7.-16. Februar 2008 - Antarktis-Kreuzfahrt (Argentinien/Chile)

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Donnerstag, 7. Februar: Um 16.30h klettern wir an Bord der rotweissen M/V "Anarctic Dream" (83m lang und 11,9 m breit/2'180 BRT), unser temporaeres Zuhause fuer die naechsten gut 10 Tage, das wir mit insgesamt 78 Passagieren und 43 Crewmitgliedern teilen werden. Im Amumdsen Deck beziehen wir Kabkine Nr. 124 mit privater Dusche/WC, funktionierendem Heizkoerper (was wir bald zu schaetzen wissen werden) und der von uns noetigen Verbindung mit der Aussenwelt durch ein rundes Bulllauge. Um 18.00h schiebt sich das Schiff vom Tourist Pier weg und macht sich auf den Weg durch den Beagle Channel. Uns bleibt nicht viel Zeit, uns vom entschwindenden Ushuaia zu verabschieden. Unsere Teilnahme an der obligatorischen Rettungsboot-Uebung inkl. Instruktion der eventuellen Handhabung der Lifejackets noch vor dem Nachtessen ist gefragt.

Das Leben an Board ist reguliert: 07.30h ist Fruehstueck angesagt. Ausser den Kellnern ist am ersten Morgen kaum Jemand anwesend und es bedient sich noch kein Mensch am Buffet, denn korrekterweise sollte die Zeitangabe zwischen 7.30 und 9.00h lauten. Um 12.30h und 19.30h werden Mittag- und Nachtessen im meistens durch Zugluefte unterkuehlten kombinierten Ess- und Aufenthaltsraum serviert. Zum Nachtisch wird immer ein Dessertbuffet zur Selbstbedienung aufgebaut, eine interessante Erfahrung und Gymnastik zugleich, will man seine Errungenschaft heil an den Tisch zurueckbringen, bei bewegtem Seegang. Zwischen den Mahlzeiten werden wir von den Fuehrern Vortraege über die unwirtliche Gegend der Antarktis und ihrer genuegsamen Bewohner wahlweise in Englisch oder Spanisch zu hoeren bekommen oder aber nach Erreichen des Zielgebiets Ausfluege in Gruppen machen.

