem Alltag der
Familie vertraut gemacht. Fredy kann sich bei einem Bier
entspannen, ich dagegen muss immer auf Draht sein und die
Unterhaltung fuer uns beide in Spanisch bestreiten. |
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Mirna verabschiedet sich von uns wie von
lieben alten Bekannten und vergisst gar ein paar Traenen
beim Gedanken, dass wir in Kuerze in das fuer sie gelobte
Land zurueckkehren werden. Wir verschmaehen die
schnellere Autopista und schaukeln gemuetlich ueber Ruta
11 suedwaerts, eigentlich unlogisch vom Sommer in den
Fruehling. Die Landschaft sieht aus wie bei uns
unmittelbar nach der kalten Periode. Noch ist mangels
Feuchtigkeit kein Gruen aus dem Boden geschlossen. Die
Ende der letzten Saison abgeernteten Felder liegen noch
unbearbeitet mit den Stoppeln der vorgaengigen Ernte und
warten auf das Umpfluegen. Die Haeuser der Doerfer und
kleinen Staedte scharen sich links und rechts der
Hauptstrasse und sind wenig belebt.
San Lorenzo ist industriell gepraegt von
Erdoelraffinerien und grossen Tanklagern und dessen
Stadtgebiet geht praktisch nahtlos ueber in die Vororte
von Rosario. Diese 1,1 Mio. Stadt ist eines der
wichtigen Wirtschaftszentren des Landes. Bis hierher ist
der Rio Paraná fuer Ozean-Frachter schiffbar, so dass
der Export nicht ueber Buenos Aires sondern direkt von
hier aus erfolgen kann. Seit der ersten Haelfte des 20.
Jht. aufgrund ihrer betraechtlichen Rindfleisch-Ausfuhren
mit dem Chicago Mercantile Exchange verbandelt, ist die
Stadt aber heute auch bedeutender Sitz der argentinischen
Autoindustrie. |
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Wir erkunden erst mal die Gegend des Balnearios
Florida, wo sich am der sandige Stadtstrand mit den
vielen Freizeitanlagen befindet. Nur einige Kiter flitzen
in ihren Neopren-Anzuegen ueber den Fluss, ansonsten
herrscht bei den bescheidenen Temperaturen kein
Badebetrieb. Entsprechend ist auch der Camping Municipal
beim Parque L. Alem leer, abgesehen davon, dass der
Begriff Camping hierzulande nicht mit der Moeglichkeit
zum Uebernachten gleichgesetzt werden darf sondern sehr
oft sich auf den "day use" - Gebrauch tagsueber
-beschraenkt. Wir klappern einige Uferstreifen ab, die
jedoch - da entweder weil Hafengebiet hermetisch
abgeriegelt oder aber mit nicht mehr genutzten Anlagen
und leerstehenden Hallen abseits oder gar von Hobos
besiedelt - fuer eine Uebernachtung zu ungemuetlich sind.
Deshalb stehen wir schliesslich einfach am Strassenrand
in der De Rosas Juan M., was den Vorteil hat, dass wir
bequem noch zur nahen Zona Peatonal in der Av. Cordoba
ausschwaermen koennen. |
So ruhig wie erhofft war unser Standplatz
dieser Nacht dann nicht. Erst quaelte sich steter
Feierabendverkehr an uns vorbei und nachher, je spaeter
die Stunde und weniger der Fahrzeuge, desto schneller
bretterten sie ueber das Kopfsteinpflaster. Zum Glueck
sind wir gesunde Schlaefer und liessen uns davon nicht
gross beeintraechtigen.
Den Morgen verbringen wir nochmals in der Fussgaengerzone
und klappern auch die etwas weniger belebte der Av. San
Martin ab. Fredy ersteht ein paar lederne Schuhe.
Erstaunlicherweise werden, obwohl wir uns im Land der
Rindviecher befinden, im Generellen weitaus mehr
synthetische und daher billigere Modelle angeboten. Im
Angebot der Damenschuhe wird es noch schwieriger, ein
Allwetter-Modell zu finden. Schluepfer und Schlapfen in
allen Regenbogen-Farben sowie Stoeckelschuhe mit
Bleistift-Absaetzen so duenn und hoch und vorne extrem
spitz zulaufend, dass sie einem schon beim blossen
Ansehen schmerzen, sind die Renner. In der kuehleren
Saison traegt frau hier halbhohe knautschige Stiefel mit
allerdings duennsten Sohlen - auch kein Hit fuer unser
schweizerisches Klima.