Morgens zwischen 8.30-9.00h wird jeweils ein Doktor an Bord seine Sprechstunde abhalten (und fuer Notfaelle waehrend 24 Std. bereitstehen). Um ihm moeglichst Arbeit zu ersparen, wird allen Passagieren waermstens empfohlen, schon vor Erreichen der kritischen Reise-Phase mit dem Einnehmen von Tabletten gegen Seekrankheit zu beginnen. Nachdem dann das erste 4-gaengige Mittagessen zwingend zweimal meine Speiseroehre passiert hat, lasse auch mich zum Schlucken von Stugerol bekehren. Diese kleinen Kapsel haben den Vorteil, dass sie Magennerven und wie auch den Gleichgewichtsinn beruhigen, mich aber aber in den beiden langen Fahrt-Tagen und -Naechten schlaefrig machen.
Aber das Schiff, begleitet von Albatrossen und Sturmvoegeln, findet auch ohne Assistenz meinerseits seinen Weg hindurch zwischen den Falkland Inseln/Islas Malvinas und dem Cape Horn (dem suedlichsten Punkt des Festlandes Suedamerika) und zum Aufeinandertreffen von Pazifischen und Atlantischen Ozean in einer turbulenten Area, die nach ihrem Erstbefahrer Drake Passage genannt wird. Mit deren bedeutenden Entdeckung in 1577 wurde gleichzeitig bewiesen, dass nicht wie bis anhin geglaubt, Tierra del Fuego ein Teil von Tierra Australis Incognita sei.
Ein kleiner Bordladen mit hauptsaechlicher warmen Kleidungsstuecken im Sortiment hat ein- bis zweimal pro Tage eine ½ Stunde lang offen. Buecher kann man in der kleinen Library austauschen. Ueber vier Kanaele werden zu fixen Zeiten auf den Kabinen-Monitoren Filme ausgestrahlt: Einige wenige interessante Dokumentarfilme, die sich aber im Laufe der Fahrt staendig wiederholen werden, und eine kuriose Auswahl eher spinniger Spielfilme abends, so dass man froh ist, sie vom Doppelbett aus verfolgen zu koennen, da man unweigerlich waehrend der letzten Spielzeit von 22.ooh an entweder aus Langeweile oder Muedigkeit einschlaeft. 
Wahrend der Nacht auf Samstag, 9. Februar, haben wir die Antarktic Convergence, auch Thermocline genannt, durchfahren. Die ist die Zone, in welcher die sich in den eisigen Gebieten bildenden und auf Meeresgrund gesunkenen salzigen und sauerstoff-reichen Wasserschichten die Temperatur erreichen, welche ein Aufsteigen an die Oberflaeche gestattet.
Im Laufe des Morgens hoeren wir von Annick Genaueres ueber Pinguine und andere Voegel der Antarktis. Nachmittags orientiert uns der Expeditionsleiter, Julio Preller, waehrend eines obligatorischen Briefing ueber die Verhaltensregeln der IAATO (International Association of Antarctic Tour Operators) entsprechend dem 1991 erstellten Kioto Protokoll zum Umweltschutz. Ebenso erhalten wir auch Informationen und Instruktionen zu den kuenftigen Ausfluegen oder Landgaengen mit den Zodiak-Booten.
Nach einer Fahrt zwischen beeindruckenden Eisbergen hindurch erreichen wir am Abend die erste antarktische Insel-Gruppe, die South Shetland Islands - von uns Passagieren bequem hinter den Tellern des Nachtessens hervor verfolgt. Wenig spaeter ruesten wir uns fuer einen ersten Ausflug. Da heisst soviel wie diverse Schichten Odlo- oder Skiwaesche, wasserfeste Ueberhosen als Spritz- und Windschutz, die bei all den "nassen" Landgaengen (= Ausstieg durchs Wasser an der Anlegestelle) unerlaesslichen Gummistiefel, Anorak und darueber die speziell einfache Zusatz-Schwimmweste und je nach thermischer Veranlagung auch Kappe und Handschuhe montieren.
Greenwich Island am Nordende der Antarktischen Peninsula betreten wir eingeteilt in Gruppe "Ross" an Yankee Harbour. Hier auf kiesigem Untergrund lernen wir kennen, was uns fuer die naechsten Tage an Land oder zwischen Schnee und Eis immer begleiten wird: unverkennbarer Gestank des, wenn frisch glitschigen Guanos. Gentoo Pinguine (mit ihren auffaelligen roten Schnaebeln) und ein einzelner Weddell Seal sowie ein paar faule Antarctic Fur Seals, die die fast einheitlich in die roten "Antarctic Dream" Windjacken, dessen Benutzung beim Vollarrangement im Leistungsumfang der Tour mit eingeschlossen ist, aufmarschierenden Fremdlinge desinteressiert. Erst als wir gegen 22.ooh aufs Schiff zurueckkehren, beginnt das Tageslicht leicht zu schwinden.

Am naechsten Morgen um 09.ooh geht's los auf das landschaftliche schoene Insel/Island of Barrientos, welche zu den Aitcho Islands am Nordeingang zur English Strait zwischen Robert und Greenwich Island gehoert. Zu sehen gibt es neben Sturmvoegel (Petrels) und Skuas Unmengen von Gentoo und Chinstrap (an einem feinen schwarzen Band unter dem "Kinn" erkennbare) Pinguine.
Um 16.ooh werden wir auf dem 1,25 km langen, halbmondfoermigen Half Moon Island, immer noch in den South Shetland Islands gehoerend und zwischen Greenwich und Livingston Island liegend, abgesetzt. Die Meisten spazieren zur im Austral-Sommer mit 4 Wissenschaftern besetzten Argentinischen Camara Station und natuerlich ebenfalls Heim von zig Pinguinen. Je tapsiger und scheinbar unbeholfen mit ausgestreckten Fluegeln als Hilfen zur Wahrung der Balance sie auch an Land von und zu ihren Nestern und Jungtieren watscheln, desto eleganter schwimmen und zischen sie pfeilschnell durch ihr eigentliches Element, das Wasser.