Guter Umsatz scheint hier mit Sportbekleidung und
Turnschuhen klingender Namen erzielt zu werden. Die
Preise sind so saftig, dass man eigentlich original Nike,
Adidas, Reebook usw. erwarten duerfte, ab nie sicher ist,
ob man nicht doch nur eine kostspielige Kopie in Zukunft
spazieren fuehrt. Jeder zweite Laden verkauft Kleider -
in Anbetracht des bevorstehenden Fruehlings in
sommerlich, meistknallig bunter Ausfuehrung, made in
China vorherrschend. Grosse Beherrschung, die
Kauf-Versuchung in Grenze zu halten ist fuer Schweizer
Buenzli wie uns ist nicht vonnoeten.
Die grosse Sehenswuerdigkeit von Rosario ist das
Monumente Nacional a la Bandera, das den Rio
Paraná ueberblickt. Die Municipalidad bezeichnetet
einerseits den Paseo Siglo und man kann anhand der
angebrachten Tafeln Details ueber die noch vorhandenen
Kolonialhaeusern entnehmen, welche leider heute meist von
moderneren und teilweise sehr haesslichen neuere Bauten
eingeklemmt werden. Andererseits geht die Stadtverwaltung
durchaus mit der Zeit und auf vielen Plaetzen und entlang
groesserer Calles findet man die senfgelben Tafeln, die
unentgeltlichen Internet-Zugang via Wifi verkuenden. |
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Beim gemuetlich Erledigen unsere Mails
bei Café con Leche in einem Tankstellen-Shop werden wir
von der Mitteilung des Reiseagenten ueberrascht, dass
sich die Abfahrt der "Grande San Paolo"
nochmals und bis mindestens 28. September
hinausverzoegern wird. Noch vor Bueroschluss in Buenos
Aires haengen wir am Draht und erkundigen uns bei Mrs
Inés von Turner, ob eventuell die Moeglichkeit einer
Umbuchung auf ein frueheres Schiff besteht. Sie wird sich
bei Grimaldi erkundigen, ob auf der "Republica
Argentina" eventuell noch Platz vorhanden ist.
Allerdings sollte dieses Schiff bereits am kommenden
Freitag, 12.9. auslaufen, was unsere ganzen restlichen
Reiseplaene ueber den Haufen werfen wuerde. Wir
ueberschlafen diese Mitteilung in einer Seitenstrasse im
oberen Quartier von Florida, wo wir vom immer wieder neu
angezettelten und weitergetragenen Bellen der unzaehligen
Hunde, so etwa einer pro Haus, in den Schlaf geklaefft
werden. |
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Wir verlassen Rosario am
Samstag-Morgen ueber die moderne Haengebruecke und
bleiben auch nach der eigentlichen Ueberwindung des
Flusses Paraná, der die Grenze zwischen den Provinzen
Santa Fé und Entre Rios bildet, auf erhoehtem Fahrdamm
durch Feuchtgebiet mit teilweise kuenstlich angelegten
Entlastungs-Kanaelen und -Becken. In Victoria dann
schwenken wir entgegen vorgaengiger Plaene suedwaerts auf
Ruta 11 ein. Waehrend der Fahrt durch die weiten Ebenen
mit noch unbestellten Feldern und kaum Ortschaften hirnen
wir staendig darueber nach, ob wir gegebenenfalls
wirklich schon mit dem frueheren Boot Suedamerika
verlassen sollen und waegen nochmals Vor- und Nachteile
gegeneinander ab. Den ganzen Morgen schon mit bedecktem
Himmel reisend rollen wir ab Ceibas durch
Nieselregen. Eine weitere Haengebruecke bringt uns erneut
ueber den Rio Paraná in die Provinz Buenos Aires und an Zarate
vorbei in immer staerker werdenden Regen.