Der Sonntag wird von einem speziellen Anlass gekroent. Um 19.ooh muessen wir uns von der Betrachtung eines riesigen Tabular Eisberges losreisen, um beim Captain's Welcome Cocktail auf eine gute Seereise anzustossen und einen Teil der Mannschaft kennenzulernen. Inzwischen haben sich die Passagiere etwas beschnuppert. Vertreten sind neben Chilenen und Argentiniern auch Mexikaner, viele Englaender und Australier, eine Horde Italiener, die sich mit einer ihr eigenen Arroganz benimmt, als ob ihr das Schiff gehoerte, einzelne Irlaender, Polen, ein Deutscher mit thailaendischem Freund und 7 Schweizer, von denen sage und schreibe 5 Baumann heissen!
Montag, der 11. Februar ist ein geradezu hektischer Tag. Unablaesslich sind wir damit beschaeftigt, unsere Landausruestung zu de- und montieren, und dazwischen Praesenz im Speisesaal zu markieren.
Nach Durchquerung der Bransfield und Gerlache Straits betreten wir um 9.ooh betreten wir das nur 1km lange, 1897-99 von einer belgischen Expedition erstmals erforschte Danco Island im Suedteil des Errera Channels. Ein gemaehlicher Spaziergang durch Geroell und Gentoo-Pinguinen bringt uns auf eine Anhoehe zu einer herrlichen Aussicht ueber die Bay und der darin ankernden "Antarctic Dream".

Nachmittags um 15.ooh betreten wir erstmals das Festland des Antarktischen Kontinents (entsprechendes persoenliches Zertifikat gehoert zum Service-Umfang des Tour-Organisators) an dem Ort , wo heute die Chilenische Antarctica Base Presidente Gabriel Gonzalés Videla mit 14 Mann Besatzung liegt. Im kleinen "Orts-"Museum werden wir freundlich begruesst. Wir geben die ausnahmsweise fuer einen groessen Kreis von Familie und Freunden vorbereiteten Postkarten ab, damit sie spezielle Marken und Stempel verpasst erhalten und irgendwann dann den Weg nach Europa finden sollen.

Dieser Waterboat Point verdankt seinen Namen zwei englischen Forschern, die 1921-22 hier Studien an Pinguinen durchfuehrten und waehrend dieser Zeit auf einem einfachsten Schiff lebten. Auch bei unserem Besuch sind diese Voegel der Gentoo-Familie hier wiederum reichlich vertreten. Die schon fast ausgewachsenen Jungen erhalten zur Zeit ihr erstes wasserdichtes Federkleid. Ihre Eltern befinden sich momentan in der Mauser, weshalb sie fuer an die 6 Wochen bis zum vollzogenen Federwechsel an Land bleiben und ohne Fischfang selbst und somit auch ihr Nachwuchs fasten muessen. Besser ergeht es den Skuas. Sie finden bei Unachtsamkeit der erwachsenen Pinguine immer wieder Moeglichkeiten, ihren Hunger zu stillen und unter den vielen Jungtieren ein Opfer zu finden.
Nach dem Nachtessen ruecken wir zum zweiten Male aufs Festland aus: Neko Harbour (nach dem gleichnamigen Walfaenger-Schiff, das 1911-12 und 1923-24 von hier aus operierte, benannt). Wir haben schlechtes Wetter. Aber bis wir in den Zodiak sitzen, ist der Regen wenigstens leichtem Schneefall gewichen. Wir spazieren ans Ende des Strans und stossen auf die imposante Kulisse eines grossen, blaeulichen Gletschers, vor dem wir eine respektvolle Distanz wahren.