Die Haupststadt Buenos Aires begruesst uns mit
denselben schlechten Wetterbedingungen, wie als wir sie
vor elf Monaten verlassen haben. Koordinaten moeglicher
Standplaetze haben wir ueber laengere Zeit gesammelt und
entscheiden aufgrund der Auswahl, uns im Quartier Puerto
Madero in der Nachbarschaft des modernen Hilton Hotels am
Blvd Macacha Güemes niederzulassen, wo uns gegenueber
ein Neubau von Polizei auch waehrend der ganzen Nacht
bewacht und dadurch zusaetzliche Sicherheit vermittelt
wird. |
Wir machen uns um 9.ooh auf die Socken,
und das im wahrsten Sinne. Wir bewundern die massive
Drehbruecke zwischen Dique 3 und 4 und noch viel mehr die
elegante Ausfuehrung einer modernen
Fussgaenger-Ueberfuehrung ueber Dique 3, welche ebenfalls
bei Durchfahrt von Schiffen gedreht werden kann. 1987 hat
Stadt und Turismo Buenos Aires die alten ungenutzten
Hafenkraene pittoresk mit kraeftigen Farben verschoenert
und die bis zu diesem Zeitpunkt vergammelten
Lagerschuppen auf der Stadtseite herausgeputzt. Darin
untergebracht sind heute Bueros, nicht billige
Verkaufsgeschaefte und vor allem Restaurants. Das neu
entstandene schicke Viertel Puerto Madera wird nun mit
Errichtung moderner Bauten in Glas und Stahl auf der
Seite zum Rio del la Plata hin vervollstaendigt. |
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An der Alsina stehen einige koloniale
Bauten, allen voran die Iglesia de San Francisco und die
Jesuitenkirche San Ignacio de Loyola. Unter Verwendung
modernster Analysemoeglichkeiten der Bausubstanz wird
letztere aufwendig renoviert. Der Haupt- und einer der
grossen Seiten-Altare unter der Kuppel erstrahlen bereits
in neuer Pracht und sind unuebersehbar wieder von den
zwischenzeitlich verdeckenden traurig beige-braunen
Deckschichten befreit in die original kraeftigen
blau-tuerkis und roten Farben zurueckverwandelt worden.
Dann folgen wir der Defensa, heute bis zur Plaza Dorrego
Schauplatz des sonntaeglichen Flohmarktes des San
Telmo-Viertels. Am Strassenrand wird neben
kunsthandhandwerklichen Arbeiten auch Kitsch aller Art
angeboten, daneben aber viel alte Silberwaren, Schmuck,
Besteck, Kelche und Kruege sowie antiquarische Haushalt-
und Dekor-Gegenstaende. Die alten Siphon-Flaschen aus
eingefaerbtem Glas sind der Verkaufsschlager und fuellen
reihenweise die Staende. Kleider, Taschen, Schuhe, aus
der Mode gekommene Pelzjacken, Stolas, man nenne und
finde es im Angebot. Und erst die
Antiquitaeten-Geschaefte! Sie scheinen vor lauter
Kristall-Luester, Lampen, Geschirr und Kleinmoebeln aus
vergangenen Zeiten aus allen Naehten zu platzen, und ein
Kenner koennte sicher manch ein Schnaeppchen machen. |
Wir essen eine Parilla im Primo Humberto
und erhalten als Beilage gerade noch eine Tango-Show
serviert. Wir latschen danach eine betraechtliche Distanz
durch den Parque Lezama und die Almirante Brown. In
einiger Distanz sehen wir die blau-gelbe Bonbonera
(Pralinenschachtel), wie das Stadion des Fussballclubs
Boca Juniors genannt wird, mit ihren steilen Tribuenen,
bis wir schiesslich beim Stadtwahrzeichen, der Ueberreste
der alten Stahlbruecke, an der Vuelta de Rocha mit den
einstigen, heute halbzerfallenen Hafenanlagen ankommen.
Einige alte Schiffswracks duempeln an eingefallenen
Piers. Das Wasser dieses abgeschotteten Beckens an der
Muendung des Flusses Riachuelo, der einer der
schmutzigsten ueberhaupt sein soll, stinkt zum Himmel. |
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Aber wir wenden unsere Aufmerksamkeit
sowieso der Umgebung von El Camenito zu mit den
beruehmten originellen Haeusern, nur wenige noch an der
Zahl. Im 19. Jht. siedelten sich in diesem La Boca-Quartier
arme Einwanderer an, vor allem Italiener, die dazumals
ihre Haeuser der Not gehorchend aus dem vorhandenen
Material, naemlich demontierten Schiffsblechen bauten und
sie zur Verschoenerung bunt und dick mit Schiffslack
ueberstrichen. Auch hier befinden wir uns in vielfacher
Gesellschaft und inmitten von Verkaufsstaenden,
erstaunlich vielen Saengern, Musikgruppen und gar
Tango-Taenzerpaaren auf offener Strasse. Es sind, wie
schon auf dem letzten Strassenmarkt, bei weitem nicht nur
auslaendische Touristen sondern auch viele Einheimische
unterwegs, die hier spazieren und die Restaurants
fuellen.