Das eher bescheidene Ausmass an schwimmenden Eisbrocken erlaubt, den Lemaire Channel zu durchfahren. Die uns umgebende Szenerie mit den vielen schwimmenden Eisbrocken ist zauberhaft. Um 10.45h startet unsere Gruppe zum wohl kaeltestens Ausflug. Eine gute Stunde lang werden wir zu zwoelft im Zodiak um Pléneau Island herum durch die sogenannte "iceberg alley" geschippert, damit wir die Eisberge aus der Naehe betrachten koennen. Das Glueck ist uns hold: einer der Leopard Seals spielt sich vor uns gerade zu auf, flitzt auf untiefen Eisvorspruengen unter wenig, dank Sonnenschein tuerkisfarbenem Wasser spielerisch hin und her und streckt immer mal wieder neugierig den Kopf aus dem Wasser. Da lassen sich die beiden Crabeater Seals, die sich auf einem kleinen Eisblock von den Muehen der taeglichen Versorgung mit Fischen oder Pinguinen erholen, von unserer Anwesenheit schon ueberhaupt nicht beeindrucken. Wir muessen zufrieden sein, dass sie gerademal majestaetisch ihre Haeupter kurz heben.
Der Nachmittag gehoert dem Besuch von Peterman Island mit Kolonien von Adélie-Pinguinen (mit auffallenden weissen Ringen um die Augen). Wir muessen dazu Felsen und Schneefelder ueberqueren, wobei Fredy bei der Amerikanerin Jeanny und die Inderin Jacky als Hilfs-Guide betaetigt und Erfahrung sammelt im sicheren Geleiten von aelteren Damen und noetiger Hilfestellung an kritischen sprich glitschigen Punkten. (Gut so, wird mir auch bald mal zugute kommen!)
Auf der abendlichen Weiterfahrt, waehrend wir gemuetlich am Znacht sitzen, ziehen herrliche Eisfronten, gezeichnet von den verschiedenen Saisons, an uns vorbei. Im Peltier Channel wird fuer die Nacht geankert.

Mittwoch, 13.2.: Start um 9.00h - diesmal nach Cuverville Island. Wir haben leicht nebliges Wetter. Trotzdem muehen sich 27 ab, aufwaerts ueber Schneefelder die auf 240m ue.M. liegende Kuppe zu erreichen, ohne dass die Sonne ein Einsehen haette und das Panorama mit ihren Strahlen noch verschoenern wuerde. Der Abstieg wird durch Rutschpartien auf dem Hintern um einige Nuancen erleichtert. Echte Beherrschung dieser Fertigkeit zeigt sich beim Koenner darin, dass er vor Erreichen der tiefer gelegenen, mit Duftschichten bereicherten Zonen bremsen und anzuhalten vermag.
Am Nachmittag koennen wir uns an Bord erholen, denn er gehoert der Fahrt der "Antarctic Dream" durch die zwischen den Anvers und Brabant Islands liegenden Dallman Bay. Allerdings fuehlen sich die zwar vorhandenen und ab und zu sichtbaren Humpback Wale nicht verpflichtet, ihre Kuer in Schiffsnaehe aufzufuehren.

Ueber Nacht wurden wir praktisch unbemerkt durch die Bransfield Strait zu Deception Island transportiert. 500 m ragt die Insel aus dem Meer und zeigt einen schoen geformten Krater von 8km Durchmesser und 180m Tiefe. Unter Wasser soll der Kraterring gar 25km messen. 1970 ist der Vulkan das letzte Mal taetig geworden.
Wir verschlafen den fruehmorgendlichen Ausflug um 07.ooh nach Whaler's Bay, was mich spaeter reut. Rostrote Ueberreste einer ehemaligen, zwischen 1910 und 1931 mit ueber 200 Leuten funktionierenden Wal-Verarbeitungsanlage stehen in auffaelligem Kontrast auf schwarzem, vulkanischen Kies. Hier fuer einmal von Pinguinen und den inzwiwschen wohlbekannten Begleiteffekten keine Spur!