Katzenfiguren und ein toenernes Tango-Paar fuellen
inzwischen unsere Taschen. Die Fuesse machen sich langsam
immer staerker bemerkbar. Also werfen wir P. 0.90 pro
Person auf und borden Bus Nr. 29, der uns fast direkt
"nach Hause" zum Camper an die Macacha Güemes
bringt. |
Am Montag-Morgen fuehrt natuerlich unser
erster Gang zum Turner Gebaeude, wo wir Mrs. Inés
aufsuchen. Wir koennen sie ueberreden, nicht nur einfach
auf ein Mail von Grimaldi aus Italien zu warten, sondern
dort anzurufen nd am Dienstag ist es entschieden und
unsere Verschiffung umgebucht. Wir werden anstatt auf der
um mind. 10 Tage verspaeteten "Grande San
Paolo" auf der "Republica Argentina"
zurueckreisen. Diese soll um am kommenden Wochendehier in
Buenos Aires eintreffen und spaetestens am Montag, 15.9.
wieder auslaufen. Einen weiteren Vorteil, naemlich dass
die Aussenkabinen auf diesem Schiff um je EUR. 432.-
guenstiger sind, akzeptieren wir nur zu gerne, belaufen
sich die Gesamtkosten doch die Gesamtkosten fuer die
22-taegige Ueberfahrt immer noch auf gut EUR 4'700.-. |
Die Tage bis zu unserer Ausreise
verfliegen im Nu. Wir widmen wir unsere Aufmerksamkeit
weiterhin auf die Sehenswuerdigkeiten der argentinischen
Kapitale.
Wir klappern die Innenstadt, Microcentro genannt, bei
mehrheitlich sonnigem Wetter auf den empfohlenen
Rundgaengen ab. Wir verweilen beim einst umstrittenen
Obelisco an der ovalen Plaza de la Republica in der Mitte
der breiten, 16-spurigen Av. 9 de Julio. Aber
hauptsaechlich interessieren uns die vielen interessanten
Gebaeude aus vergangenen Zeiten, von denen es hier eine
Unmenge gibt. Wir schauen in die Catedral Metropolitana
rein, spazieren an der auffaelligen Casa Rosada vorbei,
koennen einem Besuch des traditionellen Café Tortoni
nicht widerstehen und folgen anschliessend der Av. de
Mayo bis zur Plaza de Congreso mit dem imposanten
Senatsgebauede, hinter dem schon langsam die Sonne
versinkt. Einer der Linien der Subte (Einheitspreis pro
Einsteigen = P. 0.90 pro Kopf) fuehrt praktischerweise
nahe an die heimatliche Gefilde unweit der vier Diques. |
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Um den Torre Ingrese und das
IslaMalvinas-Memorial bei der Plaza San Martín herum
kann man Ausuebende eines begehrten bequemen Jobs
beobachten. In grossen, abgetrennten Ovalen luemmeln sich
vor allem junge Maenner auf den Baenken herum. Um sie
herum tummeln sich in diesem Gehege Dutzende von Hunden
aller Groessen, Farben und Rassen - es sind die die
beruehmten Hunde-Sitter von Buenos Aires, denen man auch
unterwegs die Haende voller Leinen und die Aufmerksamkeit
ausgelastet von bis zu zehn zerrenden, oft klaeffenden
Koetern. |
Wir erkunden das Mittelstands-Quartier
Palermo Viejo. Wir fahren dazu mit dem gleich teueren Bus
zur Plaza Italia, spazieren dann durch die Strassen ohne
grosse Highlights zu erleben. Suedlich der Av. de la
Libertador liegt der bekannte Friedhof von Recoleta
voller Grabmaeler wie eine Stadt fuer sich. Besucht wird
er vor allem wegen des Familiengrabs der Familie Duarte,
in welcher die im Alter von 32 Jahren an Leukaemie
verstorbene Eva Péron, verehrte Ehefrau des einstigen
Praesidenten Juan Péron, beigesetzt ist. Ueber ihr Leben
und ihr Einsatz fuer die einfache Volksschicht erfahren
wir mehr im nahen Museo Evita. In den ausgedehnte
Gruenflaechen der Umgebung befindet sich neben
verschiedener Sport- und Freizeit-Cubs der zoologische
Garten, verschiedenste Museen, das grosse Hippodromo, das
Planetario und als Gegensatz zu den kolonialen Bauten und
Denkmaelern die kuenstliche Floralis Genérica, deren
riesige metallene Bluetenblaetter sich fuer die Nacht
schliessen. |
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An eben diesem Abend, wir wollen uns
schon im Camper zum Nachtessen hinsetzen, durchfaehrt es
mich wie ein Blitz, dass ich mein Natel beim Ausraeumen
der Tasche nicht gesehen habe. Sofort durchforste ich sie
nochmals und bin danach ueberzeugt, dass ich das Haendy
am Vormittag beim Kaffeetrinken auf dem Tisch
liegengelassen haben muss. Ich habe nicht den Nerv, in
Ruhe zu essen, sondern mache mich sofort per Taxi auf, um
im entsprechenden Lokal nachzufragen, ob es gefunden und
eventuell abgegeben worden sei. Waehrend ich auf der
Hinfahrt mich ueber mich selbst aergere, ueberlege, dass
ich es kaum ausgeschaltet habe und jedermann nun nach
Lust und Laune auf unsere Kosten telefonieren koennte
solange der Akku haelt, faellt es mir wie Schuppen von
den Augen. Ganz automatisch hatte ich das Natel bei der
Rueckkehr ins Auto ja in der Fuehrerkabine zum Laden
eingesteckt und es sich deshalb nicht in der Fototasche
befunden. Ganz erloest heisse ich den Taxichauffeur kurz
vor dem genannten Ziel wieder umkehren, dem mein Anfall
von Senilitaet ganz sicher nichts ausmacht sondern
einfach einen Teil seines Tagesverdiensts sichert. |
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Am Donnerstag machen wir eine
Versorgungs- und zugleich Plausch-Ausfahrt mit dem
Camper. Wir muessen einerseits den Abwassertank leeren,
Frischwasser am Gruenstreifen nachfuellen und zugleich
die Tanks in Argentinien ein letztes Mal komplett mit
guenstigem Diesel auffuellen. Bei dieser Gelegenheit
wollen wir auch gerade noch Belgrano, dessen Besuch
ebenfalls empfohlen wird, durchfahren. Fuer die Besorgung
von einem Holzdeckel und Schrauben zur Sicherung der
Dachluke verweist man uns zu Easy, wo wir
praktischerweise auf dem Dach des Einkaufscenters parken
und nicht nur noch ein paar Frischwaren fuer die letzten
Tage bis zur Abfahrt posten sondern auch gleich in der
Sonne und in Ruhe im Camper mittagessen koennen.
Inzwischen sind wir eine ganze Gruppe von Campern, die
innerhalb weniger Hundert Metern entweder an der Macacha
Güemes und an der Av. Int. Carlos M.Noel/Av. de los
Italianos residieren: Zwei franzoesischen Camper, einer
mit André+Catherine mit ihren Kindern seit 5 Jahren,
zuletzt in Afrika unterwegs; die Deutschen Erika+Peter,
die wir schon aus 2007-Montevideo und spaeter 2008-Cusco
kennen und Partner beim Besuch feinen italienischen
Restaurants direkt am Dique 2; die neu mit dem letzten
Grimaldi-Schiff eingereiste Ulmer Andrea+Guido. |
Wir koennen uns zum Teil nicht mal mehr
von ihnen verabschieden, denn gegen Mittag am Freitag
klingelt mein Handy ohne Anzeige einer Telefonnummer. Der
Anruf wiederholt sich um 13.ooh. Nicht falsch verbunden
wie vermutet, sondern eine nervoese Mrs. Inés haengt an
der Strippe und teilt uns nunmehr erleichtert mit, dass
wir entgegen des frueheren Bescheids nicht erst am
Montag, sondern sofort in den Hafen dislozieren muessten,
um noch vor dem Wochenende, an dem der Zoll normalerweise
geschlossen bleibt, die vorgeschriebenen Formalitaeten zu
erledigen.
Um 13.30h begleitet uns Pablo Orsini in den Hafen Rio de
la Plata und wedelt uns an den verschiedenen Stationen
mit den vorbereiteten Papieren vorbei. Schliesslich endet
unsere Fahrt bei Zollgebaeuden, wo bald eine rundliche
Beamtin angekeucht kommt. Hoeflich lassen wir unseren
Einstieg - oder besser gesagt, was davon noch uebrig ist
nach unserer Suedamerika-Fahrt, naemlich die eine und
einzige Stufe - runter. Diese ist aber ebenso wie der
Tritt vorne links beim Fahrersitz ausser Reichweite der
kurzatmigen Dame, die sich in der Folge mit je einem
Blick jeweils von aussen und einem Augenschein des
aeusseren Stauraums begnuegt. Dann wird uns ein
Abstellplatz neben dem Kontrollgate zugewiesen.