Dafuer sind wir nach dem Fruehstueck mit von derTour als um 09.30h Pendulum Cove angesteuert wird. Unter anderen Wagemutigen schaelen wir uns schaudernd aus den doppelten und dreifachen Kleiderschichten, um im Umfeld heisser Thermalquellen zu baden. Temperatur-maessig hat man eingetnlich keine wirkliche Wahl. Wagt man sich weiter ins Meer hinaus, spuert man bald die Folgen des eiskalten Wassers und spaetestens bei Erreichen von Knietiefe resigniert man mit steifesten Waden und Fuessen. Selbst in diesem Zustand vertraegt man aber kein Eintauchen in den von den Matrosen freundlicherweise geschaufelten Pool, der sich zwar im Nu, nur aber leider mit zu unertraeglich heissem Wasser gefuellt hat. Es verbleibt also nur, sich im untiefen Wasser direkt am Strand flach wie eine Flundern zu machen, um sich da von gemischtem und deshalb angenehm warmem Wasser komplett ueberspuelen zu lassen und darauf bedacht zu sein, keine nassen Koerperteile dem staendigen kalten Wind auszusetzen.
Ein letztes Mal werden auf dieser Fahrt die Zodiak-Boote dann um die Mittagszeit noch eingesetzt, um von eben dieser Insel ein Mitarbeiterpaar von BBC, das waehrend fuenf Wochen Geheimnisse der vielen Pinguin-Kolonien zu ergruenden versucht und deren Gestank trotz staendigem Wind, Regen und Schnee ertragen hat, in die Zivilisation zurueck auf unser Schiff zuholen.
Am Nachmittag verlaesst die "Antarctic Dream", nunmehr bereits auf dem Rueckweg, den Schutz der Antarktischen Peninsula und dampft erst durch die Bransfield Strait. Wenig spaeter erinnert man sich des Rollen des Schiffs auf der Hinfahrt, bei immerhin nur Staerke 4, und realisiert in der Folge, dass uns diesmal in der Drake Passage mit Beaufort 7der 12-teiligen Skala weniger angenehme Stunden bevorstehen. Zeitkonform werden die Stuehle im Aufenthaltsraum wieder im Fussboden verankert, die genoppten Gummituecher, welche das Wegrutschen von Glaesern und Geschirr verhindern, erscheinen wieder auf den Tischen. Bald einmal reicht Vielen entweder der unangenehme Geruch dieser in Javelwasser gereinigten Rutschhemmer oder aber der Anblick des aufgetragenen Essens, um sie in Flucht zu schlagen mit Ziel der eigenen vier Kabinenwaende mit Privatsphaere und stabilerem Bett oder aber praktischer Naehe der WC-Schuessel, um ungestoert in dieses Mikrophon sprechen zu koennen. Die Mehrheit der Uebriggebliebenen verdankt ihre Seetuechtigkeit den allerortens wieder aufgetauchten Tabletten-Schachteln oder aber diskret hinter einem Ohr angebrachtem Pflaster.
Mit Vortraegen von Annick, Fabrice und als Bereicherung einer Diashow der BBC-Mitarbeiterin versucht man die Passagiere waehrend der beiden folgender voller Fahrtage abzulenken und in den im unteren Deck mittschiffs gelegenen Vortragsraum zu locken. Wie wir doesen viele im Aufenthaltsraum vor sich hin, da wegen des Seegangs in den unteren Chargen die Bullaugen-Abdeckungen zugeschraubt und die Kabinen dadurch in unangenehme dunkle Hoehlen verwandelt wurden, in den man sich der Gefahren ploetzlich aufschwingener Kastentueren oder herausrutschender Schubladen aussetzt. Unnoetigerweise halten viele der "toten Fliegen" in den Fauteils proforma Buecher oder Zeitschriften in der Hand, die sowieso entgleiten, sobald die Augen zufallen, ihre Besitzer gnaedigerweise einnicken und ihre nervoesen Magennerven somit ignoerieren koennen.
Gleichzeitig mit dem Mittagessen auf dem Tisch erscheint am Samstag, auch das Cape Horn wieder in Sicht und ruhigere Gewaesser stehen an. Halbwegs sonniges Wetter traegt ein Uebriges zum allgemeinen Wohlgefuehl bei. Wir begruessen den Beagle Channel und fahren am chilenischen Port Williamstown vorbei weiter an den argentinischen Ausgangsort unserer Schiffsreise. Die Bar-Rechnung muss bezahlt, das vorgeschlagene Trinkgeld entrichtet werden, dann sind wir unerwartet frueh bereits am Samstag-Abend, 16. Februar, zurueck und die "Antarctic Dream" am Pier von Ushuaia vertaeut.

Wir geniessen noch das Farewell-Dinner, tauschen Adressen aus und schleppen dann gegen 22.ooh unsere Baggage ueber den Touristen-Pier zum Taxistand in der Maipú. Ein aussergewoehnliches Erlebnis hat sein Ende gefunden und seine wunderbaren Ansichten werden uns in Form von Erinnerungen und vielen schoenen Bilder erhalten bleiben.
Der Camper steht dank Raoul und Fernando's Aufsicht unversehrt auf dem Club Andino Camping. Er wird erfreut sein, sich endlich mal wieder in Bewegung setzen und und vom Ende der Welt/Fin del mundo endlich wieder nordwaerts rollen zu duerfen.
 
Weitere Fotos: siehe
Galerie / Antarktis - Nr. 0001-0515

 

 

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