Gemaess einer zuvor bei Turner unterschriebenen
Vereinbarung duerfen wir aufgrund eines speziell
ausgehandelten Gefallens bis zur Verladung uns zum
Schlafen, aber offiziell nicht tagsueber (was allerdings
nicht genau ueberprueft wird) im Camper aufhalten. Ganz
besonders aber betont diese Abmachung, dass man auf
keinen Fall im Hafen herumlatschen darf, was durchaus
interessant waere. |
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Wir haben inzwischen keine grosse Lust
mehr auf Sightseeing. Deshalb besuchen wir bei den
Ausfluegen aus dem Hafen das Shopping Center Galerías
Pacifico und machen zudem einen Bummel durch die
Peatonales in der Florida und Valle. Wir sind fuendig
geworden und werden als Souvenir je eine Lederjacke ins
herbstliche Europa mitbringen. Fredy ersteht ein
schwarzes Stueck mit warmem Innenfutter waehrend ich neu
Besitzerin einer feuerroten Lederjacke werde. Daneben
geniessen wir die letzten sonnigen Tag und die quirliege
Atmosphaere der argentinischen Hauptstadt, von der wir
uns in Kuerze verabschieden werden.Wir vertreiben uns
weiter die Zeit in einem der hier in B.A. enttaeuschend
schlecht ausgestatteten Internet-Cafés, um unsere Mails
zu beantworten und die an unserem Aufenthalt
interessierte Menschheit ueber unsere bevorstehende
baldige Abreise zu informieren. |
Sonntag, 14. September. Das mir verhasste
Packen der Reisetaschen laesst sich nicht weiter
aufschieben. Kleider brauchen wir in Sommerversion fuer
die waermeren Gefilde bis nach Dakar und auf Hoehe der
Kanarischen Inseln. Danach wird vermutlich waerme
Kleidung entlang der Kueste des herbstlichen Europa
gefragt sein. Ein grosser Teil des Gepaecks macht diesmal
neben der elektronische Ausruestung samt x-Adaptern,
Steckern und Ladekabeln reichicher Lesestoff aus.
Zwar will der Kontrolleur des Zolls unser Schiff erst
nachts um 23.ooh einlaufen haben, was uns nochmals einen
Stadtausflug verschaffen wuerde. Zum Glueck
rueckversichern wir uns bei Pablo Orsini, der
anderweitigen Bescheid hat. Und wirklich schiebt sich wie
von ihm vorausgesagt nach 15.00h die "Republica
Argentina" in den Hafen. Wir erhalten die Order,
laengseits des bald vertaeuten Roro-Schiffs zu parken und
auf den Einschiffungsbefehl zu warten waehrend er sich
erst muss er sich um die neuen elf Ankoemmlinge kuemmern
muss, die hier im Hafen - was bei unsern argentinischen
Grenzuebertritten nie verlangt wurde - detailliert ihre
elektronische Ausruestung deklarieren muessen.
Erst sitzen wir mit Sack und Pack wie bestellt und nicht
abgeholt auf dem Pier bis wir auf Nachfrage hin die
Erlaubnis behalten, unsere Kabinen auf dem 8. Deck zu
beziehen. Der Filippino, der uns den Weg zeigt und
pflichtbewusst eines unserer Gepaeckstuecke tragen will,
bereut seine Hilfsbereitschaft umgehend, denn die mit
Buechern fuer die lange Ueberfahrt gefuellte Reisetasche
zieht ihn fast zu Boden. Noch vor dem Nachtessen wird
Fredy dann gerufen, um den Camper ebenfalls an Bord aufs
3. Deck zu fahren, wo er neben Lastwagen, Hubschrauber
und anderen Gefaehrten am Boden festgezurrt wird.
Wir machen uns mit den Gegebenheiten an Bord vertraut,
verfolgen den Ent- und Auflade-Vorgang ueber die Rampe
und tun unser Bestes, den geschaeftig hin und her
eilenden Seeleuten nicht im Weg zu stehen bis wir
schliesslich - geschafft von nichts weiter als der
gespannten Erwartung - in der Kabine in die Betten sinken
und in unserer letzten Nacht in Buenos Aires wie
Steine schlafen, damit wir morgens frueh zum geplanten
Auslaufen aus dem Hafen von Buenos Aires fit sind. |
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Weitere Fotos: siehe
Galerie / Argentinien IV - Nr. 6749-7088 |